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Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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du Archer von ihr und der Krankenakte erzählt hast. Du verdammter Scheißkerl. Er hat sie regelrecht abgeschlachtet. «
    Lontanas Augen weiteten sich. »Sie ist tot?«
    »Was hast du denn erwartet, was passieren würde, wenn du diese Bestie auf sie hetzt? Du hast einfach das Ganze in Bewegung gesetzt und hier auf deiner Insel in aller Ruhe abgewartet, bis Marinth dir in den Schoß fallen würde.«
    »Ich wollte nicht, dass ihr etwas zustößt.«
    »Genauso, wie du nicht wolltest, dass Kelby getötet wird?«
    Er leckte sich die Lippen. »Ich habe nie zugegeben, dass ich –«
    »Du magst vielleicht ein Träumer sein, aber du bist kein Narr.
    Irgendwo in deinem kranken Hirn musst du genau gewusst haben, was mit Carolyn passieren würde.« Ihre Stimme zitterte vor Wut. »Aber du hast es in Kauf genommen. Ebenso wie du Kelbys Tod in Kauf genommen hättest. Und was mit mir passiert, war dir auch egal. Das Einzige, was dich interessiert hat, war Marinth.«
    »Du bist nicht fair. Mir war keineswegs egal, was mit dir passiert. Ich habe dich immer sehr gern gehabt, Melis.«
    »Ach, wirklich? Hast du deswegen all die Jahre vergessen, die wir zusammen verbracht haben? Hast du deswegen einen Deal mit Archer ausgehandelt und als Gegenleistung für die Unterlagen Kelbys Kopf verlangt? Hast du deswegen zugelassen, dass Archer meine beste Freundin ermordet hat?
    Hast du mir deswegen diesen Mörder auf den Hals gehetzt, damit er mich mit all seinem Dreck fertig macht?«
    »Das ist nicht meine Schuld.« Er versuchte zu lächeln. »Und niemand könnte dich fertig machen. Ich weiß, wie stark du bist.
    Ich wusste, dass du das überstehen würdest. Du bist schon immer eine starke –«
    »Es hat keinen Zweck, mit dir darüber zu reden. Du bist ebenso ein Mörder wie Archer und du bist dir dessen noch nicht mal bewusst. Aber ich schon. Scher dich zum Teufel, Phil.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Auto.
    »Das mit Marinth hast du nie begriffen. Ich hatte Recht « , rief Phil ihr nach. »Es ist nicht meine Schuld, dass ein paar Kleinigkeiten nicht geklappt haben. Du musst die beiden dazu bringen, dass sie mir meine Unterlagen zurückgeben. Ich brauche sie.«
    Ein paar Kleinigkeiten?, dachte Melis erschüttert. Drei unschuldige Menschen waren gestorben wegen Phils Besessenheit von einer toten Stadt. Er begriff immer noch nicht, was er angerichtet hatte. Wahrscheinlich würde er es nie begreifen.
    »Meiner Meinung nach ist es ein Fehler, Lontana hier in seiner gemütlichen kleinen Hütte hocken zu lassen«, murmelte Kelby, als er Melis die Wagentür aufhielt.
    »Am besten, du wartest hier mit Nicholas und ich gehe noch mal rein und sorge dafür, dass er nie wieder ein solches Unheil stiften kann.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht? Offiziell ist er doch ohnehin längst tot.«
    Sie schüttelte erneut den Kopf.
    Er zuckte die Achseln. »Okay. Vielleicht später. Für heute hast du wohl schon genug durchgemacht.« Er setzte sich neben sie auf den Rücksitz. »Fahr los, Nicholas.«
    »Er hätte es verdient«, sagte Nicholas, als er den Wagen anließ. »Sie sollten es sich noch mal überlegen.«
    »Ich weiß, dass er es verdient hätte. Ich … kann es einfach im Moment nicht verkraften. Er hat mir wirklich geholfen, als ich ihn brauchte. Das macht es schwierig für mich.« Erschöpft rieb sie sich die Schläfen. »Und er hat noch nicht mal das Gefühl, irgendwas verbrochen zu haben. Wenn es um Marinth geht, schaltet sein Gewissen ab.«
    »Woher wusstest du, dass Lontana dahintersteckte?«, fragte Kelby.
    »Ich wusste es nicht. Ich habe es geraten. Es hat einfach alles nicht zusammengepasst. Als ich bei dem Arzt im Bett lag, hab ich versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen, aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Du hattest mir versichert, dass du die Unterlagen nicht entfernt hattest. Und die Einzigen, die außer dir wussten, wo die Truhe vergraben war, waren Phil und ich.«
    »Es hätte doch auch sein können, dass ich dich belogen habe.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich wusste, dass du nicht gelogen hattest. Tut mir leid, dass ich dich überhaupt gefragt habe.«
    »Mir tut es auch leid. Ich hätte dich erwürgen können.«
    »Ich weiß. Aber ich musste mich vergewissern. Die Alternative schien einfach zu abwegig.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Nein, das stimmt nicht. Ich wollte nicht wahrhaben, dass Phil dazu fähig sein könnte, mir das anzutun.«
    »Vielleicht sollte Nicholas noch mal

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