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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder in der Wirklichkeit anzukommen. Stattdessen fiel ihr Blick immer wieder auf seine austrainierten Muskeln, seinen perfekt definierten Trizeps, wenn er einen seiner Arme hob, um einen Ast aus dem Weg zu drücken. Welche Erotik und wie viel Selbstvertrauen er bei jeder Bewegung ausstrahlte. Herrgott noch mal, es war zum Durchdrehen! Sich in so einer Situation ernsthaft für einen Mann zu interessieren … Das konnte sie genauso gut gebrauchen wie eine dritte Brust – wenn man mal davon absah, wie viel Geld sie damit in einer Freakshow würde verdienen können.
    Verdammt, reiß dich endlich zusammen!
    Trevor war ein Idiot mit überdies äußerst fragwürdigen Motiven, redete sie sich ein. Auch wenn er zugegebenermaßen einer war, den sie erst gekidnappt hatte, dessen Pick-up dann von ihr beschossen (äh … mehrfach sogar) und schließlich vollends zerlegt worden war. Okay, okay er hatte also vielleicht nicht ganz zu Unrecht schlechte Laune. Aber das war eigentlich auch egal. Sie hatte beschlossen, sich vorerst keinen neuen Freund zuzulegen. Nun ja, eigentlich hatte sie eher beschlossen, nicht mehr auszugehen. Die Blödmänner, mit denen sie nach Cam unterwegs gewesen war, konnte man bei aller Liebe nicht als Freunde bezeichnen, auch wenn sie ursprünglich andere Pläne gehabt hatte.
    Ihr fiel auf, dass solche Vorhaben in ihrem Leben immer irgendwie schiefgingen.
    Die Sache mit Cam hatte sich als gigantisches Fiasko herausgestellt. Und die Männer nach ihm konnte man eigentlich nur als eine Parade von Losern bezeichnen. Mal im Ernst, sie hatte ihr Soll, was solche Vollpfosten anging, wirklich mehr als erfüllt. Es würde also keine Verabredungen mehr geben, bis sie ihr Leben ein bisschen besser im Griff hätte.
    Bei dem Tempo, das sie gerade vorlegte, würde sie allerdings womöglich erst im Altersheim so weit sein, sich mal mit jemand Normalem zu treffen.
    Sie beschloss, nicht mehr auf Trevors Rücken zu starren und sich stattdessen auf den Weg vor ihr zu konzentrieren, was jedoch zur Folge hatte, dass sie es nicht gleich bemerkte, als er stehen blieb, und gegen ihn prallte.
    Nach dem dritten Mal warf er ihr einen wütenden Blick zu. »Haben Sie im Kindergarten immer geschwänzt, als geübt wurde, wie man im Gänsemarsch läuft?«
    »Hey, zumindest haben immer alle gesagt, dass ich gut mit anderen zusammen spielen könnte.«
    »Nur weil Sie noch nicht dahintergekommen waren, wie Sie die vielleicht in die Luft sprengen könnten.«
    »Ich habe nichts in die Luft gesprengt …«, protestierte Bobbie Faye, »… in letzter Zeit zumindest.«
    Er murmelte irgendetwas, das sie nicht verstehen konnte. Und das war wahrscheinlich auch gut so.
    Dann ging es weiter durch den Wald. Sie folgte Trevor über kleine, verschlammte Bäche und morastige Stellen, wobei sie ihre nackten Arme zum Schutz vor den scharfen Wedeln der Palmettopalmen, die hier zuhauf bis auf Schulterhöhe sprossen, eng um ihren Körper legte. Trevor indes benutzte einen langen Stock, um die Spinnweben von den Bäumen zu reißen und zu überprüfen, ob der Boden vor ihnen fest war oder ob er sich als tiefe, schlammige Soße mit verkrusteter Oberfläche herausstellte. Natürlich hatte keiner von ihnen zuvor daran gedacht, bis Bobbie Faye mit einem Stiefel an eben so einer Stelle eingebrochen und bis zum Knie im Morast versunken war.
    Als sie schließlich wild stampfend vor ihm gestanden hatte, um den Schlamm abzuschütteln, war ihr gleich eine ganze Salve von Flüchen herausgerutscht, sodass Trevor nur lachend den Kopf geschüttelt hatte.
    »Was?!«, wollte sie wissen.
    »Ich konnte drei Eichhörnchen beobachten, die ihren Babys die Ohren zugehalten haben, so schockiert waren die über Ihre Ausdrucksweise.«
    »Scheiß auf die Eichhörnchen. Die können ja auch klettern«, meinte sie, trampelte weiter auf der Stelle herum und schleuderte dabei aus Versehen etwas Schlamm auf seine Jeans.
    »Ist die Aufführung von Lord of the Dance jetzt langsam mal zu Ende?«
    »Ich weiß wirklich nicht, was mich gerade mehr schockiert … dass Sie einen Witz gemacht haben oder dass Sie Lord of the Dance kennen.«
    Er gluckste, und sie spürte, wie sein Lächeln einen Energieschub in ihr auslöste. Wow! Dies war die erste Gelegenheit, in der sie ihn sich wirklich einmal in Ruhe ansehen konnte, ohne ihn nur auf den Schnittchen-Faktor zu reduzieren. Sie mochte die kleinen Fältchen um seine Augen, dieses absolut nicht perfekte Gesicht mit dem schiefen Grinsen, die Ruhe, die er

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