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Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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in der Hand.
    »Wir haben Glück gehabt. Archers Mann musste sehr schnell handeln. Wenn er mehr Zeit zum Zielen gehabt hätte, wäre es schlimmer ausgegangen.«
    »Was glauben Sie, wie lange es dauert, bis Pete wieder ganz gesund ist?«
    »Nicht sehr lange. Er wird es uns wissen lassen. Er kennt seinen Körper. Die Natur ist etwas Wunderbares.«
    »Allerdings. Der Bursche gefällt mir. Sie gefallen mir beide.
    Sie wachsen einem irgendwie ans Herz.« Er setzte eine empörte Miene auf. »Auch wenn Ihre verdammten Delphine mich zu einer Krankenschwester gemacht haben.«
    »Das schadet dir überhaupt nicht«, sagte Kelby, der sich zu ihnen gesellte. »Vielleicht wirst du dadurch endlich ein bisschen zartfühlender.«
    »Der Esel schimpft den anderen Langohr«, schnaubte Nicholas. »Die nächste Fütterung wird einer von euch übernehmen müssen. Ich werde mir das Beiboot schnappen und ein bisschen auf Erkundungstour gehen.«
    Kelby nickte. »Um nachzusehen, ob Archer sich verzogen hat?«
    »Zum Beispiel.«
    »Der wird sich nicht verziehen«, sagte Melis. »Er ist stinkwütend, egal ob er noch scharf auf die Unterlagen ist oder nicht. Er geht davon aus, dass wir ihn reingelegt haben, und will sich rächen.«

    »Und zwar an dir«, sagte Kelby. »Es wäre also sehr ratsam für dich, in deiner Kabine zu bleiben und Archer uns zu überlassen.«
    »Er ist bestimmt genauso wütend auf euch. Wollen wir uns etwa alle drei unterm Bett verkriechen?« Sie schüttelte den Kopf. »Wir müssen diesem Spuk ein Ende setzen.« Sie wandte sich an Nicholas. »Ich kümmere mich um Pete und Susie, während Sie Archers Schiff im Auge behalten. Wir müssen wissen, was da vor sich geht.«
    »Einverstanden.« Nicholas drehte sich zu Kelby um.
    »Während ich heute Morgen ein Auge auf die Delphine hatte, habe ich mich zwischendurch um unsere Waffenvorräte gekümmert. Für alle Fälle.« Er ging in Richtung Kombüse. »Ich werde mir ein bisschen was zu essen machen, bevor ich losfahre. Es könnte eine lange Nacht werden.«
    »Warum hast du mich nicht geweckt?«, wollte Melis von Kelby wissen.
    »Du brauchtest den Schlaf. Du bist verwundet und Lontana hat dir einen schweren Schlag versetzt. Außerdem gab es nichts für dich zu tun. Von jetzt an wird das ein Wartespiel.«
    Wahrscheinlich hatte er Recht, dachte sie frustriert. Und Warten war ihr ein Gräuel. »Gestern Nacht hatte ich gehofft, es wäre endlich vorbei.«
    »Eigentlich hätte es vorbei sein sollen. Der Plan war gut. Nur ist er leider schief gelaufen.«
    »Und das haben wir Phil zu verdanken.« Sie schaute nach Cadora hinüber. Phil saß da drüben in seinem Haus und gratulierte sich sicherlich zu seinem Erfolg.
    »Er war richtig stolz auf sich.«
    »Hör auf, an ihn zu denken.«
    »Mach ich. Es ist immer noch so frisch. Ich habe ihn für meinen Freund gehalten.«

    »So wie er geredet hat, hält er sich immer noch für deinen Freund. Der ist nicht ganz dicht.«
    »Für ihn sind wir alle nichts als Schatten. Marinth ist seine Realität. Das ist mir jetzt erst so richtig klar geworden.« Sie riss ihren Blick von der Insel los. »Willst du heute tauchen?«
    »Einen Tauchgang werde ich wohl machen. Und zwar ohne dich. Ich werde Charlie mitnehmen.«
    »Ich hatte auch nicht vor mitzukommen. Erst muss diese Wunde heilen.«
    »Der Arzt hat gesagt, du darfst dich eine Woche lang nicht anstrengen.«
    »Bei mir heilen Wunden schnell.« Sie lächelte schwach. »Ich bin wie Pete. Ich werde es merken, wenn ich wieder einsatzfähig bin.«
    Kelby schaute sie an. »Ich weiß nicht, ob du das schon verkraften kannst. In dem Boot, mit dem du nach Cadora gefahren bist, haben wir ein in Geschenkpapier gehülltes Päckchen gefunden.«
    Sie erstarrte. Sie hatte das Päckchen, das Pennig im Boot verstaut hatte, schon völlig vergessen. »Hast du es geöffnet?«
    »Nein. Am liebsten hätte ich es über Bord geworfen, aber dazu hatte ich kein Recht. Es liegt in deiner Kabine.« Dann fügte er heiser hinzu. »Wirf es über Bord. Mach es gar nicht erst auf.«
    Sie nickte und ging langsam zu ihrer Kabine.
    Was hast du diesmal für mich, Archer? Was für ein grausames kleine Spiel?
    Auf ihrem Bett lag das Päckchen, an dem ein Brief befestigt war. Sie öffnete den Umschlag.
    Melis, ich hoffe, dass ich Sie heute Nacht nicht töten muss und dass wir das Päckchen gemeinsam öffnen können. Ich kann es kaum erwarten, Ihr Gesicht zu sehen.

    Nach kurzem Zögern entfernte sie das goldene Geschenkpapier von der

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