Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bodenlose Tiefe

Bodenlose Tiefe

Titel: Bodenlose Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
aushändigen.«
    »Es hat sich einiges geändert. Pennig ist tot.«
    »Der ist ersetzbar.« Er seufzte. »Aber Sie haben Recht, es hat sich wirklich etwas geändert. Ich habe einen kleinen Ausflug nach Cadora gemacht. Jetzt sind Sie die Einzige, von der ich mir die Unterlagen besorgen kann. Sie haben sie Lontana weggenommen, stimmt’s?«
    »Was hatten Sie denn erwartet?«

    »Sie haben die Lage für mich unnötig kompliziert. Ich fürchte, dafür werden Sie bezahlen müssen. Soll ich Ihnen sagen, wie?«
    »Erwarten Sie jetzt, dass ich anfange zu zittern und zu weinen? Das war alles gespielt, Archer. Ich habe Sie zum Narren gehalten.« Dann fügte sie spöttisch hinzu: »Mr Peepers.«
    »Miststück.« Er holte tief Luft. »Dafür werden Sie büßen. Fast liegt mir mehr daran, Sie in die Finger zu kriegen als diese Unterlagen.«
    »Schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Hier bin ich in Sicherheit. Kelby wird mich beschützen. Ich bin ihm nicht wichtig, aber das spielt keine Rolle. Ich gebe ihm, was er haben will, und dafür hält er mir impotente Perverse wie Sie vom Leib.«
    Sie konnte seine Wut fast durchs Telefon spüren. »Er wird Ihrer bald überdrüssig werden.«
    »Ich bin viel zu gut und es gibt nur eins, woran Kelby mehr liegt als an Sex. Er glaubt, dass sein verdammtes Schiff im Himmel gebaut wurde. Wenn hier einer seiner Mannschaft einen Kratzer verursacht, kriegt er einen Tobsuchtsanfall. Aber mir gelingt es immer wieder, ihn zu beruhigen. Das habe ich im Kafas gelernt. Nein, Sie werden nie wieder die Gelegenheit bekommen, meiner habhaft zu werden.« Damit legte sie auf.
    »Dem hast du es ja ordentlich gegeben.« Kelby, der neben ihr im Bett lag, stützte sich auf einen Ellbogen. »Der kommt bestimmt nicht mehr auf die Idee, dich für ein Häufchen Elend zu halten. Männer mögen es gar nicht, wenn man ihre Männlichkeit in Frage stellt.«
    »Ich wollte ihn ärgern«, sagte sie. »Damit er nicht merkt, dass ich ihm absichtlich eine Waffe in die Hand gegeben habe.«
    »Welche Waffe?«
    »Dich.«
    »Ach, der sexsüchtige Kelby, der sich einen Scheißdreck für dich interessiert? Ich kann nicht behaupten, dass mir deine Beschreibung geschmeichelt hat.«
    »Ich wette, sie gefällt dir besser, als wenn ich dich als impotenten Perversen hingestellt hätte.«
    »Allerdings.«
    »Ich musste sein Augenmerk auf ein anderes Ziel richten. Er wird allmählich ungeduldig. Irgendwie hat er rausgefunden, dass Phil die Unterlagen nicht hat. Er hat versucht, die Delphine zu töten, aber das ist ihm nicht gelungen. Und die Telefongespräche mit mir verschaffen ihm keine Befriedigung mehr. Er spürt, dass ich nicht länger ein Opfer bin. Er kann mir nicht wehtun.«
    Kelby wurde ernst. »Wirklich nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin die Einzige, die mir wehtun kann. Vielleicht sollte ich ihm sogar dankbar sein. Er hat mir so zugesetzt, dass sich auf meinen Wunden undurchdringliche Narben gebildet haben.«
    Er streichelte ihre Wange. »Wann hast du das denn erkannt?«
    »Nach und nach.« Sie schob seine Hand weg. »Wir haben keine Zeit, über mich zu sprechen. Womöglich ruft Archer bald wieder an.«
    »Warum?«
    »Weil er, wenn seine Wut sich erst mal gelegt hat, anfangen wird, über meine Worte nachzudenken.«
    »Und dann will er mit dir reden.«
    »Nein, er wird dich anrufen und versuchen, einen Deal mit dir auszuhandeln. Er wird dir androhen, dein geliebtes Schiff in die Luft zu sprengen, wenn du mich ihm nicht auslieferst.«
    Kelby nickte nachdenklich. »Was ist schon ein knackiger Weiberarsch im Vergleich zu einem Schiff wie der Trina? «
    »Du hast Marinth. Du brauchst weder die Schrifttafeln noch die Forschungsunterlagen. Alles, was ich dir an materiellen Gütern geben konnte, hast du schon ergattert. Und jetzt bin ich nichts weiter für dich als ein Sexualobjekt. Dieses Konzept ist Archer vertraut.«
    »Mir nicht.«
    Sie lächelte. »Richtig. Aber du hättest auch damals bei dem Konzil richtig abgestimmt.«
    »Was ist der Zweck der Übung? Warum soll ich dich ihm ausliefern?«
    »Ich muss unbedingt auf sein Schiff.«
    »Du bist wohl nicht ganz bei Trost.«
    Ihr Lächeln verschwand. »Du musst sehr überzeugend sein.
    Am besten sagst du ihm, du müsstest erst drüber nachdenken.«
    »Vergiss es«, erwiderte er knapp. »Kommt nicht in Frage.«
    Sie musterte ihn. Er würde sich nicht erweichen lassen.
    »Dann versuch, Zeit zu schinden. Wenn er anruft, tu so, als würdest du es dir überlegen.«
    »Ich werde mir

Weitere Kostenlose Bücher