Boba Fett 04 - Gejagt
Worte klangen mutiger als ihm zumute war. Doch das
fiel dem Droiden nicht auf.
»Komm mit«, sagte er. Hinter ihnen standen ungeduldige gamorreanische Wachen mit gezogenen Blastem. »Ich werde dich zum Thronsaal geleiten.«
»Vielen Dank«, sagte Boba. »Ich war noch nie hier.«
»Dank mir nicht«, sagte der Droide mit seiner kalten, mechanischen Stimme. »Ich bezweifle, dass du jemals wieder hierher kommen wirst.«
Boba folgte dem Droiden ohne ein weiteres Wort die Rampe hinunter und hinein in den Schatten von Jabbas Festung.
Kapitel 19
Im Innern war der Palast dunkel und kühl. Boba atmete erleichtert auf.
»Junge, das ist viel besser!«, sagte er zu dem Droiden.
Doch seine Erleichterung hielt nicht lange an. Eine große, spinnenartige Gestalt auf langen Metallbeinen stakste vorbei. Das, was so aussah wie der Kopf der Maschine, war eine durchsichtige, mit Flüssigkeit gefüllte Kugel. In dieser Flüssigkeit schwebte etwas, das wie ein Gehirn aussah.
Boba starrte wie gebannt hin. »Ist das ein Mönch?«
»Nein«, sagte der Droide, der sich gerade auf den Weg in die düstere Eingangshalle machte. »Das ist der letzte Kopfgeldjäger, denn Jabba auf Gilramos angesetzt hat. Zumindest das, was von ihm übrig ist.«
Boba beobachtete noch einen Moment, wie die Gestalt in den Schatten stakste. Dann lief er schnell dem Droiden hinterher. Das Klacken der Spinnen-Droiden-Beine wurde hinter ihm leiser.
»Weshalb hat es noch niemand geschafft, Gilramos zu fangen?«, fragte er.
»Tatooine ist ein sehr großer Planet«, sagte der Droide. »Ein sehr öder Planet. Die Wüste bietet eine Menge Verstecke. Man könnte ein Leben lang suchen, ohne jemanden zu finden.«
»Versteckt sich Gilramos dort draußen?«, fragte Boba. »In der Wüste?«
»Die Kopfgeldjäger gehen davon aus. Hier.«
Der Droide blieb stehen. Er deutet auf einen hohen, bogenförmigen Durchgang. »Hier geht es zu Jabbas Thronsaal. Ich muss dich hier allein lassen.«
Er drehte sich um und ging fort.
Boba sah ihm hinterher. Sein Herz fühlte sich an wie ein Felsklotz. Er warf einen Blick auf den Durchgang.
Wenn er hier hindurch ging, würde er sich genau ins Zentrum von Jabbas Reich begeben.
Er wäre Jabba ausgeliefert.
Nein!, dachte er. Er legte eine Hand auf seine Tasche und spürte das Buch. Sofort wurde er ruhiger.
Angst ist Energie.
Sein Vater hatte ihm das beigebracht. Wenn du deine Angst im Zaum halten kannst, wird sie zu Macht.
Und du wirst stark.
Boba holte tief Luft. Sein Herz klopfte, doch es machte ihm keine Angst. Er sah zu dem Durchgang hinüber.
Von drinnen drang Musik heraus. Und Stimmen waren zu hören. Er konnte schrille Schreie und tiefes, kraftvolles Gelächter hören. Und er hörte eine Stimme, die so trocken und gnadenlos wie der Wüstenwind war.
Jabba.
Und Durge.
»Zeit, an die Arbeit zu gehen«, sagte Boba.
Er ging hinein.
Der Thronsaal war riesig. In großen Lampen brannten flackernde Flammen. Schattenhafte Gestalten tanzen und sprangen umher. Jemand trällerte auf einer Flöte. Der Geruch von Rauch drang in Bobas Nase.
Und von gegrilltem Essen. In der Nähe von Jabbas Thron drehte sich ein Spieß mit einer riesigen Dämonen-Krake, deren Tentakel schon knusprig braun waren. Boba verging schlagartig der Appetit.
»Kopfgeldjäger!«, rief Jabba, eine wahrhaft monströse
Gestalt in der Mitte des Raumes. »Komm näher!«
Boba ging zu ihm. »Eure große Huttheit«, sagte er und verneigte sich. »Ich bin gekommen, um Eure Anweisungen entgegenzunehmen.«
Boba sah auf. Jabba lehnte sich auf seinem Thron zurück und schaute Boba mit zu Schlitzen verengten Augen an. Die Sänger und Tänzer um ihn herum hielten inne und starrten Boba ebenfalls an. Ihre Blicke waren allerdings voller Angst.
Und Erwartung.
»Habe ich gesagt, dass du reden sollst?«, donnerte Jabba. Er lehnte sich nach vorn, sodass sein Schatten auf Boba fiel.
»N. nein«, stammelte Boba. »Aber.«
Aus Jabbas Schatten tauchte eine zweite Gestalt auf. Riesig, muskelbepackt und von einer silbern glänzenden Körperpanzerung geschützt.
Es war Durge.
»Soll ich ihn gleich vernichten?«, brüllte er, hob den Arm und richtete einen Blaster auf Boba. Der mandalorianische Schädel auf seiner Brust schien zu brennen.
Boba spannte sich an. Aus dem Augenwinkel konnte er Dutzende von Jabbas Wachen sehen. Die Türen waren versperrt.
Er warf einen Blick auf den Boden. Dort sah er eine lange Rille, die quer vor Jabbas Thron verlief.
Eine Falltür. Jabba hielt
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