Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer
entlang, immer auf den Stahlstreben zwischen den Reihen aus beleuchteten Fenstern. „Gesichert!"
„Gehe weiter!"
Die Comlinks der Anzüge ließen die Stimmen der beiden Freunde näher erscheinen, als es innerhalb der Atmosphäre gewesen wäre, Sie zogen sich an der Hülle entlang, wobei sie jede Schraube, jede Antenne, jede Kante und jede Erhebung der Hülle benutzten. Manchmal sahen sie durch die Fenster Besatzungsmitglieder, die einen Korridor entlang hasteten oder Klonkrieger, die in Formation zur Kantine oder zu ihren Kabinen marschierten.
„Vorsichtig", sagte Boba jedes Mal und schob sich in eine Nische, wenn sie an einem Fenster vorbei kamen. „Wenn uns irgendjemand sieht, stecken wir in großen Schwierigkeiten."
„Sie werden einen Alarm auslösen", sagte Garr. „Sie werden denken, dass es ein Angriff ist!"
Boba und Garr waren zu dicht am Schiff, um seine volle Größe und Form sehen zu können. Jede Kante, jede Flosse und jede Ausbuchtung in der Hülle war eine Überraschung und verbarg die nächste.
Irgendwann erblickten sie die schlanke Kapsel an der Spitze einer Rückenflosse, die das Modul des Brückenturms darstellte. Sie sah beinahe wie ein kleineres Schiff aus, das auf der Candaserri Huckepack ritt. Sie war fensterlos bis auf eine breite, blasenförmige Stahlglas-Sichtscheibe an der Vorderseite.
„Da wird es Alarmeinrichtungen geben", sagte Boba. „Wir müssen vorsichtig sein."
Sie stiegen an der Flosse entlang nach oben und auf die Kapsel. Durch die Leine verbunden und durch die Magnetsohlen gesichert, arbeiteten sie sich langsam voran, bis sie an der vorderen oberen Kante des Sichtfensters waren.
Boba kniete sich hin. Garr tat neben ihm dasselbe. Sie krochen über die Kante des Fensters und sahen kopfüber in die Kommandozentrale hinunter. Boba fühlte sich vollkommen schutzlos. Wenn jetzt irgendjemand von der Besatzung nach oben bückte, würde er zwei behelmte Köpfe sehen, die aus dem Weltraum in die Zentrale schauten!
Jeder einzelne Alarm auf dem Schiff würde losgehen.
Aber es sah niemand nach oben. Die Brücke war ruhig. Die Besatzungsmitglieder saßen an ihren Kontrollkonsolen, während Offiziere zwischen ihnen umher gingen und die Systemkoordinaten prüften.
„Wahnsinn!", sagte Garr. „Das ist die Hauptkontroll- Zentrale. Hier wird alles entschieden."
Der Captain und die ersten Offiziere in ihren hellbunten Uniformen besprachen sich mit einer Jedi-Ritterin, die eine Robe trug, an einem Holokarten-Tisch. Boba erkannte Glynn-Beti, die bothanische Jedi-Ritterin, die ihn befragt hatte.
Was bin ich froh, dass ich sie ablenken konnte, dachte er. Wenn sie mich dazu gebracht hätte, die Reisetasche zu öffnen, wäre ich jetzt wahrscheinlich ein Gefangener.
„Ich würde gern wissen, worüber sie gerade reden", sagte Garr. „Vielleicht haben sie von einigen der Eltern gehört. Ich würde meine Eltern gern wieder sehen." Boba sagte nichts. Es war ein unangenehmer Augenblick. „Eines Tages wirst du meine Eltern kennen lernen", sagte Garr. „Du wirst sie mögen."
„Vielleicht", sagte Boba. Das bezweifle ich, dachte er.
Boba wollte schon wieder umdrehen, aber er wartete noch auf Garr - der ebenso gern Leuten zusah wie Boba Sterne beobachtete.
Garr lag mit dem Gesicht nach unten und schaute durch das Fenster der Besatzung des Schiffes zu.
Boba hingegen lag auf dem Rücken und blickte nach oben. Er mochte das leichte Schwindelgefühl, das ihn überfiel, wenn er tief in das Meer der Sterne und Galaxien sah.
Sie waren jetzt seit mehr als zwanzig Minuten oben auf dem Brückenturm. Boba prüfte seinen Atemlufttank und stellte beruhigt fest, dass er noch halb voll war. Aber seine Heizungsbatterie würde nicht mehr lange halten. Er konnte langsam die Kühle des Raumes in seinem Anzug spüren, vor allem an den Füßen und Händen.
„Wir sollten zurückgehen", sagte er zu Garr.
„Nur noch ein paar Minuten", bat Garr. „Sie schauen sich eine neue Holokarte an."
„Eine Karte? Lass mal sehen." Boba rollte auf den Bauch und blickte hinunter.
„Das ist aber eine komische Karte", sagte Garr. „Ich kann sie gar nicht einordnen." „Oh-oh", sagte Boba.
„Was?"
„Wir sollten schnell zusehen, dass wir in die Luftschleuse zurückkommen!"
„Was ist denn los?" Garrs Stimme war voller Angst.
Im gleichen Augenblick heulte eine Sirene los. Die beiden spürten die Vibrationen durch die Hülle der Kommandozentrale.
„Das ist der Zehnminuten-Alarm!", sagte Boba. „Sie haben sich
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