Bodensee - Piraten auf der Spur
jetzt!“ rief Axel. „Das ist ja super!“
Lilo stimmte ihm zu. Ja, das war großartig. Vor allem bedeutete es einen Weg, um mit den Ermittlungen weiterzukommen. Lieselotte hatte sich bereits einen Plan zurechtgelegt...
Im Fernsehstudio herrschte große Aufregung. Der Grund dafür war Orlof. Poppi bestand darauf, daß er mitkommen durfte. Schließlich hatte der Hund den Entführer überwältigt.
Es dauerte eine Weile, bis sie den Redakteur der Sendung überredet hatte. Doch dann war es soweit. Frisch frisiert saßen die vier Knickerbocker im Fernsehstudio und schwitzten. Die Schein über ihren Köpfen waren nicht nur hell, sondern auch entsetzlich heiß.
Orlof hatte sich eng an Poppi gedrückt und hechelte. Gespannt verfolgte er die Kameras, die durch das Studio schwenkten. Die Moderatorin hieß Gabi Glanz und stand zu Beginn der Sendung ein wenig abseits, bei einem Pult.
Endlich war es dann soweit. Als die Zuschauer daheim einen kurzen Film über eine Schiffstaufe auf dem Bodensee sahen, kam Frau Glanz zu den Kindern. Sie lächelte ihnen aufmunternd zu.
„In 30 Sekunden sind wir wieder auf Sendung!“ verkündete eine Lautsprecherstimme.
„Das war der Regisseur, der auf dem Regieplatz die Sendung abwickelt“, erklärte die Moderatorin ihren Gästen. Gleich darauf flammte das rote Licht auf der Kamera auf, und Frau Glanz stellte den Zusehern die Knickerbocker-Bande und Orlof vor.
„Was ist gestern bei der Hütte im Schilf geschehen?“ fragte sie die vier Junior-Detektive schließlich. Zuerst erzählte Dominik die Vorgeschichte im Arlbergtunnel. Lieselotte setzte dann fort und schilderte den Rest des Abenteuers.
„Und euer nächster Fall, steht der schon vor der Tür?“ erkundigte sich die Fernsehsprecherin.
Axel schob seine Kappe nach hinten und meinte: „Naja, das Rätsel um die Bodensee-Piraten ist noch immer nicht gelöst!“ Frau Glanz lächelte verlegen und meinte abschwächend: „Dabei hat es sich doch nur um einen Scherz gehandelt. Ich glaube nicht, daß ihr Glück haben werdet. Und nun muß ich aber...“ Sie wollte sich bereits von der Knickerbocker-Bande wieder verabschieden, doch das ließ Lilo noch nicht zu.
„Übrigens suchen wir neue Bandenmitglieder“, sprudelte sie plötzlich los. „Es gibt bestimmt viele Kinder in Vorarlberg, die das Auto mit dem Kennzeichen ,GLORI l’ gesehen haben. Die sollen uns bitte im Hotel Mara in Zürs anrufen!“
Frau Glanz lächelte schwach. Sie verstand nicht ganz, was hier im Gange war. Deshalb kündigte sie schnell den nächsten Filmbericht über ein Sommerfest an. Sie sprach fast doppelt so schnell wie sonst, damit sie von den Kindern nicht mehr unterbrochen werden konnte.
„Was... was hat das bedeutet: Wir suchen neue Bandenmitglieder?“ zischte Poppi ihrer Freundin zu. „Das stimmt doch gar nicht.“
Lieselotte antwortete nicht, sondern grinste zufrieden vor sich hin. Sie war fest davon überzeugt, daß ihr Trick klappen würde...
Eine kräftige Hand tastete über die Bettdecke und erfaßte die Fernsteuerung des Fernsehers. Sie drückte auf eine rote Taste und schaltete die Flimmerkiste damit ab.
Ein Mann lag auf dem breiten Bett eines Hotelzimmers und strich sich nachdenklich über das Kinn.
Diese vier neugierigen Kinder gingen ihm langsam aber sicher auf die Nerven.
Er war durchaus damit einverstanden, daß sie Gogo entlarvt hatten. Doch nun sollten sie sich langsam heraushalten. Wieviel wußten sie überhaupt? Ahnten sie etwas von dem großen Geschäft, das er machen wollte?
Moment! Der Mann fuhr in die Höhe und schlug sich auf die Stirn. Natürlich mußten diese Knickerbocker-Gören Wind von der Sache bekommen haben. Wahrscheinlich suchten sie sogar dasselbe wie er.
„Das werde ich ausnutzen“, grunzte er zufrieden und griff zum Telefon. Gleich darauflegte er den Hörer wieder hin. Telefonisch konnte er die anderen ja nicht erreichen. Er mußte nun dringend zu seinem Funkgerät!
Melodie des Todes...
„Mama! Papa!”
„Tante Erika!“
„Dominik!“
„Kinder!“
„Wuff!“
Großer Jubel! Großes Durcheinander! Große Umarmung! Das alles gab es am späten Abend des Donnerstags im Hotel Mara auf dem Arlberg.
Als die Knickerbocker-Bande mit Tante Berta aus dem Fernsehstudio heimkehrte, wurde sie nicht nur von Dominiks Eltern erwartet. Die beiden mußten an diesem Abend nicht auf der Bühne stehen und wollten unbedingt ein ernstes Wort mit ihrem Sohn reden. Sie hatten wenig Lust, ständig seine neuesten
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