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Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)

Titel: Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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emotionalen, fluteten sie. Es waren Rafes und ihre eigenen. Sie entspannte sich, bemüht, alles zu absorbieren, ohne zu ertrinken. Sie war unmittelbar vor dem Orgasmus, als Rafe raunte: »Ich liebe dich, Moira.«
    Er hielt an sich, denn sein fleischliches Verlangen rang mit dem Wunsch nach Vertrautheit. Er sehnte sich danach, Moira seine Liebe zu beweisen, nicht nur die Worte auszusprechen. Doch zugleich trieb ihn etwas zur Eile an, als hätte er sie verlieren können. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er noch tiefer in ihre Wärme einsank, seine Brust an ihrer, ihre Hände ineinander verschlungen.
    »Rafe!«, hauchte sie an seinen Lippen.
    Ihre Stimme hüllte ihn ein, und er gab einen ruhigen Rhythmus vor, den Moira jedoch nicht mitmachte. Gemeinsam beschleunigten sie ihr sinnliches Tempo. Ihre schweißklammen Körper bewegten sich zusammen in einem leidenschaftlichen Tanz. Moiras Atem ging im selben Takt wie Rafes, und beide rangen nach Luft, als sie versuchten, sich zurückzuhalten. Es war sinnlos. So gern Rafe diese köstlichen Empfindungen auch in die Länge gezogen hätte: Es war einfach zu lange her und nie wie jetzt gewesen. Genau genommen war für ihn bisher kein Liebesakt so unmittelbar mit seinen Gefühlen verquickt gewesen. Hier ging es um Moira, um ihn, um sie beide.
    Er bewegte sich in ihr, verlängerte jeden Stoß, bis er einen schwindelerregenden Höhepunkt erreichte. Sein ganzer Körper bebte heftig, und er hielt Moira fest in seinen Armen.
    »Moira!«, flüsterte er. »Moira, Liebste.«
    Sie erzitterte unter ihm, klammerte sich mit Armen und Beinen an ihm fest und holte zweimal angestrengt Luft, ehe sie aufhörte zu atmen. Mit einem gedehnten Stöhnen ließ Rafe alles in sich los, einschließlich seinem Herzen.
    Er rollte sich auf seine unversehrte Seite, Moira und die Decken mit sich ziehend, und wickelte sie beide ein. Dann bedeckte er ihr Gesicht, ihre Lippen und ihren Hals mit kleinen Küssen. Ihr Herz pochte an seiner Brust, und er legte eine Hand über ihren Busen, um das Schlagen zu fühlen. Nach und nach wurden seine Küsse langsamer, genüsslicher, und er fing ihre Seufzer mit seinem Mund auf. Moira schmiegte sich an ihn und schlief schließlich ein.
    Rafe beobachtete sie. Im Schlaf sah Moira genauso bezaubernd aus wie wach, allerdings verletzlich, zart – zwei Begriffe, die er im Wachzustand nie mit ihr verbunden hätte.
    Andererseits hatte er geahnt, dass Moira verwundbar war. Und was sie taten – was sie tun mussten –, brachte sie in Gefahr. In Rafe regte sich der absurde Wunsch, sie weit weg von allem Bösen auf der Welt zu bringen. Sie zu umsorgen, ihr die Erhabenheit der Berge zu zeigen, die friedvolle Schönheit der Wiesen, die Herrlichkeit von endlosen Feldern voller Wildblumen. Er hätte sein Leben gegeben, hätte Moira im Tausch Frieden in ihrem bekommen, denn sie hatte ja noch niemals Frieden und Sicherheit erleben dürfen.
    Aber eines Tages würden sie beides haben. Auch wenn Rafe es nicht verdienen mochte, Moira verdiente es allemal.

NEUNZEHN

    A nthonys Heimkehr war eher betrüblich denn erfreulich.
    Pater Philip, der ihn als Säugling aufgenommen und großgezogen hatte, war nicht da, um ihn an den Toren von St. Michael zu begrüßen. Sein kleines Cottage auf der Insel war verschlossen und muffig, weil es wochenlang leer gestanden hatte. Und das Kloster war praktisch leer. Nur vierzehn Männer lebten hier noch, von denen zehn über sechzig waren, einschließlich des Abtes, Bischof Pietro Aretino, der in den letzten drei Monaten um zehn Jahre gealtert schien.
    »Bischof.« Anthony kniete sich halb hin und küsste dem Bischof respektvoll die Hand.
    »Anthony.« Er klang erleichtert, ihn zu sehen, doch seine Stimme war bedenklich brüchig.
    Anthony nahm die Hände des alten Mannes und drückte sie sanft. »Pater Philip hat seine letzte Ruhestätte in der Mission gefunden, wie Sie es wünschten.«
    Der Bischof nickte. In seinen blassen Augen glänzten ungeweinte Tränen. »Er wusste, dass er sterben würde.«
    Anthony wurde das Herz schwer. »Warum ist er gegangen?«
    »Er wurde gerufen. Philip lauschte aufmerksam und folgte jedem Ruf.«
    Anthony wandte sein Gesicht ab, um nicht zu weinen. Er hatte beim Trauergottesdienst um den einzigen Vater geweint, den er je gekannt hatte.
    Große Veränderungen standen bevor. Ihre Reihen waren stark ausgedünnt, sodass jeder Einzelne im Orden gebraucht wurde. In den Hochzeiten des Ordens hatten über zweihundert Männer in diesen

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