Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer
werden das Diadem niemals bekommen.«
»Du solltest wirklich langsam nachgeben, Zeke«, meinte Trevor. »Sonst könnte es noch ziemlich peinlich für dich werden.«
»Ich werde mich doch so einem dämlichen Paar Titten nicht geschlagen geben.« Zekes Stimme klang ausgesprochen selbstherrlich, obwohl er mit der Schulter an einem immer größer werdenden roten Fleck auf seiner Wange schubberte. »Schon gar nicht, wenn sich ihre Nichte in meiner Gewalt befindet.«
Bobbie Faye erstarrte, und Cam gelang es nicht, Blickkontakt mit ihr aufzunehmen. Er sah ihr nur an, dass sie nachdachte, während Zeke lachte.
»Ja, genau. Sagen wir einfach, sie befindet sich in Schutzhaft . Also gib mir jetzt das Diadem. Dann erschieße ich Cormier, der für die Cops sowieso der Böse ist, und du kriegst deine Nichte zurück.«
»Du elender Mistkerl«, zischte Bobbie Faye. »Wo ist sie?«
»Bei einem meiner Agenten.«
»Könnte das Baker sein?«, erkundigte sich Trevor und klang noch zufriedener als sein Kollege. »Denn der ist keiner von deinen Agenten, Zeke.«
Cam konnte erkennen, wie Bobbie Faye Cormier einen prüfenden Blick zuwarf, und als sie sich wieder Zeke zuwandte, war klar, dass sie ihrem Begleiter glaubte.
»So blöd kannst du doch nicht sein«, fuhr Zeke sie an. »Du wirst doch wohl nicht das Leben der Kleinen riskieren, nur weil dieser miese Söldner irgendeinen Blödsinn faselt. Er hat die ganze Zeit über mit dir gespielt, und du bist zu naiv, es zu bemerken. Gibt mir das Diadem.«
»Was hieltest du stattdessen davon …«, sagte sie und hob ihr T-Shirt. Cam zuckte zusammen, wollte sie bedecken, sie beschützen, bis er sah, was sie meinte: An der Mitte ihres BHs war ein kleines schwarzes Mikrofon befestigt, von dem aus ein dünnes Kabel zu einem Sender unter ihrem Arm führte, »… jetzt mal hübsch in die Kamera dort drüben zu winken«, beendete sie ihren Satz und deutete auf einen fest installierten Kran in der Nähe des Eingangs zum Recyclinghof. Dann lächelte sie strahlend. »Habt ihr alles im Kasten, Jungs?«
Verdammt noch mal, waren das nicht der Kameramann aus dem Helikopter und sein Pilot, die ihnen da von dem Kran aus zuwinkten? Er hätte schwören können, dass sich das Licht einer Straßenlaterne in der Linse ihrer Kamera spiegelte.
»Ja, haben wir, Bobbie Faye!«, rief der Kameramann zurück. »Jeden Satz. Und alles live!«
Bobbie Faye blickte nun direkt zu Cam hinüber und gab ihm ein Zeichen, dass sie fertig war. Er trat aus der Deckung und richtete seine Waffe auf Zeke, während sie den zweiten FBI-Agenten im Visier hatte.
»Wir haben es auch«, sagte er, und Zeke fuhr herum, nur um sich im nächsten Augenblick wieder zurückzudrehen, als wolle er Bobbie Faye erschießen. Doch noch bevor Cam ihm eine Kugel verpassen konnte, hatte Cormier den Agenten entwaffnet, zu Boden geworfen und hielt ihn nun mit seiner eigenen Waffe in Schach.
Ohne Zeke aus den Augen zu lassen, wandte sich Cormier Cam zu: »Sie sind Cameron Moreau, stimmt’s?«
»Und?«
»Rufen Sie Ihren Captain an. Ich arbeite als verdeckter Ermittler beim FBI. Er hat bereits die Bestätigung dafür erhalten. Wir konnten es Ihnen nur nicht sagen, bevor wir nicht dieses Arschloch hier ein für alle Mal ausgeschaltet hatten.«
Bobbie Faye kiekste ein bisschen, als sie endlich ihre Stimme wiederfand: »Du bist … du bist vom FBI?«
Cam warf ihr einen Blick zu. Sie wirkte ein wenig benommen.
»Oh mein Gott, ich habe einen FBI-Agenten als Geisel genommen. Ich werde auf direktem Weg ins Gefängnis wandern.«
Während die Männer des SWAT-Teams Cormier, Zeke und den anderen Agenten umstellten und alle entwaffneten, rief Cam seinen Captain an.
Zekes Hals wies mittlerweile einen fürchterlichen Ausschlag auf.
»Bitte! Um alles in der Welt! Darf ich mich bewegen, um mich zu kratzen? Sind hier irgendwo Orangen? Ich bin allergisch dagegen. Ich schwöre, ich bekomme Krampfanfälle. Ich brauche einen Arzt!«
Roy kam hinter einem der Schrottberge hervorgetaumelt, sein Gesicht war nun fast vollkommen zugeschwollen. Sofort lief Bobbie Faye ihm entgegen.
Zuerst umarmte sie ihn. Dann schrie sie ihn an. Dann umarmte sie ihn wieder, während ihr Tränen über das Gesicht liefen.
Sie alle waren durch die Hölle gegangen, und Cam glaubte, dass es so nicht hätte kommen müssen .
Bobbie Faye hätte nichts davon durchzustehen brauchen, wenn sie ihn gleich zu Anfang angerufen hätte. Er war wirklich wütend. Sie hatte sich selbst und alle anderen
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