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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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Moira.«
    Er nahm seine Arme herunter, und erst jetzt merkte Moira, dass sie die Luft angehalten hatte. Ihr gefiel ganz und gar nicht, wie gut Rafe sie durchschaute. Es machte sie verwundbar. Sie drehte sich um, wollte etwas sagen, was Rafe ihr jedoch mit einem Kuss unmöglich machte. Seine Finger berührten sachte ihr Kinn, und alle Worte verflüchtigten sich.
    »Ich bin sicher, dass er inzwischen weg ist.«
    Im ersten Moment begriff Moira nicht, wen Rafe meinte. Dann schüttelte sie den Kopf und wich zur Seite, weg von ihm.
    Atmen! , ermahnte sie sich.
    Sie blickte aus dem Fenster. Tatsächlich war Grant Nelsons Wagen fort. »Stimmt.«
    Sie wandte sich wieder zu Rafe, und er reichte ihr ihren Rucksack, damit sie den Inhalt überprüfen konnte – auch wenn sie wusste, dass sie alles dabeihatte.
    Ihr war ein bisschen schwindlig. Sowie das Gefühl verschwunden war, regte sich ein neues, seltsames in ihr, das zu analysieren sie keine Zeit hatte. Und sie war auch nicht sicher, ob sie das wollte.
    Sie räusperte sich, nahm eine Wasserflasche von der Kommode und trank sie in einem Zug halb leer, ehe sie Rafe die Flasche reichte.
    Als es an der Tür klopfte, seufzte sie erleichtert.
    »Die Pflicht ruft«, sagte sie.
    Rafe guckte durch den Spion. »Es ist Jackson.«
    »Neunundzwanzig Minuten«, murmelte Moira, während Rafe öffnete. »Superpünktlich.«

SECHZEHN

    B is Grant den Bericht über Nadine Ansons Tod fertig hatte und sich auf den Heimweg machte, war es nach elf Uhr. Den größten Teil des Berichts hatte er auf dem Parkplatz vor dem Palomar geschrieben. Er wusste nicht, wie er darauf kam, dass diese beiden aus Santa Louisa etwas vorhatten, aber er wollte sie lieber noch ein bisschen im Auge behalten. Nun hoffte er, dass sie rammelten wie die Karnickel und seinen Fall in Ruhe ließen.
    Eher unbewusst fuhr Grant den Umweg zum Velocity. In diese Richtung musste er sowieso, weil er auf der anderen Seite der 405 in West- L.A. wohnte. Er war so kaputt, dass er im Stehen hätte einschlafen können, doch er wollte mit Julie über Nadine reden. Am liebsten hätte er ihr die Nachricht selbst überbracht, nur hing er erst am Unfallort fest, und dann musste er sich vergewissern, dass Moira O’Donnell und ihr Freund wirklich ins Hotel gingen, wie sie behaupteten. Er hatte Dutzende von Fragen, und jedes Mal, wenn er glaubte, eine Antwort zu finden, tauchten zehn neue Fragen auf.
    Bei dem Gedanken an die beiden im Hotelzimmer rutschte Grant auf dem Autositz hin und her. Er mochte Raphael Cooper nicht besonders. Dieser Mann war zu still und beobachtete alles zu aufmerksam. Grant gefiel es nicht, von anderen beobachtet zu werden, schon gar nicht von Cooper. Und er stand dauernd dicht hinter Moira, wie ein Bodyguard, der allzeit auf dem Sprung war, jeden Mann zu vertrimmen, der ihr zu nahe kam.
    Er kniff die Augen zu. Wo kam das denn her? Fraglos war Moira mit ihren dichten Locken, dem durchtrainierten Körper und der scharfen Zunge sein Typ. Grant jedoch hielt sich grundsätzlich von vergebenen Frauen fern. Er sollte noch nicht einmal daran denken, sie nackt unter sich zu haben, und doch wollte ihm das Bild nicht aus dem Kopf, seit er ihr begegnet war. Was an sich nichts weiter zu bedeuten hatte, denn Grant betrachtete jede Frau zunächst einmal wie eine potenzielle Geliebte. Merkwürdig war hingegen, dass er beim Anblick der bewusstlosen Moira in dieser Gasse hinter dem Velocity Lust auf sie bekommen hatte.
    Die Schlange vor dem Club war lang. Umso besser, dass Grant als Cop und Stammgast nie anstehen musste.
    Drinnen schaute er sich nach Julie um. Er saß an der Bar, so weit weg von der Tanzfläche wie möglich, und massierte sich die Schläfen. Seine Kopfschmerzen waren vorher schon übel gewesen, und nachdem er zugesehen hatte, wie Nadine erst den Verstand und dann ihr Leben verlor, hatten sie sich zu einer höllischen Migräne ausgewachsen. Es lag wohl daran, dass er unablässig nachgrübelte, was dort passiert war, und es einfach nicht verstand. Kein Wunder, dass ihm der Schädel brummte!
    Dabei sollte er froh sein, denn immerhin hatte Nadine vor Zeugen gestanden, »sie« umgebracht zu haben. Zwar hatte sie keine Namen genannt, aber ihre Fingerabrücke waren überall in George Ericksons Haus, und das dürfte genügen, dass der Chief die Akte schloss und Grant sich einen der anderen fünfzig Fälle vornehmen konnte, die auf seinem Schreibtisch warteten.
    Trotzdem behagte es ihm nicht, dass noch so viele Fragen offen waren.

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