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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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meldete sich Jason mit aufgeregter Stimme.
    »Geh mal auf Bobbie Fayes Geburtstag, dann habe ich ein paar Neuigkeiten für dich.«
    Damit war er wieder weg. Cam starrte aufs Funkgerät, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Jason hatte Bobbie Fayes Geburtstag nachgesehen – es war der 11. Juni. Schnell wechselte er auf Kanal elf.
    »Ich hab noch etwas aufgefangen«, erklärte Jason, sobald Cam ihn auf der anderen Frequenz rief. »Sie haben ein Propellerboot angefordert.«
    »Die Feds?«
    »Genau«, erwiderte sein Kollege und senkte die Stimme. »Ich habe gehört, dass sie bei Sabine’s Landing runtergehen wollen.«
    Sabine’s befand sich an der nördlichsten Spitze des CalcasieuLakesund war ungefähr fünf Kilometer südwestlich von dem Gebiet entfernt, das Cam zurzeit absuchte. Er schloss die Augen und stellte sich den weitläufigen See, der sich bis in den Sabine National Forest erstreckte, und die zahllosen Bayous, die dort in den Golf strömten, vor. Weiter östlich gab es noch mehr Flüsse sowie ein weiteres größeres Gewässer, das passenderweise Grand Lake hieß. Er erinnerte sich an seine Kindheit, als er in einem Flussboot gesessen und in den versteckten Kanälen gefischt hatte. Zu jener Zeit war ihm stunden- und manchmal sogar tagelang keine Menschenseele begegnet.
    Wenn die Feds Bobbie Faye und Cormier in dieser weitläufigen, fast unbewohnten Landschaft aus Seen, Wäldern und Bayous aufspürten, könnten sie den beiden eine Kugel verpassen, und niemand würde sie jemals finden.
    »Wo ist der alte Landry?«, fragte Cam Jason und hörte, wie der scharf die Luft einsog.
    »Du denkst doch nicht daran, ihn hinter den beiden herzuschicken, oder?«
    »Kennst du einen besseren Spurenleser in der Gegend, der auch noch ein eigenes Propellerboot besitzt?«
    »Cam, er will mit der Polizei nichts zu tun haben.«
    »Aber die Feds hasst er noch mehr, vor allem, wenn sie sich vor seiner Haustür herumtreiben.«
    »Und Bobbie Faye kann er noch weniger ausstehen als das FBI.«
    Das stimmte allerdings. Der alte Landry war in den Sümpfen eine Art Legende. Einige Leute behaupteten sogar, er habe das dritte Auge, sodass er Dinge sehen könne, die eigentlich nicht zu sehen waren. Doch Cam war der Überzeugung, dass es eine logischere Erklärung hierfür geben musste. (Von Gerüchten über magische Eingebungen hatte er noch nie etwas gehalten.) Er hatte den alten Sonderling schon selbst bei der Arbeit beobachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dessen sogenanntem dritten Auge nur um eine ausgeklügelte Fähigkeit handelte, winzige Details zu bemerken sowie das zu erkennen, was andere nicht aussprachen, indem er die Körpersprache der Menschen las. Cam war ein paarmal mit dem alten Mann fischen und jagen gewesen. Kein einfaches Unterfangen, aber Cam hatte immer nur von den Besten lernen wollen. An seinen guten Tagen war Landry so gastfreundlich wie ein Stachelschwein, das eine Weste aus rostigen Rasierklingen trug.
    Allerdings hatte er niemals gute Tage.
    Jason riss Cam aus seinen Gedanken: »Hast du jemals herausgefunden, warum sie damals auf ihn geschossen oder warum er sie nicht angezeigt hat?«
    »Nein. Aber such ihn! Sag ihm, was los ist, und bitte ihn, die Feds zu verfolgen und mich auf dem Laufenden zu halten.«
    »Und was ist mit Bobbie Faye?«
    War das, was er nun vorhatte, das Dämlichste, was er jemals getan hatte? Oder etwa das Klügste? Keine Ahnung. Er wusste nur, dass Landry bereits an Orten rings um den Calcasieu Lake Spuren gesucht und Fallen aufgestellt hatte, an denen bisher fast niemand gewesen war.
    »Er schuldet mir noch was. Sag ihm, wenn Bobbie Faye nichts passiert, sind wir quitt.«
    »Ist er zuverlässig, wenn es um das Begleichen seiner Schulden geht?«, erkundigte sich Jason, und Cam wusste, dass sein Kollege aus Sorge um Bobbie Faye fragte und weder seine Autorität noch sein Einschätzungsvermögen infrage stellen wollte.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Bobbie Faye musste grinsen, als Trevor sie vollkommen verdattert ansah.
    »Ganz ehrlich. Das Ding ist nicht mal zwei Dollar wert.«
    »Am Telefon haben Sie es aber als Diadem bezeichnet.«
    »Stimmt«, erwiderte sie. »Es ist einer dieser typischen lustigen Familienbräuche, bei denen etwas von der Mutter an die Tochter weitergegeben wird. Ich weiß noch nicht einmal, wie weit es zurückliegt, aber einer meiner Ururgroßväter hat das Teil für seine Tochter gebastelt, und dann ist es immer wieder weitervererbt

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