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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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Jay, und Violet kam es allmählich vor, als hätte er sie für immer abgeschrieben. Es war schlimm, ihn den ganzen Tag zu sehen, in der Schule neben ihm zu sitzen, im Flur an ihm vorbeizugehen, ohne mit ihm zu reden. Sie überlegte, ob sie einen Versuch wagen sollte, aber die Vorstellung, dass er sie womöglich einfach abblitzen ließ, war zu schlimm.
    Sie biss gerade in einen Apfel, als Chelsea sich zu ihr an den Mittagstisch setzte.
    »Wo ist Neu-Jay?«, fragte ihre Freundin. Sie konnte es einfach nicht lassen. So ging das nun schon die ganzeWoche und jedes Mal nervte es Violet ein bisschen mehr.
    Trotzdem schaute sie sich in der Cafeteria um, doch Grady war nirgends zu sehen. Das war das erste Mal seit fünf Tagen und Violet wurde bewusst, dass sie seine Abwesenheit noch nicht mal bemerkt hatte.
    Einen Augenblick tat es ihr leid für Grady, der sich die ganze Zeit ein Bein ausriss, nur um in ihrer Nähe zu sein. Aber die Erleichterung, ein wenig Ruhe vor ihm zu haben, überwog.
    Es dauerte nicht lange, da kamen auch Jules und Claire zu ihnen an den Tisch.
    »Wo ist Neu-Jay?«, fragte Jules und zwinkerte Chelsea zu.
    Claire kicherte.
    Violet verdrehte die Augen. »Haha. Ihr haltet euch wohl für ganz besonders witzig.« Ihre Freundinnen prusteten los. »Ihr seid ja bescheuert«, sagte Violet, biss wieder in ihren Apfel und beschloss, sie nicht mehr zu beachten.
    Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sich die drei gefasst hatten.
    »Hey, Vi. Wenn wir keine Witze über Neu-Jay reißen dürfen, worüber sollen wir dann lachen?«, fragte Chelsea, als sie endlich wieder sprechen konnte. Sie tupfte sich mit einer Serviette die Tränen aus den Augen.
    Violet hatte schon die passende Antwort parat, aber da sah sie Jay hereinkommen, und die Worte blieben ihr im Hals stecken.
    »Ach, guck mal, da ist ja Alt-Jay«, sagte Chelsea. »Mit Lissy Adams.«
    Das hatte Violet auch gesehen.
    Jay lächelte Lissy an, während er mit seinem Tablett in der Hand neben ihr her zu einem Tisch ging. Lissys beste Freundin zockelte zufrieden hinter ihnen her.
    Ob die beiden ein Paar sind?, schoss es Violet durch den Kopf. Sie spürte plötzlich einen Druck auf der Brust. Was, wenn sie nun wirklich zusammen waren? Wenn sie Jay mit ihrer dämlichen Aktion im Einkaufszentrum so weit von sich weggetrieben hatte, dass er sie durch Lissy ersetzt hatte? Wenn sie nun keine Chance mehr bei ihm hatte? Wenn sie denn überhaupt je eine gehabt hatte!
    Verstohlen warf sie den beiden einen Blick zu. Sie saßen nebeneinander an einem Tisch. Lissy schmiegte sich an Jay und sagte etwas, das offensichtlich nur für ihn bestimmt war.
    Er blickte nicht auf. Er spähte noch nicht mal in ihre Richtung, obwohl er garantiert wusste, dass sie da war, auf demselben Platz wie immer mit denselben Freundinnen wie immer.
    Während er sich in neuen Kreisen bewegte, war sie die alte Violet geblieben.
    Chelsea schien zu spüren, dass jetzt kein guter Moment für Scherze war, und sie ließ das Thema Neu-Jay und Alt-Jay fallen, vorerst jedenfalls. Sie legte einen Arm um Violet. »Hey, lass dich von denen nicht runterziehen. Elisabeth Adams ist keinen Deut besser als all die anderen Mädels, die ihn sich unbedingt krallen wollen. Oberflächlich und langweilig.« Chelsea gab ihr Bestes, um Violet aufzumuntern. »Sie ist bloß eine hirnlose Cheerleaderin.«
    »Außerdem«, mischte sich Claire ein und beugte sich verschwörerisch zu ihnen, »hab ich gehört, dass sie eine Schlampe ist. Die soll es mit jedem treiben.«
    Violet musste schlucken.
    »So ein Quatsch«, fuhr Chelsea Claire scharf ins Wort und warf ihr einen eisigen Blick zu. »Auf keinen Fall. Sie gehört zu denen, die ihrem Daddy hoch und heilig versprechen, es nicht vor der Hochzeit zu machen. Die lässt Jay garantiert nicht ran, die mit ihrem Unschuldsarsch.«
    Violet wurde übel. Sie sah Lissy und Jay knutschend im Wagen seiner Mutter vor sich, seine Hand unter ihrem T-Shirt … Ihr war mit einem Mal ganz elend zumute.
    »Damit ist die Sache entschieden, Violet. Du gehst heute Abend mit uns zu der Party von Olivia Hildebrand«, beschloss Chelsea. »Die Partys sind legendär und du musst unbedingt mal raus.«
    Violet hatte Chelsea schon gesagt, dass sie keine Lust darauf hatte. Sie wollte ihre bequemste Jogginghose anziehen, ins Bett kriechen und alte Filme angucken, sonst gar nichts.
    Sie setzte zu einer Erwiderung an, aber Chelsea schnitt ihr das Wort ab. »Vertrau mir, Vi. Häng heute Abend nicht alleine rum. Sag

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