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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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worden.«
    »Also ist es weder mit Edelsteinen besetzt noch wurden Gold oder Silber verarbeitet?«
    »Nada. Es ist sogar ein wenig rostig. Ich muss es unbedingt mal versiegeln lassen.«
    Sie musterte ihn, wie er diese neuen Informationen aufnahm. Er hatte Mühe, nicht zu zeigen, dass er es kaum fassen konnte. War er etwa enttäuscht? Oder nur ebenso verblüfft, wie sie es gewesen war, als sie die Forderung der Entführer gehört hatte?
    »Ich weiß«, sagte sie, noch bevor er irgendetwas fragen konnte, »das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Vielleicht besitzt es irgendeinen historischen Wert.«
    »Ich wüsste nicht, inwiefern«, entgegnete sie. Dann folgte Schweigen. Der kleine Motor brummte, während sie weiter durch das flache Bayou glitten.
    »Wozu dann also die ganze Mühe?«, fragte sie schließlich. »Ich meine, gesetzt den Fall, es wäre lediglich von historischer Bedeutung. Dann hätten die Entführer bis zur Parade warten und es dort einfach an sich bringen können. Ich werde ja nicht von Bodyguards begleitet, wenn ich es trage und durch die Menge gehe. Das wäre jedenfalls sehr viel einfacher gewesen.«
    »Stimmt«, sinnierte er und lenkte das Flussboot um einige verrottende Baumstümpfe, die aus dem stehenden trüben Wasser ragten.
    »Also ist es aus irgendeinem Grund besonders wichtig, das Ding unverzüglich in die Hände zu bekommen. Dafür spricht, dass die Entführer darauf bestehen, es gebracht zu bekommen, und dass in der Bank extra jemand darauf gewartet hat, es mir zu klauen …«
    »Warten Sie mal«, unterbrach Trevor sie. »Das hatten Sie bislang verschwiegen. Die haben ausgerechnet auf Sie gewartet?«
    »Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, genauer darüber nachzudenken. Aber ich glaube, dass es so war. Was wiederum bedeutet, dass wahrscheinlich noch eine weitere Partei die Entführer aufs Kreuz legen will.«
    Sie ließ den Blick hinüber zum Wald schweifen, an dem sie langsam vorbeifuhren und griff unauffällig in ihre Tasche, die sich immer noch auf ihrem Schoß befand. Mit den Fingern ertastete sie die Glock, die er ihr früher am Tag gegeben hatte. Es war eine der Waffen, die sie aus Alex’ Lager hatten mitgehen lassen. Würde Trevor nun versuchen, sie loszuwerden, sollte er an der Verschwörung beteiligt sein? Oder würde er warten, bis er das Diadem auch tatsächlich in den Händen hielt?
    »Sie brauchen mich nicht zu erschießen, Bobbie Faye«, sagte er leise und mit sanftem Tonfall. »Ich bin nicht hinter dem Diadem her.«
    »Habe ich gerade laut gesagt, was ich gedacht habe? Oder haben Sie ein Mikrofon in meinem Kopf versteckt? Mal im Ernst, da drinnen sieht es ziemlich chaotisch aus. Ich würde gern erst ein bisschen aufräumen, bevor ich Besuch bekomme.«
    Er schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht einschätzen, ob er verwirrt war oder sich bloß amüsierte. Immer noch umklammerte sie die Waffe.
    »Nein, es ist ganz normal, dass Sie darüber nachgedacht haben. Ich bin immer noch hier, ich helfe Ihnen, und Sie wissen, dass ich zu jeder Zeit hätte aussteigen können, besonders nachdem der Pick-up im See gelandet war. Deswegen kann ich Ihnen die Überlegung nicht verdenken.« Er musterte sie kurz. »So etwas würde natürlich jeder einigermaßen fähige Kriminelle in so einem Moment tun. Versuchen, Ihr Vertrauen zu gewinnen. Deshalb werden Sie einfach für sich entscheiden müssen, ob ich hier bin, weil ich Ihnen helfen will oder weil ich vorhabe, Sie zu hintergehen.«
    Sie ließ seine ruhige Art auf sich wirken. Er blickte ihr geradewegs in die Augen und hatte bei der schwierigen Navigation durch die Bayous kein einziges Mal gezögert, obwohl sein eigenes Leben auf dem Spiel stand.
    Anscheinend hatte er schon so oft gefährliche Situationen meistern müssen, dass er nun diese Ruhe bewahren konnte.
    »Warum sind Sie geschieden?«, erkundigte sie sich unvermittelt.
    Er runzelte die Stirn, weil sie die Frage so völlig zusammenhanglos gestellt hatte.
    »Warum?«
    »Reine Neugier.«
    »Ich hab mich wie ein Arschloch verhalten.« Er zuckte mit den Schultern. »Außerdem bin ich nie zu Hause gewesen. War eine ganz schlechte Mischung.«
    Sie stützte ihr Kinn auf eine Hand und betrachtete ihn.
    »Warum haben Sie das gefragt?«
    »Um zu sehen, ob Sie mir die Wahrheit sagen würden«, erwiderte sie prompt.
    »Und, habe ich es getan?«
    »Nein«, entgegnete sie und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Sie legte ihre Tasche neben sich auf die Bank des Flussboots. »Aber aus dem richtigen

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