Body-Coach
frühmorgens nach dem Aufstehen noch keinen Hunger verspüren, trinken Sie zumindest eine Tasse Tee oder Kaffee, und nehmen Sie sich ein Müsli oder ein liebevoll belegtes Brot mit zur Arbeit. So gegen 9 Uhr bekommen Sie sicher Hunger, und auch dann können Sie natürlich noch frühstücken. So kombinieren Sie eine feste Mahlzeit mit Ihrem natürlichen Hungergefühl – Sie werden staunen, wie schnell sich Ihr Körper darauf einstellt.
Essgewohnheiten – eine Frage der Selbstdisziplin
Aus unserer langjährigen Erfahrung mit dem Thema Essverhalten wissen wir, dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, bereits sehr viel wissen. Vieles von dem, was Sie in diesem Buch vorfinden, ist Ihnen nicht wirklich neu.
Ich hatte diesbezüglich ein sehr aufschlussreiches Erlebnis. Mein Mann und ich waren unterwegs auf einer Seminarreise. Mein Mann war bereits im Seminarraum verschwunden, um seine Unterlagen und die Technik herzurichten, während ich mich unter die Teilnehmer mischte. Sie bedienten sich zu der Zeit gerade am Frühstücksbuffet. Da hörte ich ein Gespräch mit, das mich nachdenklich stimmte und noch sehr lange beschäftigte: Zwei Männer, beide etwas übergewichtig, luden sich die Frühstücksteller voll: Rührei, Speck, gebratene Würstchen und Weißbrotscheiben landeten in Mengen, die für Holzfäller ausgereicht hätten, auf den Tellern. Dann sagte der eine zum anderen: „Jetzt dürfen wir ja noch, nach dem Ernährungsvortrag ist aus die Maus.“
Vermeiden Sie unkontrolliertes Essen.
Diese kleine Episode hat mir klar gemacht: Es geht hier nicht ums Wissen allein. Die meisten Menschen wissen schon eine ganze Menge, wenden es aber im Alltag nicht konsequent an.
Was tun gegen unkontrolliertes Essen?
Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass Sie Ihre Essgelüste nicht kontrollieren können? Schauen wir uns ein typisches Beispiel an: Fast allen Menschen, die Kartoffel-Chips mögen, geht es ähnlich. Hat man die Tüte erst einmal aufgemacht, gibt es kein Halten mehr, bis alles aufgegessen ist. Je nach Tagesform gelingt es, erst gar nicht oder auch nur einmal zuzugreifen. Meist aber verschwindet im Nu eine Riesenportion Chips im Magen.
Machen Sie sich Situationen bewusst, in denen Ihr Essverhalten nicht zu Ihren Zielen passt. Wichtig dabei ist ein liebevollerUmgang mit sich selbst. Machen Sie sich doch Folgendes bewusst:
Es ist eine Herausforderung, den Chips zu widerstehen. Also halte ich mich eine Zeit lang zurück und greife erst zu, wenn nicht mehr viel da ist. Haben andere den Löwenanteil gegessen, bin ich fein raus. Wenn Sie keine „Helfer“ haben, lassen Sie die Chips packung in der Küche und füllen sich dort eine Portion ab, die Sie genießen. Haben Sie trotzdem über die Stränge geschlagen und die ganze Packung geleert, dann sollten Sie sich keinesfalls sagen, dass jetzt eh alles egal ist, und womöglich weiteressen.
Gut zu wissen
Tagtäglich eine Chance
Die Änderung des Essverhaltens kann jeden Tag mit jeder Mahlzeit neu begonnen werden. Es gibt nicht den einen großen Erfolg, sondern viele unzählige kleine, und genau die führen dauerhaft zum Wunschgewicht.
Auch Selbstbeschimpfungen sind der falsche Weg. Jetzt kommt es darauf an, aus dieser Situation zu lernen und sich bei der nächsten Versuchung gut zuzureden. Etwa so: „Komm, gestern hast du die Packung leer gemacht, heute könnten wir doch darauf verzichten, und morgen gibt's dann wieder welche.“ Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst reden, sagt viel aus darüber, wie sehr wir uns selbst lieben und akzeptieren. Vielleicht hilft es Ihnen, sich vorzustellen, Sie erziehen ein Kind, das Sie besonders lieben. Wie würden Sie ihm helfen, sich in der Welt der Verlockungen zu behaupten? Wie hätten Sie den größten Erfolg? Sicher nicht dadurch, dass Sie Ihrem Kind die Süßigkeiten entziehen und es beschimpfen, wenn es doch einmal der Versuchung nachgegeben hätte.
Erfolg hat, wer ein Ziel vor Augen hat.
Schaffen Sie sich einen Ausgleich
Wenn es Sie nun besonders stört, dass Sie wieder unbeherrscht waren, können Sie mit sich verhandeln und dafür eine Einheit Bewegung einplanen. Das könnte sich dann so anhören: „Die Portion ist ja wohl etwas groß geraten – ist nicht so schlimm, gehen wir halt zumAusgleich eine Stunde stramm spazieren. Was, keine Lust? Komm, raff dich auf, denk dran, wie gut es sich hinterher immer anfühlt.“
Um sich Disziplin anzugewöhnen, bedarf es eines guten Mittelwegs zwischen Konsequenz und Loslassen.
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