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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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leitet?«
    »Nicht persönlich, nein.«
    »Wenn es jemanden gibt, den Sie kennen und der versteht, mit welchen Menschen und Dämonen wir es zu tun haben, möchte ich Sie dringend bitten, denjenigen hinzuzurufen und eine entsprechende Untersuchung zu veranlassen.«
    »Ich weiß, wen ich anrufen kann«, meldete John sich zu Wort.
    Anthony war froh, dass er die Lage begriff.
    »Anthony, der Kardinal wartet«, erinnerte Pietro ihn.
    »Natürlich.«
    »Ich bringe dich hin«, bot John an. Nachdem sie sich vor dem Bischof verneigt hatten, gingen die beiden Männer.
    »Was ist los, John?«, erkundigte Anthony sich leise.
    »Ich weiß es nicht, aber Rico hat so gut wie jeden hier mit Aufträgen weggeschickt. Nur die Ältesten und Gebrechlichsten durften bleiben, was sie allerdings großer Gefahr aussetzt. Ich konnte Rico überzeugen, dass ich hierbleiben muss.«
    »Du musst, keine Frage. Dies ist unser Heiligtum. Wenn wir das verlieren …« Anthony konnte den Satz nicht beenden.
    »Und wir dürfen auch keine weiteren Leute verlieren. Ich bleibe so lange wie nötig. Während du mit dem Kardinal sprichst, suche ich das Gelände nach Hinweisen ab.«
    »Danke.«
    Sie trennten sich am Haupttor. Von dort ging Anthony den langen Säulengang entlang zur Ostbibliothek. An sonnigen Tagen wäre um diese Nachmittagszeit Licht durch die farbigen Fenster hineingefallen. Heute nicht. Trotzdem zählte die Bibliothek zu einem von Anthonys Lieblingsräumen; im Laufe der Jahre hatte er hier viel Zeit verbracht.
    Francis Kardinal DeLucca war Ende fünfzig und hatte dichtes dunkles, von Silbersträhnen durchwirktes Haar. Er war ein imposanter Mann, körperlich fit und hochangesehen im Vatikan wie im restlichen Italien. Er hatte sich maßgeblich für den Orden eingesetzt, als eine kleine wortmächtige Gruppe um den letzten Papst nach Peters Tod durch den Dämon, der Moira besessen hatte, versuchte, den Orden auflösen zu lassen. Ohne den Kardinal, der seinerzeit noch Bischof gewesen war, wären die Klostertore wohl schon vor sieben Jahren geschlossen wor den. DeLucca hatte damals sein rhetorisches Talent, sein großes Netzwerk und seine persönlichen Beziehungen zu vielen Leuten im engeren Kreis um den Papst für St. Michael eingesetzt. Und damals hatte es sich nur um das letzte von vielen Malen gehandelt, die St. Michael in Gefahr geriet.
    Der Kardinal wurde von drei Priestern begleitet, wie es bei Reisen üblich war. Anthony schritt auf den Kardinal zu und küsste seinen Ring. »Kardinal.«
    »Anthony.« Er legte seine Hand auf Anthonys Schulter und segnete ihn. »Welch traurige Ereignisse!«
    Anthony wollte sich in Anwesenheit der anderen nicht näher über Einzelheiten auslassen. Er kannte die Männer nicht, und wenngleich Kardinal DeLucca ein wichtiger Fürsprecher des Ordens war, gehörte er ihm nicht an.
    Als hätte er Anthonys Bedenken erahnt, sagte der Kardinal zu den anderen: »Ich möchte mich mit Dr. Zaccardi über spirituelle Angelegenheiten unterhalten. Wartet doch bitte in der großen Halle auf mich!«
    Anthony behagte es nicht, mit »Doktor« angesprochen zu werden. Zwar hatte er promoviert, doch benutzte er seinen Titel nie, und er erinnerte sich nicht, wann ihn zuletzt jemand so angeredet hatte – außer im Scherz unmittelbar nach seinem Abschluss.
    Die Priester gingen hinaus, und der Kardinal bedeutete Anthony, Platz zu nehmen. »Ich bat John, Dr. Liebers Unterla gen herzubringen, und hielt mir den Rest des Tages frei. Sie gestatten mir hoffentlich, Ihnen bei Ihren Forschungen zu assistieren.«
    Anthony war verblüfft. »Kardinal, Sie sind ein vielbeschäftigter Mann!«
    »Ja, und dies ist wichtig. Die Zukunft von St. Michael ist in Gefahr. Ich muss Ihnen gewiss nicht erklären, dass Pater Philips Tod einen starken Nachhall hat. Obgleich Pietro dem Titel nach der Ordensleiter ist, weiß jeder, dass Philip das wahre Oberhaupt war. Ohne ihn steht auch meine Fürsprache für den Orden auf ungleich wackligeren Füßen.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Ich hatte gehofft, Sie dazu bewegen zu können, für eine Weile hierher zurückzukehren. Bleiben Sie hier, und schaffen Sie verlässliche Strukturen! Der Orden braucht einen Leiter, und Sie, Anthony, sind die geborene Führungskraft.«
    »Hierbleiben – auf der Insel?« Sosehr er sein Zuhause auch vermisste: Ohne Skye wäre er verloren.
    »Ja, ich hörte, dass Sie sich ein neues Leben in Santa Louisa eingerichtet haben.«
    »Ich baue die Mission wieder auf, aber das stellt die ge

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