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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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sie hervor. Sie ließ sich auf einen dick gepolsterten Sessel fallen und schlüpfte mit dem Fuß in die silberne Sandalette. Sie sah aus wie Aschenputtel. Und genau wie im Märchen passte der Schuh wie angegossen. »Danke, Jules«, sagte Chelsea strahlend.
    Als Nächstes öffnete Violet ihren Schuhkarton, gespannt, was sie erwartete. Sie war zwar nicht begeistert über die Aussicht, mit Grady zum Ball zu gehen, aber sie musste zugeben, dass es einen Riesenspaß gemacht hatte, das Kleid auszusuchen und jetzt die passenden Schuhe. Die schwarzen Riemchensandalen waren wirklich hübsch. Und obwohl Violet eigentlich nicht vorgehabt hatte, Sandalen zu tragen, musste sie zugeben, dass sie perfekt zu dem schlichten schwarzen Kleid passten. Besonders gut gefiel ihr der Riemen, der vorn über dem Knöchel gekreuzt war und an der Seite mit einer dezenten glitzernden Schnalle verschlossen wurde. Das erste Paar, das sie anprobierte, hatte genau ihre Größe.
    Bis jetzt stand es zwei zu null für Jules.
    Als Nächste war Claire dran. Sobald Violet verkündet hatte, sie habe die richtigen Schuhe gefunden, packte Claire ihren Karton aus.
    Sie waren alle überrascht über die gewagte Wahl … zehenfreie Pumps aus rotem Lackleder.
    »Was ist das denn, Julia?«, fragte Chelsea. Sie wusste, dass Jules es nicht leiden konnte, mit ihrem richtigen Namen angesprochen zu werden. »Hast du jetzt deine mädchenhafte Seite entdeckt?«
    »Haha«, erwiderte Jules grinsend. »Ich wollte euch nur in den Hintern treten, damit ihr mal voranmacht. Irgendwas dagegen?«
    »Überhaupt nicht.« Claire seufzte atemlos, sie schaute auf ihre Schuhe. »Die sind … die sind … echt scharf«, sagte sie schließlich.
    Auch Violet fand sie ziemlich toll, zu Claires rückenfreiem Kleid würden sie atemberaubend aussehen.
    Drei zu null, das war ganz schön beeindruckend, vor allem für eine bekennende Einkaufshasserin.
    Jules stand auf und reckte sich ganz undamenhaft. »Los, lasst uns schnell zahlen, bevor sie«, sie zeigte mit dem Daumen auf Claire, »irgendwas Glänzendes sieht und sich unser Einkaufsbummel noch weiter in die Länge zieht.«
    Violet war das nur recht.
    Am Freitagabend war im Einkaufszentrum viel Betrieb, und Violet konnte es nicht erwarten, aus dem Rummel herauszukommen. Seit die beiden toten Mädchen gefunden worden waren, spielten ihre Sinne verrückt. Jeden noch so feinen Geruch nahm sie auf unangenehmste Weise wahr.
    Nachdem sie bezahlt und das Geschäft verlassen hatten, beschlossen Violet und ihre Freundinnen irgendwo einen Happen zu essen.
    Chelsea wollte ein Thai-Restaurant in der Nähe ausprobieren und Violet brauchte nicht lange überredet zu werden. Beim Essen war sie überhaupt nicht wählerisch – je exotischer, desto besser. Sie mochte eigentlich alles,was nicht Tiefkühllasagne oder Pizza vom Lieferservice war.
    Sie teilten sich Phat Thai, Hühnchen auf Spinat in Erdnusssoße und vietnamesische Frühlingsrollen, zu denen ein süßes Knoblauchdressing gereicht wurde. Das Aroma vom Jasminreis mischte sich mit den Düften von Kokosmilch und Chili. Am Ende war Violet so voll, dass sie sich fragte, ob sie wohl noch in ihr Kleid passte.
    Während der Autofahrt zu Chelsea quasselte Claire in einem fort von dem bevorstehenden Ball. Violet gab sich alle Mühe, das Geplapper auszublenden, bis es mit einem Mal ruhig im Wagen wurde und sie merkte, dass sie angesprochen worden war.
    »Wie bitte?«, fragte Violet, als hätte sie nur nicht verstanden, was Chelsea gerade gesagt hatte.
    »Ich meinte: Ist es nicht komisch für dich, dass Jay mit Lissy Adams zum Ball geht?«, wiederholte Chelsea ihre Frage langsam, als wäre Violet ein begriffsstutziges Kind.
    Oh nein, bitte nicht, dachte Violet. Bitte nicht dieses Thema. Auf einmal wünschte sie sich ganz weit weg.
    Leider guckten alle drei sie an, sogar Jules betrachtete Violet im Rückspiegel.
    Okay, jetzt locker bleiben. »Komisch? Wieso sollte das komisch sein? Jay und ich sind doch nur Freunde. Und Lissy scheint ganz in Ordnung zu sein.«
    Hochgezogene Augenbrauen.
    »Ja, klar.« Chelsea klang etwas skeptisch. »Warum solltest du auch eifersüchtig sein, nur weil er eine aus der Zwölften … nein, noch mal, weil er
mit dem angesagtesten Mädchen aus der Zwölften
zum Ball geht?«
    »Eben«, sagte Violet, als hätte Chelsea bloß eine Feststellung gemacht und keine provokante Frage gestellt. »Genau, ich hab keinen Grund eifersüchtig zu sein – weil wir nur gute Freunde sind.«
    Doch

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