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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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wünschte, Sie wären nicht da hinausgefahren«, sagte er. »Es ist keine Gegend, in der Sie Leute befragen sollten.«
    »Ich habe das Recht, bei jedem gewaltsamen Todesfall umfassende Ermittlungen anzustellen und jede Frage zu stellen, die ich stellen möchte. Ihre Bemerkung ist einfach lächerlich, Marino. Schließlich arbeiten wir beide schon seit Jahren zusammen.«
    »Wir sind ein Team, Pete«, warf Wesley ein. »Ohne Teamarbeit geht gar nichts. Darum sind wir hier. Übrigens, ich will zwar nicht lästig sein, aber ich möchte nicht, daß Sie in meinem Zimmer rauchen.«
    Marino schob Zigarettenschachtel und Feuerzeug in die Tasche zurück. »Von Denesa weiß ich, daß Emily sich immer wieder über Creed beklagt hat.«
    »Weiß sie, daß die Polizei nach ihm sucht?« fragte Wesley. »Sie ist nicht in der Stadt«, antwortete er ausweichend.
    »Wo ist sie?«
    »Sie besucht für ein paar Tage eine kranke Schwester in Maryland. Ich meine, Creed hat Emily Angst gemacht.«
    Ich hatte Creed vor Augen, wie er sich auf der Matratze selbst den Daumen nähte. Ich dachte an seinen schiefen Blick und sein teigiges Gesicht, und es wunderte mich nicht, daß sich ein kleines Mädchen vor ihm fürchtete.
    »Es gibt noch eine Menge unbeantworteter Fragen«, sagte ich.
    »Na gut, aber eine Menge ist auch schon beantwortet», gab Marino zurück.
    »Die Vorstellung von Creed Lindsey als Täter ergibt keinen Sinn«, sagte ich.
    »Sie ergibt jeden Tag mehr Sinn«, konterte er.
    »Hat er einen Fernseher in seinem Haus?« fragte Wesley.
    Ich dachte einen Moment nach. »Sicher. Die Leute da oben haben nicht viel, aber einen Fernseher haben sie wohl.«
    »Creed könnte die Einzelheiten über Eddie Heath aus dem Fernsehen haben. Einige dieser Reality-Shows über Kriminalfälle und auch die Nachrichten haben den Fall gebracht.«
    »Beschissenerweise ist in der ganzen Welt über den Fall berichtet worden«, sagte Marino.
    »Ich gehe jetzt ins Bett«, sagte ich.
    »Davon will ich Sie nicht abhalten.« Marino starrte uns beide an und stand auf. »Ganz bestimmt nicht.«
    »Ich habe die Nase voll von Ihren versteckten Anspielungen«, sage ich. Ärger kochte in mir hoch.
    »Ich mache nicht die geringsten Andeutungen. Ich sage nur, was Sache ist.«
    »Wir wollen das nicht noch vertiefen«, sagte Wesley ruhig.
    »Doch.« Ich war müde, gestreßt und spürte den Scotch. »Gleich hier und jetzt, in diesem Zimmer, wir drei gemeinsam. Weil es uns alle drei angeht.«
    »Tut es nicht, verdammt noch mal«, sagte Marino. »Hier in diesem Zimmer gibt es nur eine Beziehung, und ich gehöre nicht dazu. Meine Meinung dazu ist meine Angelegenheit, und zu der habe ich ein Recht.«
    »Ihre Meinung dazu ist selbstgerecht und verbohrt«, sagte ich wütend. »Sie benehmen sich wie ein verknallter Dreizehnjähriger.«
    »Wenn das nun nicht der größte Mist ist, den ich je gehört habe!« Marino lief dunkelrot an.
    »Mit Ihrer Eifersucht und Ihrem verdammt besitzergreifenden Gehabe treiben Sie mich zum Wahnsinn.«
    »Sie träumen wohl?«
    »Hören Sie auf, Marino. Sie machen unser Verhältnis kaputt.«
    »Ich wußte gar nicht, daß wir eines hatten.«
    »Natürlich haben wir das.«
    »Es ist spät«, warnte Wesley. »Wir stehen alle unter gewaltigem Streß. Wir sind müde. Es ist jetzt nicht der passende Zeitpunkt, Kay.«
    »Jetzt oder nie«, sagte ich. »Himmel noch mal, Marino, mir liegt an Ihnen, aber Sie schieben mich beiseite. Sie machen hier Sachen, die mich zu Tode erschrecken. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie überhaupt wissen, was Sie tun.«
    »Also, eines möchte ich Ihnen sagen.« Marino sah mich mit einem Blick an, in dem offener Haß lag. »Ich glaube nicht, daß Sie mir in Ihrer Lage überhaupt etwas sagen können. Erstens haben Sie keine Ahnung. Und zweitens penne ich jedenfalls nicht mit einer Verheirateten.«
    »Pete, jetzt reicht's«, bellte Wesley.
    »Da haben Sie verdammt recht.« Marino stürmte aus dem Zimmer und schlug die Tür so krachend zu, daß es sicher im ganzen Motel zu hören war.
    »Mein Gott«, sagte ich. »Ist das entsetzlich.«
    »Du hast ihn zurückgewiesen, Kay. Deshalb ist er so außer sich.«
    »Ich habe ihn nicht zurückgewiesen.«
    Wesley ging erregt auf und ab. »Ich weiß, daß er an dir hing. All die Jahre habe ich gewußt, daß du ihm wirklich viel bedeutest. Nur hatte ich keine Ahnung, wie tief es bei ihm ging. Ich hatte absolut keine Ahnung.«
    Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. »Der Kerl ist nicht blöd. Es war nur

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