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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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traf sich mit einer anderen Frau namens Karen, und es war ihm ernst. Er brach die Beziehung zu Sandy ab.«
    Loogan legte seine Hand auf den Tisch – den Stick und das Pfefferspray unter seiner hohlen Hand verborgen.
    »Sie hat es sehr schwer genommen«, sagte er, »und wurde besonders wütend, als sie herausfand, dass Karen eine viel jüngere Frau war – und dass Beccanti sie geschwängert hatte. Sandy fühlte sich betrogen. Sie schrieb ihm eine lange Mail darüber. Die Sprache ist verräterisch. ›Du hast mich verletzt‹, sagte sie. ›Du hättest mir auch ein Messer in den Leib rammen können.‹«
    |306| Bridget Shellcross warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Und das ist Ihr Beweis? Deshalb glauben Sie, dass sie ihn erstochen hat?«
    »Wenn irgendjemand eine bessere Erklärung hat, höre ich sie mir gerne an.«
    »Jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich, Mr Loogan«, sagte Hideaway. »Sandy ist nicht gerade eine ausgebildete Attentäterin. Sie ist Sekretärin.«
    »Jetzt ist sie Sekretärin«, gab Loogan zu. »Aber wer weiß, was sie vorher gewesen ist? Kampfschwimmerin bei der Navy oder Stuntfrau in Hollywood. Was wissen wir denn schon wirklich über ihre Vergangenheit?«
    Hifflyn lehnte sich mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl zurück. »Selbst wenn sie ein Motiv hatte, Beccanti zu töten«, sagte er, »warum sollte sie Tom oder Adrian Tully umbringen?«
    »Das ist der geniale Teil«, sagte Loogan. »Ich glaube, sie hat das alles sehr sorgfältig geplant. Sie war sehr verschwiegen, was ihre Affäre mit Beccanti anbelangte. Aber sie konnte sich nicht sicher sein, wem Beccanti eventuell davon erzählt hatte. Irgendjemand könnte womöglich die Verbindung zwischen ihnen herstellen. Wenn er tot aufgefunden würde, wäre sie vielleicht verdächtig. Also kam sie auf die Idee, den Mord an ihm zu tarnen – sie ließ ihn wie den Teil einer Serie aussehen.«
    Loogan griff nach dem Salzstreuer und stellte ihn vor sich auf den Tisch. Er stellte den Stick daneben, und dann das Pfefferspray.
    Er zeigte abwechselnd auf die Gegenstände. »Tom war der Erste«, sagte er. »Dann Tully. Sie hatte kein Motiv, sie zu töten, und niemand verdächtigte sie. Dann war die Zeit für ihr eigentliches Ziel gekommen – Beccanti. Auch hier würde niemand sie verdächtigen.«
    Er machte eine Pause und betrachtete das Pfefferspray, als würde er es zum ersten Mal sehen. Er nahm es in die Hand, und ein verlegenes Lächeln huschte ihm übers Gesicht
    |307| »Das habe ich mitgebracht, falls einer von Ihnen sich verpflichtet fühlt, die Polizei zu holen und mich auszuliefern. Aber Sie sind ja alle wohlerzogen. Ich hätte wissen sollen, dass ich es nicht brauche.«
    Er steckte das Spray wieder in die Tasche. Dann griff er nach dem Stick.
    »Den hat Beccanti in Wrentmores Wohnung gefunden. Ich weiß noch immer nicht, was drauf ist – er ist mit einem Passwort verschlüsselt. Aber egal, es ist ohnehin eine falsche Spur.« Der Stick wanderte wieder in seine Tasche. »Wie schon gesagt, Wrentmores Tod hat nichts mit den anderen zu tun.«
    Laura starrte ihn von der anderen Seite des Esstisches an. »David, erwartest du wirklich, dass wir das glauben – deine ganzen wilden Theorien?«
    Er sah auf die herbstlichen Farben hinter dem Fenster. »Ich habe getan, was ich tun musste: Ich habe Sie alle gewarnt«, sagte er. »Glauben Sie, was Sie wollen. Aber wenn Sie meinen, das Töten ist schon vorbei, dann sollten Sie vielleicht noch mal darüber nachdenken. Wenn Sandy Vogel eine Reihe von Morden begangen hat, um ihren Mord an Michael Beccanti zu verschleiern, wer möchte dann behaupten, dass sie aufgehört hat?«
    Er schob langsam seinen Stuhl zurück und stand auf. »Ich mache mir keine Sorgen um mich selbst. Ich werde gleich gehen, und dann ist die Sache für mich erledigt. Ich halte mich an Orten auf, wo niemand nach mir sucht. Aber Sie sind verwundbar. Sandy Vogel weiß, wo sie Sie finden kann.«
    Er warf einen letzten Blick in die Runde. Niemand war mit ihm aufgestanden.
    »Vielleicht irre ich mich«, sagte er. »Aber wenn nicht, dann kann einer von Ihnen der Nächste sein.«
     
    Als Elizabeth am Samstagnachmittag in das Dienstzimmer kam, fand sie Wrentmores Post ordentlich aufgestapelt auf ihrem Schreibtisch vor. Oben auf dem Stapel lag ein Zettel mit einer |308| rätselhaften Nachricht von Alice Marrowicz:
Bin wegen Wrentmore unterwegs – Art Studio.
    Sie warf ihren Mantel auf einen halbhohen Aktenschrank und setzte sich. Neben

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