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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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beurteilen konnte, nahm keiner der Anwesenden Notiz von ihnen. Langsam näherten sie sich dem Fahrstuhl, mussten jedoch zweimal ein Stück zurückgehen, um nicht irgendwelchen Arbeitern über den Weg zu laufen, die sie erst hatten sehen können, nachdem sie um eine Ecke gebogen waren. Bobbie Faye lief aus Versehen gegen eines der Telefone und schlug dabei den Hörer von der Gabel. Das Freizeichen war geradezu albtraumhaft laut. Schnell legte sie wieder auf und tat so, als würde sie sich mit einer Maschine beschäftigen, als sie glaubte, dass jemand sie beobachtete.
    Dann wartete sie.
    Niemand legte ihr Handschellen an. Okay, soweit war alles in Ordnung. Sie ging weiter, beugte sich über eine surrende Maschine oder einen Stapel Kartons, um zu sehen, ob im nächsten Gang die Luft rein war.
    Im Hintergrund liefen nach wie vor die Fernsehnachrichten. Bobbie Faye versuchte, die stete Kommentierung ihres Lebens und jedes ihrer öffentlichen Auftritte, seit sie drei Jahre alt gewesen war, zu ignorieren. Gerade beendete man ein Gespräch mit Susannah – der Bekloppten vom Wasserwerk, die den Assistenten des Dekans der LSU gevögelt hatte.
    »Oh, absolut«, sagte die Bekloppte. »Sie ist völlig unzurechnungsfähig.«
    Kurz darauf schalteten sie zu einem anderen Reporter, der ihre Klassenlehrerin aus der Zweiten interviewte: »Wir wussten alle, dass Bobbie Faye ein bisschen überspannt war, aber bei unseren Feuerübungen hat sie sich immer sehr geschickt angestellt!«
    Bobbie Faye spähte hinter einem Schrank hervor, konnte niemanden sehen und wollte gerade aus ihrer Deckung treten, als jemand sie zurückriss und ihr eine Hand auf den Mund presste.
    Trevor.
    Er deutete auf einen weiteren Arbeiter, den sie nicht gesehen hatte. Sie wäre ihm direkt vor die Füße gelaufen. Trevor zog sie zurück in eine Nische, wo sie vor den meisten Blicken geschützt waren.
    »Verdammt«, zischte sie leise, »Du hättest mir wenigstens ein Zeichen geben können, dass du direkt hinter mir bist.«
    »Ich wollte nicht, dass der Arbeiter etwas mitbekommt.«
    »Ich glaube, du liebst es einfach, mich zu Tode zu erschrecken.«
    »Das auch.«
    Sie verpasste ihm einen Klaps auf den Arm.
    »Also, du Genie, und wie sollen wir jetzt hier herauskommen?«
    »Du meinst, außer zum Fahrstuhl hinüberzurennen?«
    »Und danach beamen wir uns nach Plaquemine, oder was?! Ich dachte, du hättest ein paar Ideen.«
    »Nicht weit von hier entfernt hängen einige Fliegerkombis für die Piloten der Helikopter, welche die Arbeiter zu den Ölplattformen fliegen. Ich hatte vor, einen Heli zu klauen.«
    »Wow, wie unauffällig. Es wird natürlich niemand merken, wenn ein Helikopter fehlt.«
    »Ich habe nie behauptet, dass es eine perfekte Idee ist.«
    »Na wunderbar.«
    Sie funkelte ihn an. Dann ließ sie den Kopf in ihre Hände sinken. Es war nicht seine Schuld. Das durfte sie nicht vergessen. Sie war es gewesen, die ihn in diese Sache mit hineingezogen hatte. Er war mürrisch, aber auch sehr hilfsbereit. Und mit mürrischen Männern kam sie klar. Besonders, wenn diese dabei so sexy waren.
    Sie starrte zu Boden und lauschte dem Geschwätz im Fernsehen. Als noch weitere Luftaufnahmen von der brennenden Hütte gezeigt wurden, blickte sie auf …
    … und grinste Trevor an.
    »Was?«
    »Ich denke«, flüsterte sie, »es ist an der Zeit, dass mal jemand einen Exklusivbericht über die Geschichte mit Bobbie Faye bringt.«
    Sie blickte wieder zum Fernseher hinüber. Die örtliche Fernsehstation blendete gerade eine Kontaktnummer am unteren Rand des Bildschirms ein. Bobbie Faye schlenderte zu einer der Säulen und griff nach dem Telefonhörer. Als sie ihren Anruf getätigt hatte, musste sie sich zusammenreißen, keine Siegerpose zu machen.
    »Wir bekommen gerade eine aktuelle Nachricht herein«, erklärte in diesem Moment die Reporterin und unterbrach damit das Geplapper der Klassenlehrerin aus der Zweiten. Bobbie Fayes und Trevors Aufmerksamkeit galt wieder dem Fernseher. »Miss Sumralls mutmaßlicher Komplize bei dem Bankraub heute Morgen ist mit einem Krankenwagen aus dem Gefängnis abgeholt worden. Wir versuchen gerade, vor Ort herauszubekommen, was genau passiert ist.«
    Bobbie Faye bemerkte, dass Trevor die Luft angehalten hatte und nun langsam ausatmete. Dann spähten beide um die Ecke des Schranks herum, um bessere Sicht auf den Bildschirm zu haben. Nun war das Revier von Cam zu sehen, wo eine ganze Horde von Reportern den Polizeisprecher, Cams Freund Benoit, mit

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