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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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ging alles doch viel schneller als gedacht«, sagte er lächelnd, dann wurde er wieder ernst. »Und dann bin ich zu euch, und deine Mutter meinte, du wärst Laufen gegangen. Also bin ich hinter dir her und hab dich plötzlich umHilfe schreien hören. Verdammt, Violet, ich hatte so eine wahnsinnige Angst. Was hast du überhaupt am Fluss zu suchen gehabt? Und wie konnte es passieren, dass du die Böschung heruntergefallen bist?«
    Violet sah Jay an und schüttelte nur den Kopf, sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Da hörte sie ihre Eltern draußen vor dem Zimmer mit einer der Schwestern sprechen. Dann ging die Tür auf und ihre Eltern kamen herein.
    »Hallo, Liebes«, sagten die beiden wie aus einem Mund.
    Auch ihnen stand die Sorge ins Gesicht geschrieben. »Hey, warum guckt ihr denn so? Mir geht es gut«, versicherte Violet ihnen schnell. »Nur ein paar Schrammen und blaue Flecken, sonst ist alles in Ordnung.«
    Weder ihre Eltern noch Jay schienen ihr zu glauben.
    Da betrat Onkel Stephen mit Kat das Zimmer, und Violet wusste, dass sie nicht länger drum herumkam, zu erzählen, was wirklich geschehen war.
    »Mensch, Vi, du brauchst dir doch nicht das Bein zu brechen, nur damit du nicht mit Grady Spencer zum Ball musst. Ein einfaches Nein hätte es auch getan«, begrüßte ihr Onkel sie.
    Anscheinend hatte Kat ihm von Violets Dilemma erzählt, nachdem Violet ihrer Tante vor ein paar Tagen abends am Telefon ihr Leid geklagt hatte.
    Jay drückte Violets Hand und sah ihr fest in die Augen, als er lächelnd verkündetet: »Sie geht nicht mit Grady zum Ball.«
    Einen Augenblick lang vergaß Violet zu atmen. Ein einziger Blick von Jay genügte, um ihr völlig den Verstand zu rauben.
    »Ach ja?«, sagte Kat. Mit schmalen Augen schaute sie von Violet zu Jay und dann hinunter zu ihren verschränkten Händen. »Wieso denn nicht?«
    »Weil sie mit mir hingeht«, erwiderte Jay und zwinkerte Violet zu, die daraufhin flammend rot anlief. Sie war sich nicht sicher, ob sie schon so weit war, ihren Eltern von ihrer neuen Beziehung zu erzählen.
    Violet entging nicht, wie ihre Mutter und Kat vielsagende Blicke tauschten.
    Am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken.
    Da räusperte sich ihr Onkel Stephen und Violet zuckte leicht zusammen. »Also, Vi, was genau ist passiert?«
    Violet schob die Lippen vor und beschloss, die Wahrheit zu erzählen. Sie überlegte, wo sie anfangen sollte. »Ich bin laufen gegangen«, begann sie. Doch dann hielt sie noch mal inne, kaute auf ihrer Lippe herum, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. »Wie immer bin ich dem Weg in den Wald gefolgt, und auf einmal war da dieses Gefühl in meinem Kopf, ein Vibrieren, und sofort wusste ich, dass das ein Echo sein musste.«
    Ihr Onkel schaute sie gebannt an.
    »Ich dachte, dass es das Echo eines weiteren Mädchens sein müsste und wollte umkehren, um Hilfe zu holen. Doch dann merkte ich, dass das Echo nicht schwächer, sondern stärker wurde. Und da wurde mir klar, dass es mir folgt …« Sie holte tief Luft und bemerkte, dass sich ihre Mutter eine Hand vor den Mund hielt. »Das Echo gehörte nicht zu einem toten Mädchen … sondern zu einem Mann.«
    Ihr Vater und Jay sahen sie verständnislos an.
    »Jemand ist mir gefolgt«, fügte sie hinzu. »Er hat mir aufgelauert.« Sie hielt inne und atmete einmal tief durch, ihr war auf einmal schwindelig geworden. »Als er merkte, dass ich ihn wahrgenommen hatte, hat er mich richtig gejagt. Ich hab den Weg verlassen, um schneller nach Hause zu kommen, aber irgendwann bin ich in die falsche Richtung gelaufen und am Fluss gelandet.« Sie schaute Jay an, jetzt brannten Tränen in ihren Augen. »Da hab ich gehört, wie du mich riefst.«
    Ihre Mutter schlang die Arme um Violets Hals, unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Ihr Vater ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Ich wusste, dass wir irgendwas übersehen haben«, sagte Onkel Stephen mit einem Mal. Er war aufgestanden und lief im Zimmer auf und ab.
    »Was heißt das?«, fragte Violets Vater.
    Violets Mutter war kreidebleich. »Was habt ihr übersehen?«
    Violets Onkel wirkte hin- und hergerissen. »Hör mal«, sagte er schließlich, »ich dürfte überhaupt nicht mit euch darüber sprechen. Wir stecken mitten in einer Mordermittlung und alles, was wir herausfinden, ist vertraulich. Ich könnte die Ermittlungen gefährden, wenn ich mit euch rede.« Er seufzte. »Wir verfolgen eine Spur auf der Grundlage eines Hinweises, den wir im Haus des Verdächtigen gefunden

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