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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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Terrassentür zu und … konnten ihr Glück kaum fassen. Die Tür war nur angelehnt. Akuma musste vergessen haben, sie zu verriegeln. Eine Nachlässigkeit, die man ihm durchaus verzeihen konnte. Wieso sollte er auch damit rechnen, dass Einbrecher ausgerechnet über den Fensterputzer-Aufzug einsteigen würden? Mick stieß die Tür auf. Im Büro ging Licht an. Mick fuhr zurück, seine Hand tastete nach der Dienstwaffe.
    »Ganz ruhig! Das Licht schaltet sich automatisch ein. Bewegungsmelder«, flüsterte Li-Zi schnell. Der Schreck wich nur langsam aus Micks Miene, was auch Li-Zi bemerkte. Sie deutete auf seine Hand, die noch immer die Pistole umschloss, und grinste. »Bist ein bisschen schreckhaft, seit Akuma dich verprügelt hat, was?«
    Mick verzog die Mundwinkel. »Er hat mich nicht verprügelt. Das war ein Unentschieden.«
    Li-Zi nickte großmütig. »Sicher, klar. Und das zwischen uns heute war auch ein Unentschieden, was?«
    »Nö.« Mick schüttelte den Kopf und setzte ein breites Grinsen auf. »Am Ende hab ich dich aufs Kreuz gelegt.«
    Li-Zi warf Mick einen Blick zu, der wohl sagen sollte: »Pass bloß auf!«
    »So! Wo ist jetzt diese Liste?«, wechselte Mick das Thema. Beide betraten das großräumige Büro. Li-Zi ging zielstrebig nach rechts und schickte sich an, ein Bild von der Wand hinter dem Schreibtisch zu nehmen. Es war das mit den Tauben auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Ein Tresor kam zum Vorschein. Mick machte große Augen. »Mann, hättest du doch was gesagt, die Panzerknacker-Ausrüstung liegt jetzt zu Hause.«
    »Bleib ruhig, ich hab den Code.« Während Mick sich in Akumas Schreibtischsessel fallen ließ, machte Li-Zi sich daran, auf dem Tastenfeld eine lange Zahlenkolonne einzutippen, die zusätzlich mit ein paar Buchstaben versetzt war.
    Mick runzelte die Stirn, während er den für ihn vollkommen unsortierten Buchstaben- und Zahlensalat auf dem Display des Tresors las. »Das ist aber weder das Geburtsdatum seiner Frau noch der Name von seinem Hund.«
    Li-Zi warf Mick unvermittelt eine kleine Blechhülse zu. »Nein, aber die Ringkennung seiner ersten Siegertaube. Den hat er immer in seinem Schreibtisch aufbewahrt.« Mick betrachtete den Taubenring kopfschüttelnd. Der Code, den Li-Zi im Tresor eingegeben hatte, war tatsächlich identisch mit dem auf dem Ring. »Der Typ ist echt taubengeil, oder?«
    »Taubengeil? Ach so, taubenverrückt.« Li-Zi nickte. »Und wie. Der ist bereit, ein Vermögen zu zahlen, wenn er eine bestimmte Taube haben will.«
    Der Tresor öffnete sich. Li-Zi begann zu kramen. »Da ist sie!« Sie hielt Mick eine schmale Mappe mit rotem Ledereinband hin und schlug sie auf. Darin lagen ungefähr zwanzig Din-A4-Blätter. Mick lächelte anerkennend.
    »Na, wie schön, dass auch böse Menschen gerne Ordnung halten. So, und jetzt nichts wie raus hier.«
    Li-Zi schloss den Tresor, die elektronische Verriegelung surrte. »Die Unterlagen müssen sofort nach China zur Staatsanwaltschaft. Nur wenn ich die Sache von dort angehe …« Li-Zi brach ab, ihre Euphorie wurde plötzlich gebremst, als sie in Micks Gesicht sah. »Mick …«, ihre Stimme klang bedauernd.
    Auch Mick hatte bemerkt, dass seine Mundwinkel im Keller hingen. Ein Fehler, den er sofort korrigierte. »Was? Nein, ist doch klar, du musst so schnell wie möglich wieder zurück. Ich setz dich morgen ins Flugzeug. Mach dir keine Sorgen. Ich erzähl einfach, du wärst mir abgehauen. Das gibt nen bisschen Ärger, aber mehr auch nicht.« Mick winkte ab und überspielte den eigentlichen Punkt, der ihn bewegte. Auch wenn Li-Zi ihm etwas vorgespielt hatte und im Endeffekt weitaus tougher und wehrhafter war, als er es am Morgen noch für möglich gehalten hatte – was ihm durchaus gefiel – so hatte er doch angefangen, sich an die Gesellschaft des »kleinen Täubchens« zu gewöhnen.
    »Mick …« Li-Zi ließ nicht locker, ihre Stimme klang sanft, doch Mick winkte noch einmal ab. »Lass gut sein. Das da …«, er deutete auf die Mappe in Li-Zis Hand, »… ist wichtiger und außerdem … Scheiße!«
    Mick warf sich unter den Schreibtisch. Li-Zi sah ihn noch eine Sekunde irritiert an, erfasste dann aber die Situation. Jemand hatte durch die Terrassentür das Büro betreten. Li-Zi nahm zwei Schritte Anlauf, schlug einen Salto und landete dann neben Mick in der Deckung des Schreibtischs. Dass das Ganze völlig lautlos vonstattengegangen war, hätte Mick beeindruckt, wenn er nicht abgelenkt gewesen wäre. »Mist, Akuma muss

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