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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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nachdem sie das tote Mädchen im See gefunden hatte.
    Das Grauen schien sich zu wiederholen und diesmal kannte Violet das Opfer nicht nur vom Sehen.
    Das änderte alles.
    Sie konnte nicht länger herumsitzen und abwarten, bis Hailey gefunden wurde. Sie wollte nicht länger ausharren, bis der Mörder gefasst worden war. Sie würde etwas unternehmen.

10. KAPITEL
    Jay kam sofort nach Violets Anruf vorbei. Er brauchte nicht mal zehn Minuten.
    Natürlich hatte auch er von Haileys Verschwinden gehört. Alle hatten davon gehört. Buckley war eine Kleinstadt, und Neuigkeiten sprachen sich schnell herum, vor allem die schlechten.
    Als Violet Jay erzählte, was sie vorhatte, stellte er sich jedoch augenblicklich quer.
    »Auf keinen Fall«, sagte er, und sein Ton ließ keinen Widerspruch zu. »Auf gar keinen Fall wirst du herumlaufen und diesen Kerl suchen.«
    Violet war erschrocken über seine Reaktion. »Jay, ich werde mich nur an belebten Orten aufhalten, in Einkaufszentren, in Parks und so. Vielleicht bekomme ich so ein Gefühl dafür, wer der Kerl ist.« Es sollte überzeugend klingen, aber ihre Stimme zitterte. »Ich will ja nicht allein gehen, sondern mit dir zusammen. Und falls wir ihn finden sollten, rufen wir sofort meinen Onkel an. Keine Dummheiten, versprochen.«
    »Nach einem Mörder zu suchen,
ist
eine Dummheit. Ich lasse es nicht zu, dass du dich in Gefahr begibst, Violet. Der Typ ist gefährlich, den musst du den Bullen überlassen. Die wissen, was sie tun.«
    Doch Violet war wild entschlossen. »Hör mir zu, Jay ich werde das durchziehen, ob du nun mitmachst oder nicht!«
    »Das wirst du nicht«, zischte er. »Und wenn ich deinem Onkel und deinen Eltern erzählen muss, was du vorhast. Du wirst das auf gar keinen Fall tun.«
    »Du kannst mich nicht davon abhalten. Wenn du mich verrätst, werd ich eben lügen.« Sie stand auf. »Ich meine es ernst, Jay, todernst. Ich kann hier nicht herumsitzen und darauf warten, dass noch mehr Mädchen verschwinden.«
    Jay starrte sie fassungslos an. Auf seinem Gesicht zeichnete sich erst Wut, dann Hilflosigkeit ab. Er schien mit sich zu kämpfen.
    Als Violet dann sah, wie er sich mit der Hand nervös durchs Haar strich, wusste sie, dass sie gewonnen hatte. Seine Entschlossenheit schmolz dahin.
    »Verdammt, Violet.« Er seufzte und schlang die Arme um sie. »Ich hab wohl keine andere Wahl.«
    Seine Berührung weckte wieder all ihre heimlichen Sehnsüchte. Unwillkürlich fragte sie sich, ob er auch nur den Bruchteil dessen spürte, was sie empfand.
    Sie fühlte sich so geborgen in seinen starken Armen und war heilfroh, dass er ihr zur Seite stehen würde. Sie hatte zwar behauptet, sie würde die Sache allein durchziehen, aber im Grunde glaubte sie nicht daran, dass sie es ohne seine Hilfe schaffen konnte.
    »Wie wär’s, wenn wir heute Abend zusammen ins Kino gehen und uns dort mal ein bisschen umschauen. Das könnte ein Anfang sein«, schlug Jay vor.
    Es brauchte einige Überzeugungsarbeit, bis ihre Eltern ihr erlaubten, so kurz nach dem Verschwinden von Hailey McDonald auszugehen. Hätte Jay nicht versprochen, wie ein Luchs auf sie aufzupassen, hätten sie es niemals zugelassen. Es war ihnen ganz recht, dass Jay darauf bestand zu fahren, denn das Auto seiner Mutter war tausendmal zuverlässiger als Violets abgewrackter Honda.
    Sie sahen im Internet nach, was im Kino lief, und entschieden sich für einen neuen Actionfilm, der in BonneyLake, der Heimatstadt von Brooke Johnson, gezeigt wurde.
    Kaum hatten sie den weitläufigen Komplex betreten und Cola und Chips gekauft, liefen sie einer Gruppe von Leuten aus ihrer Schule über den Weg.
    »Hi, Jay«, schnurrte Amanda Kaufmann. »Du siehst super aus.« Sie rieb ihm über die Brust. »Schöne Jacke. Die ist wahnsinnig weich«, säuselte sie.
    Violet fragte sich, ob ihr etwas entgangen war, und betrachtete die Jacke genauer. Aber es war nur eine stinknormale graue Kapuzenjacke, wie alle Jungs sie in der Schule trugen. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute sie Jay an. Sie wusste, dass er ihren Blick bemerkte, auch wenn er sie nicht zu beachten schien.
    »Danke«, sagte er eine Spur zu freundlich, und Violet merkte, dass er sich über das Kompliment freute.
    Amanda kicherte und Violet hätte fast laut losgelacht. Amandas Freund Cameron, ein Footballspieler aus der Zwölf, war zu sehr in ein Gespräch über das Spiel nächste Woche mit seinen Kumpeln vertieft, um zu bemerken, dass seine Freundin vor seiner Nase mit einem anderen

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