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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Etwas an diesem Fall – vielmehr: diesen Fällen – störte ihn. Er war ein guter Cop, auch wenn er hier und da den einfachen Weg dem korrekten vorzog, wie die meisten. Er wusste, welche Grenzen er überschreiten durfte und welche nicht. Hatte er nun eine unzulässige überschritten? Wurde sein Urteilsvermögen von der Tatsache getrübt, dass er mit den Mitarbeitern des Clubs befreundet war?
    »Geht aufs Haus«, sagte Ike und schob Grant sein Lieblingsgetränk hin: eine Flasche Heineken. »Du siehst aus, als könntest du einen doppelten Whiskey vertragen.« Er nickte zu dem Pflaster auf Grants Wange. »Ich habe gehört, was passiert ist.«
    »Ich hatte tonnenweise Papierkram zu erledigen, sonst wäre ich früher gekommen.«
    Ike winkte ab. »Kipp dir ein paar anständige Drinks rein, und ich bestell’ dir nachher ein Taxi.«
    »Nein, nach dem einen Bier fahre ich nach Hause. Ich muss morgen früh raus, aber ich wollte mit Julie reden. Ist sie noch da?«
    »Ja. Wendy hat einige der Mädchen früher gehen lassen, aber Julie wollte bleiben. Ich glaube, sie wartet auf dich.«
    Grant verlagerte sein Gewicht auf dem Barhocker. Das dauernde Auf und Ab in der Beziehung zwischen Julie und ihm tat keinem von beiden gut, und doch konnte er nicht endgültig Schluss machen. Sicher, sie waren nicht mehr zusammen, und beide hatten zwischendurch etwas mit anderen gehabt. Trotzdem war noch keiner von ihnen auf die Idee gekommen, eine rein platonische Freundschaft vorzuschlagen. Grant wollte keine feste Beziehung. Er hatte eine gescheiterte Ehe und mehr verkorkste Beziehungen hinter sich, als er an Händen und Füßen abzählen konnte. Das zwischen ihm und Julie war quasi eine Vereinbarung, mit der Grant sich allerdings nicht sonderlich wohlfühlte. Sie verdiente etwas Besseres. Er hoffte für Julie, dass sie jemanden fand, der sie angemessen respektierte und liebte. Grant mochte sie, aber Julie war zu gut für ihn. Das waren die meisten Frauen, obgleich sie es nicht zu wissen schienen – zum Glück für seine Libido.
    »Sag ihr, dass ich hier bin, okay?«
    Ike reckte einen Daumen in die Höhe und ging. Gott sei Dank! Grant wollte nicht reden. Das Wummern der Bässe, das er sonst so mühelos ausblenden konnte, malträtierte seinen armen Kopf. Er versuchte, sich auf die hübschen Frauen zu konzentrieren, die sich im Club tummelten. Zum Beispiel die Blondine an der Bar, die gleich von zwei Typen beflirtet wurde. Sie war Anfang zwanzig, hatte kleine spitze Titten und war ein bisschen rundlich um die Hüften, aber das machte nichts. Als sie seinen Blick bemerkte, zwinkerte sie ihm zu. Sie genoss es sichtlich, sich zur Schau zu stellen, und berührte den Arm des einen Mannes.
    Schlampe.
    Noch eine Blondine kam vorbei und blieb neben Grant stehen. Er ignorierte sie, obwohl sie schärfer als die mit den spitzen Titten war. Seine Gedanken befremdeten ihn. Normalerweise bezeichnete er Frauen nicht als Schlampen. Einige waren ein bisschen zu freizügig für seinen Geschmack, aber das kam selten vor. Und er erwartete nicht, dass Frauen sich besser benahmen als er.
    Sheriff Skye McPherson war blond. Ein ziemlicher Hingucker sogar, die auf jeden Fall besser aussah als die Frauen in seiner Abteilung. Trotzdem war sie ein Cop, und wenngleich Grant nichts dagegen gehabt hätte, mit ihr ins Bett zu gehen, fing er prinzipiell nichts mit Gesetzeshüterinnen an. Sie hassten Männer entweder oder waren viel zu ehrgeizig. Er bevorzugte Frauen, die stark und selbstständig, aber auch weich und feminin waren. Umwerfend, aber unprätentiös; unab hängig, aber liebevoll.
    Solche wie Moira O’Donnell. Ja, genau wie Moira O’Donnell.
    Sie schwirrte ihm im Kopf herum, seit er sie mittags in der Gerichtsmedizin gesehen hatte. Sie war umwerfend, ja, und definitiv nicht verschlagen oder prätentiös. Und sie kokettierte nicht mit ihrem Aussehen wie die Schlampen, die sich im Velocity herumtrieben. Grant hätte wetten können, dass Moira nie freiwillig einen Fuß in solch einen Laden setzen würde. Er stellte sich vor, dass sie gern mal ein Pint trank, laut lachte und sehr gut wüsste, wie sie ihn beglücken konnte. Sie war durchtrainiert. Er hatte ihre Muskeln gesehen und den festen flachen Bauch bemerkt. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie sie ihn eine ganze Nacht hindurch ritt. Ohne Verpflichtungen.
    Selbstständig und unabhängig war sie auf jeden Fall. Deshalb verdross Grant erst recht, dass sie sich auf diesen langhaarigen Idioten stützte, der ihr

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