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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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handelte. Unter den Bildern war eine ganze Reihe von Vergehen aufgelistet, und Cam bekam nicht gerade den Eindruck, Trevor habe auch nur eine fette Straftat ausgelassen: Mord, Betrug, schwerer Diebstahl, Freiheitsberaubung, Schmuggel … Der Polizist blickte Zeke an, um sich den Rest der Geschichte erzählen zu lassen.
    »Es hat ein paar Jahre gedauert, bis uns auffiel, dass er bestechlich ist«, erklärte dieser schließlich. »Er gab Leuten Tipps, die wir verfolgt haben, sodass sie uns dann kurz vor ihrer Verhaftung entkommen sind – und das jedes Mal ein wenig reicher durch irgendeine Betrugsmasche, Geldwäsche oder einen schweren Diebstahl, was auch immer. Als Cormier irgendwann schließlich bemerkte, dass wir ihm auf der Spur waren, ist er untergetaucht. Derzeit lässt er sich für ein ziemlich deftiges Honorar als Auftragskiller anheuern. Vor einigen Wochen kamen uns dann Gerüchte zu Ohren, die Ihre Miss Sumrall betrafen …
    »Sie ist ganz klar nicht meine Miss Sumrall«, warf Cam ein.
    »… und irgendeine neue Betrugsmasche.«
    »Bobbie Faye und eine Betrügerin?« Cam schüttelte den Kopf und musste sich bei dem bloßen Gedanken daran das Lachen verkneifen.
    »Also entweder ist sie nur eine unbeteiligte Beobachterin, die irgendwie in Cormiers Falle getappt ist, oder aber sie hilft ihm. Und er ist gerissen. Er besitzt eine extrem gute Menschenkenntnis und weiß, wie man Leute manipuliert.«
    »Da kennen Sie Bobbie Faye nicht. Diese Frau ist so manipulierbar wie eine scharfe Handgranate. Und das, ohne was zu sehen. Mit Bobbie Faye spielt man nicht.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer Cormier ist. Er verhält sich nicht nur wie ein Chamäleon. Ich habe selbst gesehen, wie er Leute betrogen hat, die eigentlich nicht zu betrügen sind. Wenn sie bei ihm ist, dann nur aus dem Grund, dass er sie bei sich haben will, und zwar lebend. Bevor er mit ihr fertig ist, wird sie ihm genau das gegeben haben, was er haben möchte, und das freiwillig.«
    Cam stierte auf Trevors Foto, dann blickte er auf. Zeke fixierte ihn ohne zu blinzeln mit seinem Blick.
    »Ich werde Cormier fassen. Ich habe den Befehl, ihn zu schnappen. Sollte er Widerstand leisten – und ich versichere Ihnen, dass er das tun wird –, muss ich ihn aufhalten. Fertig. Wenn Bobbie Faye sich in diesem Moment an seiner Seite befindet …« Zeke ließ das Ende des Satzes unausgesprochen.
    »So, wie ich Bobbie Faye kenne, ist sie an der Sache völlig … unbeteiligt«, erklärte Cam, nachdem er sich das Wort unschuldig einfach nicht abringen konnte.
    »Tja, dann wird ihre unbeteiligte Beobachterin nur ein sehr kurzes Leben haben, denn Cormier wird sie umlegen, sobald sie ihm nicht mehr von Nutzen ist.«

 
    9
    Man könnte Bobbie Faye als eine wahre Naturgewalt bezeichnen, wenn sie nicht vollkommen unnatürlich wäre.
    Lucy Swimmer, Leiterin des Katastrophenschutzes vom Roten Kreuz, südlicher Bereich
    Während Bobbie Faye durch den Wald stapfte, machte sie innerlich Inventur: Sie war klatschnass, wütend, dreckig, sauer, voller Sand, verwirrt und zu allem Überfluss juckte es sie auch noch an allen möglichen und unmöglichen Stellen. Zudem fühlte sie sich von dem ganzen üppigen Grün um sie herum geradezu erschlagen und desorientiert. Die Blätter der Baumkronen über ihnen bewegten sich und ließen einzelne Sonnenstrahlen hindurch, sodass sich tanzende Lichtpunkte auf dem Boden bildeten, die Bobbie Faye regelrecht hypnotisierten. Nach der tiefen Dunkelheit im See machten sie die ständig wechselnden, strahlenden Farben, die nun in ihr Bewusstsein drangen, ganz benommen. Sie hielt den Blick gesenkt oder auf Trevors Rücken gerichtet und konzentrierte sich auf jeden einzelnen Schritt, um nicht in eines der dornigen Brombeergestrüppe zu stolpern, die hier überall schulterhoch wuchsen. Womöglich war es das Adrenalin, das sie so sensibel für das unwirkliche Licht im Gehölz, dieses immergrüne Dach der Baumkronen, den durchdringenden Geruch alter Erde und junger Pflanzen oder das Spanische Moos machte, welches von den Bäumen zu tropfen schien wie graues Wachs einer brennenden Kerze. Vielleicht war es tatsächlich dieses Adrenalin, das ihre Gedanken wild in ihrem Kopf herumwirbeln und sie von einem Thema zum nächsten springen ließ, sodass nichts mehr irgendeinen Sinn ergab.
    Hatte sie nicht gerade eben noch mit einem Pick-up in einer Röhre am Grund eines Sees festgesteckt?
    Sie starrte auf Trevors Rücken, versuchte, sich zu konzentrieren, versuchte,

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