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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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eingeschlafen. Er hatte keinen Schimmer, wie spät es war, und sah auf die Uhr neben dem Bett. Viertel vor sieben, und er hoffte mal, dass morgens gemeint war. Andernfalls hätte wohl der Polizist, der sie »um Punkt acht« auf dem Revier erwartete, schon die Tür eingetreten und sie beide verhaftet. Wie lange hatten sie demnach geschlafen? Vier Stunden? Höchstens.
    Er drehte sich zu Moira. »Guten Mo…« Weiter kam er nicht.
    Ihr Rücken war von Narben bedeckt. Manche waren verblasst, manche noch gewölbt, einige lang, andere wie kleine Punkte. Eine begann an ihrer Schulter, dunkel und breit, und zog sich bis zu ihrem Po. Bei zwölf hörte er auf zu zählen. Er erinnerte sich, sie letzte Nacht nach der Narbe auf ihrem Bauch gefragt zu haben.
    Fiona.
    Ein unglaublicher Zorn kochte in ihm hoch. Zorn darauf, dass jemand Moira verletzt hatte – sie auspeitschte, schlug und so tief verwundete, dass es sich bei den äußerlichen Narben noch um die geringsten handelte.
    »Dir auch ›Guten Mo‹«, entgegnete Moira schläfrig, stand auf und streckte sich wie eine Katze. In ihrer Nacktheit war sie wunderschön, lang, schmal und muskulös. Sie durchquerte das Zimmer und verschwand im Bad.
    Die Vorstellung, was Moira durchgemacht hatte, war be klemmend. Auch Rafe hatte einige Narben, doch die waren größtenteils verblasst und fielen kaum noch auf. Die meisten stammten aus seiner Kindheit, bevor er zu St. Michael gekommen war. Den Schnitt auf seiner Wange hatte er sich während der Ausbildung in Olivet zugezogen. Diese Narbe ärgerte ihn, weil sie unnötig gewesen war; Rico hatte ihm auf die grobe Art etwas klarmachen wollen.
    Begriff Rico eigentlich, was Moira durchlitten hatte? Oder war sie für ihn bloß ein weiteres Werkzeug im Kampf gegen das Böse – austauschbar, entbehrlich?
    Für Rafe war sie es nicht. Er konnte nicht zulassen, dass sie zur Märtyrerin für die Sache wurde. Es musste einen anderen Weg geben, und Rafe würde ihn finden!
    Er hörte, wie die Dusche aufgedreht wurde, stieg aus dem Bett und klopfte an die Badezimmertür.
    »Moira?«
    Sie öffnete. »Hast du mich gerufen?«
    »Es würde Zeit und Wasser sparen, wenn wir zusammen duschen.«
    Moira wollte ihn abweisen. Nicht weil sie ihn nicht bei sich haben wollte – ganz im Gegenteil: Sie wäre am liebsten mit ihm im Bett geblieben, neben ihm, auf ihm, unter ihm, irgendwo, Hauptsache, sie spürte seine Wärme, seine Kraft. Und sie wollte ihn den ganzen Tag lieben. Der Gedanke, dass sie nicht genug von Rafe Cooper bekommen konnte, überwältigte sie. Und es war in so vielerlei Hinsicht falsch, angefangen damit, dass keiner von ihnen ein langes Leben vor sich hatte. Überdies lenkte Rafe sie ab, und jede Ablenkung konnte sich fatal auswirken. Und sie durfte nicht vergessen, dass sie den einzigen Mann, den sie geliebt hatte, umbrachte.
    Sie erschauderte. Nein, sie durfte nicht an Peter denken!
    »Rafe, vielleicht …«
    Mit seinem Kuss machte er ihr unmöglich zu äußern, was sie sagen wollte. Seit Peter hatte Moira es sorgsam vermieden, irgendjemandem nahe zu sein, weil sie wusste, dass es böse endete, tödlich für ihn oder sie oder beide. Ihr Leben – Rafes und ihres – war weder geregelt noch sicher.
    Doch gebot nicht gerade die Unsicherheit, dass sie diesen Moment genossen, der ihnen vergönnt war? Was, wenn er alles war, wenn ihnen nur heute blieb? Was, wenn sie nie wieder seine Hände auf ihrem Leib und seinen sinnlichen Mund auf ihren Lippen fühlen würde, wenn seine Arme sie nie wieder so vollständig umfangen könnten, dass sie gar nicht mehr wusste, wo sie aufhörte und er anfing?
    Sie hielt kurz den Atem an, als Rafe sie hochhob und in die Dusche trug. Während warmes Wasser auf sie hinabprasselte, schlang Moira ihre Beine um Rafes Taille.
    Mit ihm im Bett war es zärtlich und behutsam gewesen, jetzt liebten sie sich wild und schnell. Rafe stützte sie mit seinem Gewicht und seinen Händen unter ihrem Po. Sie seufzte, als er mit einer einzigen Hüftbewegung tief in sie eindrang und innehielt. Beide waren merklich angespannt, jeder Nerv in ihnen hellwach und erregbar. Moiras Atem ging in flachen Stößen, als Rafe sich in ihr bewegte und sie küsste, wobei seine Zunge den Rhythmus seiner Stöße nachahmte. Alle Sinneseindrücke wurden schärfer, das Rauschen des Duschstrahls, der Tropfenschlag auf den Fliesen, das Gurgeln des Abflusses. Die dampfwabernde Luft im Bad war von der Energie ihres Liebesaktes aufgeladen. Moira fühlte sich

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