Böse Dinge geschehen
pflasterte.
Aber er schreibt auch eine Detektivserie:
Kendels Krieg. Kendels Gerücht. Kendels Schlüssel.«
»Worauf bezog sich seine Bemerkung – über ein Treffen neulich Abend?«
»Das war am Dienstag«, sagte Loogan. »Ich wurde zu den Kristolls gerufen. Laura war da, Bridget Shellcross und Nathan Hideaway. Sie haben mir einen Job angeboten.«
»Ach ja?«
»Sie haben mich gebeten, in Zukunft
Gray Streets
herauszugeben.«
»Haben Sie angenommen?«
|119| »Ich habe mich noch nicht entschieden.«
»Das sollten Sie aber«, sagte Elizabeth. »So ein Job würde Ihre ganze Zeit in Anspruch nehmen. Er würde dafür sorgen, dass Sie sich nicht in Schwierigkeiten bringen.«
Loogan starrte auf das welke Gras zu seinen Füßen. »Habe ich mich in Schwierigkeiten gebracht?«
»Sagen Sie es mir. Warum haben Sie sich auf die Suche nach Michael Beccanti gemacht?«
»Oh. Wird mich das in Schwierigkeiten bringen?«
»Vielleicht. Warum haben Sie das gemacht?«
»Tom hat einmal seinen Namen erwähnt und gesagt, er sei ein Einbrecher.«
»Sie glauben, dass er vielleicht etwas mit Toms Tod zu tun haben könnte?«
»Ich weiß es nicht. Ich dachte wohl, dass es sinnvoll sein könnte, einmal mit ihm zu reden.«
Elizabeth sah ihn nun ernst an. »Sie sind kein Ermittler, Mr Loogan. Dies ist keine Geschichte in einer Zeitschrift. Sie untersuchen nicht den Mord an Tom Kristoll.«
»Ich weiß.«
»Sie haben Beccantis Freundin nach einem Foto von ihm gefragt. Warum?«
Loogan zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn gesucht. Ich dachte, es wäre hilfreich zu wissen, wie er aussieht.«
»Was hätten Sie denn getan, wenn Sie ihn gefunden hätten?«
»Ich hätte wahrscheinlich improvisiert. Kann ich Sie etwas fragen?«
»Bitte.«
»Diese Halskette, die Sie tragen – die Perlen sind aus Glas, oder?«
Die Frage traf sie völlig unvorbereitet. »Ja. Warum?«
»Als ich Sie das letzte Mal sah, trugen Sie eine andere Halskette. Ähnlich, aber nicht dieselbe.«
»Meine Tochter hat beide gemacht. Warum fragen Sie?«
|120| »Ich wollte Sie das schon heute Morgen fragen«, sagte Loogan. »Und jetzt sind wir auf einem Friedhof. Friedhöfe erinnern uns daran, dass die Zeit kurz ist. Man sollte das, was man tun will, nicht aufschieben.«
Elizabeth sah ihn von der Seite an, und auf ihren Lippen bildete sich die Andeutung eines Lächelns. »Mr Loogan, ich glaube, Sie wollen charmant sein.«
Auf der anderen Seite des Rasens gingen die Trauergäste in Grüppchen zu ihren Wagen. Am Grab war Laura Kristoll in ein gedämpftes Gespräch mit ihrer Schwester und ihrem Vater verwickelt. Sie winkte ihnen zu und drehte sich zu Loogan um. Loogan ging auf sie zu, Elizabeth trottete hinterher.
An der Stelle, an der Laura stehen blieb, lagen gelbe Blätter auf dem Boden. Unter Loogans Füßen raschelte das Laub.
»Also«, sagte Laura. »Das haben wir nun hinter uns.«
»Ja«, sagte Loogan.
»Alle sagen, ich soll nach Hause gehen.«
»Das ist keine schlechte Idee.«
»Ich habe das Haus voller Gäste. Leute wollen sich um mich kümmern.«
»Natürlich.«
Sie blickte über ihre Schulter. Ihr Vater und ihre Schwester standen immer noch am Grab. Der Beerdigungsunternehmer drückte sich in der Nähe herum.
Sie drehte sich wieder zu Loogan um und sagte: »Kommst du? Ich möchte dich gern um mich haben.«
»Das mache ich, wenn ich kann«, sagte er. »Ich muss nur noch etwas erledigen.«
»In Ordnung.« Sie nickte Elizabeth zu, die ein wenig abseits stehen geblieben war. »Detective«, sagte sie. Dann ließ sie Loogan stehen und ging zurück.
Er sah, wie sie sich wieder zu dem Paar am Grab gesellte, sah, wie sie mit dem Beerdigungsunternehmer im Schlepptau zu den |121| Wagen eilten. Nun stand niemand mehr am Grab, nichts befand sich mehr dort außer einem niedrigen Metallrahmen um die Öffnung und einem Erdhaufen, der halb von einer Plane verdeckt war.
»Meinetwegen müssen Sie nicht vorsichtig sein«, sagte Elizabeth mit leiser Stimme hinter ihm.
Loogan drehte sich zu ihr um. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
»Es gibt keinen Grund, warum Sie nicht zu Laura Kristoll fahren sollten. Das geht die Polizei nichts an. Ich werde darüber keinen Aktenvermerk schreiben.«
»Das hört man gern. Aber ich habe wirklich gemeint, was ich gesagt habe. Ich muss noch etwas erledigen. Ich muss jemanden finden.«
Elizabeth seufzte. »Ich dachte, das hätten wir geklärt, Mr Loogan. Sie sind kein Detektiv. Sie werden sich nicht nach Michael
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