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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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umzusehen.«
    »Sie leben wirklich gefährlich.«
    »Im allgemeinen nicht ganz so gefährlich.« Er knipste das Licht aus, und wir gingen hinaus. Wesley unternahm keinen Versuch, die Kellertür wieder abzuschließen. Der Mond vor dem mitternächtlichen blauen Himmel glich einer halbierten Goldmünze. In der Ferne blinkten die Lichter von Fergusons Nachbarn durch die Baumwipfel. Ob von ihnen jemand bereits wußte, daß er tot war? Draußen auf der Straße fanden wir Marino auf dem Vordersitz eines Streifenwagens der Black Mountain Police. Er rauchte eine Zigarette und hatte auf dem Schoß eine Karte ausgebreitet. Die Innenbeleuchtung war eingeschaltet. Der junge Beamte am Steuer wirkte um keinen Deut entspannter als vor ein paar Stunden bei unserer Ankunft auf dem Footballfeld.
    »Was, zum Teufel, ist denn mit Ihnen passiert?« fragte Marino Wesley. »Haben Sie ein Fenster eingeschlagen?«
    »Sozusagen«, gab Wesley zurück.
    Marinos Blick wanderte von Wesleys Strumpfhosenbandage zu meinen nackten Beinen. »So geht das also«, murmelte er vor sich hin. »Das hätte man uns beim Erste-Hilfe-Kurs auch ruhig beibringen können.« Ich ignorierte seine Bemerkung. »Wo ist unser Gepäck?«
    »Im Kofferraum, Ma'am«, sagte der Polizist. »Officer T. C. Baird hier macht uns den guten Samariter und fährt uns zum Travel-Eze, wo Ihr Treuergebener bereits für Reservierungen gesorgt hat«, fuhr Marino im selben gereizten Ton fort. »Drei Deluxe-Zimmer für 39,99 das Stück. Ich habe uns einen Rabatt rausgeholt, weil wir Cops sind.«
    Ich sah ihn scharf an. »Ich bin kein Cop.«
    Marino schnipste seinen Zigarettenstummel aus dem Fenster.
    »Machen Sie sich nichts draus, Doc. Wenn Sie einen guten Tag haben, könnten Sie als einer durchgehen.«
    »An einem guten Tag Sie auch«, antwortete ich.
    »Sollte das eine Beleidigung sein?«
    »Nein, aber ich habe gerade eine einstecken müssen. Sie sollten mich besser nicht für irgendwelche Rabatte oder sonst etwas mißbrauchen«, sagte ich. Schließlich war ich als Staatsangestellte an sehr klare Regeln gebunden. Marino wußte verdammt gut, daß ich mir nicht den leichtesten Verstoß dagegen leisten konnte. Denn ich hatte Feinde, viele Feinde.
    Wesley öffnete die hintere Tür des Streifenwagens. »Nach Ihnen«, forderte er mich ruhig auf. Dann wandte er sich an Officer Baird: »Weiß man, wie es Mote geht?«
    »Er liegt auf der Intensivstation, Sir.«
    »In welcher Verfassung?«
    »Hört sich nicht allzugut an, Sir. Nicht im Moment.« Wesley stieg neben mir ein und legte die bandagierte Hand vorsichtig auf seinen Schenkel. »Pete«, sagte er, »wir müssen mit einer Menge Leute hier in der Gegend reden.«
    »Na klar. Während Ihrer Doktorspiele im Keller habe ich bereits damit angefangen.« Marino hielt einen Notizblock hoch und blätterte in seinen unleserlichen Aufzeichnungen.
    »Können wir los?« fragte Baird.
    »Aber sicher«, antwortete Wesley. Auch seine Geduld mit Marino ging offenbar zu Ende.
    Die Innenbeleuchtung erlosch, und der Wagen fuhr los. Eine Zeitlang unterhielten Marino, Wesley und ich uns, als wäre der junge Beamte gar nicht da. Wir fuhren durch unbekannte dunkle Straßen. Kühle Bergluft zog durch die einen Spaltbreit geöffneten Fenster herein. Wir legten unsere Strategie für den nächsten Morgen fest. Ich würde Dr. Jenrette bei der Autopsie von Fergusons Leiche assistieren. Marino sollte mit Emily Steiners Mutter reden. Und Wesley würde mit dem Gewebe aus Fergusons Gefrierfach nach Quantico fliegen. Aus den Ergebnissen dieser Tätigkeiten würden sich dann die weiteren Schritte ergeben. Es war fast zwei Uhr morgens, als wir vor uns an der U.S. 70 das gelbe Neonschild des Travel-Eze-Motels vor dem dunklen Horizont entdeckten. Ich wäre nicht glücklicher gewesen, wenn man uns im Four Seasons untergebracht hätte, bis wir dann am Empfang erfuhren, daß das Restaurant geschlossen war, es keinen Zimmerservice mehr gab und auch die Bar zu war. Wir sollten uns zu dieser Stunde besser auf das Frühstück freuen, als einem verpaßten Dinner nachweinen, belehrte uns der junge Mann in breitem North-Carolina-Akzent.
    »Machen Sie keine Witze.« In Marinos Gesicht braute sich ein Gewitter zusammen. »Wenn ich nichts zu essen kriege, dreht sich mein Magen gleich von innen nach außen.«
    »Ich bin untröstlich, Sir.« Der Typ an der Rezeption war noch ein Junge mit rosigen Wangen und Haaren, die fast so gelb leuchteten wie das Motelschild. »Aber die gute Nachricht: In

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