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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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all der Mädchen in der Schule anging. Sie fragte sich, ob er sich der Tatsache, dass sich die Mädchen der White River High School so sehr für ihn interessierten, viel mehr bewusst war, als sie bisher gedacht hatte.
    Und dann gefror ihr das Blut in den Adern, als ihr ein neuer Gedanke kam. Wenn er nicht völlig ahnungslos war, wie er auf die anderen Mädchen wirkte, was wusste er dann über ihre Gedanken und Fantasien? Ahnte er womöglich auch, was sie in Wirklichkeit für ihn empfand? War sie genauso durchsichtig wie Amanda und Co.?
    Das wäre schrecklich!, dachte Violet. Sie musste in Zukunft besser aufpassen und durfte nicht mehr so auf ihn fixiert sein.
    Sie beschloss, dass sie trotz ihrer großen Sehnsucht nicht mehr riskieren würde, das zu verlieren, was sie hatten. Ihre Freundschaft, die, seit sie denken konnte, zu ihrem Leben gehörte, war viel zu wichtig, um sie aufs Spiel zu setzen. Außerdem hatte sie jetzt etwas Wichtigeres vor.
    Sie musste einen Mörder finden und ihn aufhalten, bevor er noch jemandem etwas antun konnte.
    Und wie sollte sie das schaffen, wenn sie nur damit beschäftigt war, in ihren besten Freud verliebt zu sein?

11. KAPITEL
    Den Sonntag verbrachten Violet und Jay hauptsächlich im Einkaufszentrum von Buckley. Sie gingen von einem Laden in den anderen, aßen im Food-Corner und sahen sich anschließend in der Spielhalle um.
    Violet stand neben Jay, der sich an einem Flipper zu schaffen machte, und ließ ihren Blick durch die Halle schweifen.
    Die elektronischen Geräusche um sie herum waren ohrenbetäubend und da Violet bereits nach kurzer Zeit wusste, dass der Mann, den sie suchten, nicht hier war, beschloss sie, draußen im Einkaufszentrum auf Jay zuwarten. Er war zu sehr auf sein Spiel konzentriert, um ihr Weggehen zu bemerken.
    Violet seufzte erleichtert, als sie von der reizüberflutenden Spielhalle in den großzügigen Lichthof trat.
    Im Einkaufszentrum war viel los, an mehreren Fast-Food-Restaurants standen die Leute Schlange. Die Essensgerüche verschmolzen miteinander und hingen schwer in der Luft.
    Erschöpft ließ sich Violet auf eine Bank fallen, doch sofort sprang sie wieder auf.
    Auf einmal hatte sie einen stechenden bitteren Geschmack auf der Zunge, der ihr ein Brennen im Hals verursachte. Sie schluckte.
    Das war es. Das könnte es sein, wonach sie gesucht hatte.
    Ein Echo.
    Violet schaute sich um, um herauszufinden, woher es kam.
    Sie verließ den Food-Corner und lief die Schaufensterreihen entlang.
    Schlagartig wurde der penetrante Geschmack in ihrem Mund stärker.
    Violets Herz schlug schneller und all ihre Sinne waren zum Zerreißen gespannt, als sie sich abermals umschaute und fragte, ob sie womöglich direkt auf den Mörder zusteuerte. Sie spürte Panik in sich aufsteigen. Aber jetztgab es kein Zurück mehr. Sie musste ohne Jay weitermachen, sonst würde sie das Echo womöglich verlieren.
    Violet näherte sich zwei größeren Geschäften, doch schon bald merkte sie, dass sie den falschen Weg eingeschlagen hatte. Sie drehte sich um und eilte in die entgegengesetzte Richtung.
    Sie konzentrierte sich auf das Gefühl in ihrem Mund, spürte dem Geschmack nach – ließ sich von ihm leiten. Er wurde wieder stärker und greifbarer. Violets Puls beschleunigte sich, ihr Atem wurde flach und unregelmäßig. Hier irgendwo musste der Träger des Echos sein. Sie schlängelte sich zwischen Müttern mit Buggys und Händchen haltenden Paaren hindurch.
    Da verlor sich der Geschmack ganz plötzlich. Mitten im Strom der Fußgänger blieb Violet stehen und blickte sich um. Eine Frau ging an ihr vorbei und stieß sie mit ihren prallvollen Einkaufstüten an.
    Violet lief zurück.
    Und plötzlich war das Brennen auf ihrer Zunge wieder da, wurde kurz stärker, bevor es im nächsten Moment abermals verflogen war.
    Violet sah die Leute ringsumher prüfend an. Aber in dem Gewimmel war es unmöglich zu sagen, von wem das Echo ausging. Der Reihe nach steuerte sie die Geschäfte in der Nähe an, doch jedes Mal wurde das Echo schwächer.
    Er war in keinem der Läden. Wo war er dann?
    Enttäuscht drehte sie sich um, und als sie schon fast umkehren wollte, schnappte sie den Geschmack erneut auf, stärker als zuvor.
    Er musste ganz in der Nähe sein.
    Da fiel ihr Blick auf den langen Seitengang und das Schild mit der Aufschrift »Toiletten«.
    Langsam schlich Violet in den schwach beleuchteten Gang, überwältigt von einer plötzlichen Ahnung. Mit zittrigen Beinen lief sie auf die Herrentoilette

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