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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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beantrage.«
    »Das sollten Sie vielleicht.«
    »Was ich sagen möchte - da passieren also diese Dinge mit mir, dann mit Detective Ferguson, dann Socks, und jetzt hatten Sie den Unfall. Ich fürchte, das hat alles miteinander zu tun. Natürlich habe ich auch Pete gesagt, daß er aufpassen soll, vor allem, nachdem er gestern ausgerutscht ist. Ich hatte gerade den Küchenfußboden gewischt, da rutschten die Füße unter ihm weg. Langsam sieht es so aus, als läge auf uns allen ein Fluch.«
    »Hat Marino sich verletzt?«
    »Er hat ein paar blaue Flecken. Aber es hätte schlimm ausgehen können, weil er normalerweise diese große Pistole hinten im Hosenbund stecken hat. Er ist so ein guter Kerl. Ich wüßte nicht, was ich in diesen Tagen ohne ihn täte.«
    »Wo ist er?«
    »Ich nehme an, er schläft«, sagte sie, und ich merkte langsam, wie geschickt sie Fragen ausweichen konnte. »Ich richte ihm gern aus, daß er Sie anrufen soll. Sagen Sie mir, wo Sie zu erreichen sind?«
    »Er hat meine Piepser-Nummer«, sagte ich.
    Sie schwieg einen Augenblick, und ich spürte, daß sie mein Mißtrauen wahrgenommen hatte. »Ach ja. Natürlich hat er die.«
    Nach dem Gespräch konnte ich nicht einschlafen. Also wählte ich schließlich Marinos Piepser an. Kurz darauf läutete mein Telefon. Bevor ich abheben konnte, war es wieder verstummt. Ich rief die Rezeption an. »Haben Sie gerade versucht, ein Gespräch zu mir durchzustellen?«
    »Ja, Ma'am. Ich glaube, der Anrufer hat eingehängt.«
    »Wissen Sie, wer es war?«
    »Nein, Ma'am. Tut mir leid, ich habe keine Ahnung.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Eine Frau hat Sie verlangt.«
    »Danke.«
    Mir wurde schlagartig klar, was passiert war, und diese Erkenntnis versetzte mir einen solchen Schreck, daß es mit meiner Nachtruhe endgültig vorbei war. Ich stellte mir Marino schlafend in ihrem Bett vor. Der Piepser lag auf dem Nachttisch, und die Hand, die ich im Dunkeln danach greifen sah, war die von Mrs. Steiner. Sie hatte die Nummer im Display gelesen und sie von einem anderen Zimmer aus angerufen.
    Nachdem sich das Hyatt in Knoxville gemeldet hatte, verlangte sie mich, um zu erfahren, ob ich tatsächlich Gast dort war, und hängte dann, als man sie verbinden wollte, rasch ein, denn sie wollte mich ja gar nicht sprechen. Sie wollte nur wissen, wo ich war, und jetzt hatte sie es heraus. Verdammt! Von Black Mountain nach Knoxville waren es zwei Stunden Autofahrt. Nun, herkommen würde sie wohl nicht, überlegte ich, aber ich wurde ein ungutes Gefühl einfach nicht los.
    Kaum war die Sonne aufgegangen, fing ich an zu telefonieren. Der erste Anruf galt dem Ermittler McKee von der Virginia State Police. Seiner Stimme war anzuhören, daß ich ihn aus tiefem Schlaf geweckt hatte.
    »Hier Dr. Scarpetta. Es tut mir leid, daß ich so früh anrufe«, sagte ich.
    »Oh, einen Augenblick.« Er räusperte sich. »Guten Morgen. Gut, daß Sie anrufen. Ich habe einiges für Sie.«
    »Das ist wunderbar«, sagte ich sehr erleichtert. »Ich hatte es gehofft.«
    »Okay. Also: Das Rücklicht ist aus Kunststoff, Methylacryl, wie die meisten heutzutage. Aber wir konnten die Bruchstücke zusammensetzen, und sie passen zu dem Rücklicht an Ihrem Wagen. Außerdem enthielt eine der Scherben ein Firmenzeichen, so daß sie identifiziert werden konnte. Sie stammt von einem Mercedes.«
    »Gut«, sagte ich. »Das hatte ich erwartet. Was ist mit dem Scheinwerferglas?«
    »Das war ein bißchen komplizierter, aber wir hatten Glück. Das Scheinwerferglas, das Sie gefunden haben, wurde analysiert. Nach Lichtbrechung, Dichte, Firmenzeichen und so weiter gehört es zu einem Infiniti J 30. Das wiederum half uns, die mögliche Herkunft der Farbe einzugrenzen. Wir erkundigten uns nach den Ausstattungsvarianten des Infiniti J 30. Es gibt ein blaßgrünes Modell mit der Farbbezeichnung >Bamboo Mist<. Kurz und gut, Dr. Scarpetta, Ihr Wagen wurde von einem in dieser Farbe lackierten Infiniti J 30, Baujahr '93, angefahren.«
    Das war ein Schock und verwirrte mich. »Mein Gott«, murmelte ich, und kalte Schauer fuhren mir über den Rücken.
    »Sagt Ihnen das etwas?« Man hörte McKees Überraschung.
    »Das kann nicht sein.« Ich hatte Carrie Grethen beschuldigt und ihr gedroht. Ich war mir meiner Sache so sicher gewesen.
    »Sie kennen jemanden mit so einem Wagen?« fragte er.
    »Ja.«
    »Wer ist es?«
    »Die Mutter des elfjährigen Mädchens, das in North Carolina ermordet wurde«, antwortete ich. »Ich bin mit dem Fall

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