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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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zu. Als ihre Geschmacksnerven von dem Brennen in ihrem Mund fast explodierten, wusste sie, dass der, den sie suchte, da drin sein musste.
    Abrupt stoppte sie, auf einmal unschlüssig. Sie wusste nicht, ob sie das schaffte. Sie war so nah dran, dem Mann gegenüberzutreten, der das Zeichen des Todes an sich trug. Aber vielleicht war sie zu nah dran. Vielleicht hatte Jay recht gehabt und es war wirklich zu gefährlich.
    Violet war wie erstarrt, die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Sie hörte ihren Herzschlag in den Ohren und ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Nur zögernd setzte sie sich wieder in Bewegung.
    Doch schon nach zwei Schritten verließ sie abermals der Mut. Gänsehaut lief ihr über die Arme, und sie hielt den Atem an. Sie hatte Angst, dass er sie, wenn sie ausatmete, hören könnte.
    Erst als sich eine Hand um ihr Handgelenk schloss, merkte sie, dass jemand direkt hinter ihr stand. Ehe sie überhaupt reagieren konnte, wurde sie von einem starken Arm zurückgezogen.
    Zu Tode erschrocken riss sie die Augen auf und versuchte zu schreien, doch ihre Stimme war wie eingefroren, und einen Augenblick lang dachte sie, sie bekäme keine Luft mehr.
    »Was machst du hier?« Sie war verblüfft, als sie Jays zischende Stimme an ihrem Ohr hörte.
    Sie drehte sich zu ihm um und war sich nicht sicher, wie sie seinen Blick deuten sollte. War er besorgt? Gereizt? Verärgert?
    Aber noch ehe sie ihm erklären konnte, weshalb sie die Spielhalle verlassen hatte, legte er ihr einen Finger auf die Lippen und zog sie an sich.
    »Hast du irgendwas gespürt?« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Violet nickte, etwas überrascht über seinen starren Gesichtsausdruck.
    »Ist er da drin?« Jay zeigte auf die Toilette.
    Wieder nickte sie.
    »Du …«, Jay schaute sie aus zusammengekniffenen Augen an, »gehst jetzt zurück und wartest in der Eingangshalle auf mich. Und rühr dich nicht vom Fleck, bis ich komme.«
    Als Violet begriff, dass Jay vorhatte, allein in die Herrentoilette zu gehen, wollte sie widersprechen. »Und wenn der …«, setzte sie an, aber sein Blick ließ sie sofort verstummen.
    »Violet, ich meine es ernst.« Er schob sie in Richtung der Geschäfte, und Violet ahnte, dass sie jetzt besser nicht mit ihm streiten sollte. Er schien wild entschlossen, und nichts, was sie sagen könnte, würde ihn von seinem Vorhaben abbringen.
    Als sie durch den endlosen Menschenstrom zurückging, zitterte sie am ganzen Körper.
    Auf einmal wurde ihr klar, wie verrückt und gefährlich ihr Vorhaben gewesen war. Hatte sie wirklich etwas so Dummes tun wollen?
    Die traurige Antwort lautete Ja. Und Jay hatte es gewusst, deshalb war er so sauer auf sie. Er hatte ihren Eltern versprochen, auf sie aufzupassen. Er hatte ihr gesagt, sie solle in Sichtweite bleiben, und sie hatte sich einfach nicht daran gehalten.
    Sie ließ sich mitten in dem wuseligen Einkaufszentrum auf eine Bank fallen und versuchte, nicht daran zu denken, was Jay wohl in diesem Moment machte. Sie war außer sich vor Angst.
    Wenn der Mörder nun wirklich in der Toilette war? Was würde Jay tun? Und, schlimmer noch, was würde der Mörder mit Jay anstellen?
    Violet knetete verzweifelt die Hände im Schoß, während sie eine Ewigkeit wartete und nervös den Gang im Auge behielt, in der Hoffnung, dass Jay herauskam.
    Als sie ihn endlich entdeckte, gesund und munter, sprang sie auf und stieß beinahe ein paar Leute zur Seite, um zu ihm zu kommen.
    Sein Blick war unverändert, aber das kümmerte sie nicht, denn auch wenn er immer noch wütend auf sie war, es war ihm jedenfalls nichts passiert.
    »Es ist gut gegangen.« Das war eine Feststellung, keine Frage. Erleichterung schwang in ihren Worten mit. »Was war los?«
    Jay zog sie beiseite. Seine Berührung hatte etwas Tröstliches, auch wenn keinerlei Zärtlichkeit darin lag.
    »Da waren nur ein paar junge Punks, die haben geraucht. Also, er war nicht dabei, es sei denn, er ist ein Achtklässler.«
    Violet hörte seine Verärgerung, die nichts mit ihr zu tun hatte. Sie hatte gedacht, Jay wäre nur mitgekommen, um ihr einen Gefallen zu tun und auf sie aufzupassen. Aber er schien selbst ernsthaft daran interessiert, den Kerl zu finden.
    Plötzlich fuhr Violet herum. Da war der beißende Geschmack wieder, er brannte auf ihrer Zunge. Eine Gruppe von Jungs kam aus dem Gang mit den Toiletten auf Jay und sie zu.
    Violet musste sich an seinem Arm festhalten, ihr wurde übel von der Geschmacksexplosion in ihrem

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