Boba Fett 04 - Gejagt
Durge verächtlich ansah. »Der neue Kopfgeldjäger ist nur ein kleiner Junge!«
»Ein Junge?«, wiederholte Jabba. Er schwieg einen Moment. Boba rührte sich nicht. Seine Hand griff nach dem Helm, doch er traute sich nicht vom Fleck. Ein paar Meter neben ihm stand Durge, der ihn jetzt betrachtete, nachdem er es endlich geschafft hatte, ihn zu demaskieren. Dann begann Jabba zu lachen. »Ein kleiner Junge! Und er hat Durge besiegt!«
»Er wird es nicht bis zum Erwachsenen schaffen!« Durge ging mit einem Schrei auf Boba los.
»Halt!«, brüllte Jabba und sofort war Durge von einem Dutzend gamorreanischer Wachen umstellt. Er hob seinen Blaster.
Es tauchten noch mehr Wachen auf. Zögernd steckte Durge den Blaster weg. Er schaute Boba mit einem so wütenden und hasserfüllten Blick an, wie Boba ihn noch nie zuvor in seinem
Leben gesehen hatte.
»Ich werde dich bis zum bitteren Ende jagen«, sagte er so leise, dass nur Boba es hören konnte. »Das ist mein Auftrag und ich erledige jeden Auftrag.«
Boba drehte sich schnell um. Er hob seinen Helm auf und klemmte ihn unter seinen Arm. Dann sah er zum Thron hoch. Er wusste, dass der Verbrecherfürst seine beste Chance war Schutz zu finden.
»Oh, weiser Jabba«, sagte er. »Lasst mich Euch zu Diensten sein. Gebt mir Waffen. Gebt mir einen Gleiter. Dann nennt mir Euren Auftrag und ich werde ihn erledigen.«
»Dich bewaffnen?« Jabba verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. »Aber du brauchst keine Waffen! Das hast du uns gerade eben bewiesen! Und was deine Dienste für mich betrifft.«
Der echsenhafte Gangster sah von Boba zu Durge. »Irgendjemand mischt sich in meine Schmuggelgeschäfte auf Tatooine ein. Und dieser Jemand hat einen Ring aus Dieben, die ihm helfen. Sie stehlen meine Waffenlieferungen und er verkauft die Waffen.«
»Wem verkauft er sie?«, fragte Baba.
»Den Separatisten.« Jabba lehnte sich nach vorn. »Aber es ist mir egal. Wem er sie verkauft. Mich interessiert nur, dass er sich an meinem Eigentum vergreift. Ich will, dass er vernichtet wird. Und seine Gehilfen ebenfalls.«
Boba nickte. »Kennt Ihr seinen Namen?«
»Ja. Er ist ein Neimoidianer. Sein Name ist Gilramos Libkath.«
»Gilramos Libkath?«, wiederholte Boba ungläubig.
»Wie ich soeben sagte«, erwiderte Jabba ungeduldig. »Kennst du ihn?«
Libkath! Diesen Namen hatte doch Ygabba benutzt - für den Meister!
Boba verbarg seine Abscheu. »Ob ich ihn kenne?«, fragte er.
Er warf einen Blick auf Durge.
Der verhasste Kopfgeldjäger war mindestens doppelt so groß wie er. Durge war bewaffnet. Er besaß einen Gleiter. Er hasste Mandalorianer.
Und so wie er Boba gerade anstarrte, hasste er Boba mehr als alles andere.
Ich hatte nur Glück, dachte Boba. Ich konnte ihn zweimal überraschen.
Doch ein drittes Mal wird er das nicht zulassen.
Boba schloss den Arm fester um seinen Helm.
Meine größte Stärke ist jetzt Wissen.
Ich weiß, wer Gilramos Libkath ist. Ich weiß, wo er ist.
Boba musste sich selbst korrigieren. Ich weiß, wo er sein wird, wenn er Ygabba und den anderen die gestohlenen Waffen abnimmt.
»Ich habe dir eine Frage gestellt!«, sagte Jabba ungeduldig. »Kennst du Gilramos Libkath?«
Boba zögerte. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Aber ich werde ihn finden.«
»Vertraut ihm nicht!«, ging Durge dazwischen. Die Gamorreaner um herum ihn grunzten leise. »Er hat Euch schon ein mal hintergangen! Und er wird es wieder tun!«
Durge zeigte Boba eine Faust. »Überlasst ihn mir, Jabba! ich sorge dafür, dass seine Lügen mit ihm sterben!«
Jabba betrachtete Durge nachdenklich. Dann wandte er sich an Boba. »Er hat Recht. Du hast mich hintergangen - und diejenigen, die mich hintergangen haben, leben nicht mehr, um es erzählen zu können.«
»Oh, Eure Großartigkeit!«, erwiderte Boba schnell. Seine Stimme klang sanft und schmeichelnd. »Ich habe Euch nicht hintergangen. Ich könnte niemals Eure gewaltige Weisheit hintergehen! Ich wollte Euch nur zeigen, wie schlecht dieser Kopfgeldjäger vorbereitet war - indem ich ihn hinterging!«
Er zeigte auf Durge. Jabba verdrehte leicht den Kopf und starrte den großen Kopfgeldjäger an.
»Ah!«, entgegnete der mächtige Gangster. Er lächelte. »Natürlich! Das wusste ich!«
Er lachte dröhnend. Seine Höflinge lachten und kicherten ebenfalls.
»Vielen Dank, oh Jabba.« Boba sah ihn tapfer an. »Und jetzt, wenn ihr mir Waffen gebt, gehe ich. Ich werde nicht zurückkehren, bevor ich Gilramos Libkath gefunden
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