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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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Lesung in einem Buchladen in der Innenstadt absolviert, und Tom ist zusammen mit Beccanti aufgetaucht. Hinterher sind sie noch geblieben, und Tom hat uns vorgestellt. Wir sind zu dritt noch etwas trinken gegangen. Ich habe daran gedacht, ein Buch über einen Einbrecher zu schreiben, und ich dachte, ich könnte vielleicht ein paar Einblicke in diese Art von Mensch gewinnen. Wie fühlt sich das an, wenn man bei jemand anderem durchs Fenster steigt und jeden Moment erwischt werden kann? Was motiviert jemanden, das wieder und wieder zu tun? Ich bin sicher, Beccanti hätte ein paar Geschichten erzählen können. Aber ich habe nichts aus ihm herausgekriegt.«
    Hideaway verstummte, ein Blatt fiel torkelnd durch die Herbstluft und landete auf dem Steg vor seinen Füßen.
    |262| »Waren Sie überrascht, als Sandy Vogel Ihnen erzählt hat, dass er in Toms Büro war?«, fragte Elizabeth. »Dass Loogan ihn angestellt hat, um bei
Gray Streets
mitzuarbeiten?«
    »Das kam natürlich unerwartet. Aber ich wusste, wenn wir David Loogan die Leitung der Zeitschrift übertragen, dann müssen wir ihm auch etwas Spielraum geben. Beccanti hat für
Gray Streets
geschrieben. Vielleicht besaß er ein Talent als Lektor, das mir nicht ersichtlich war.«
    »Nehmen wir an, ich würde Ihnen erzählen, dass Michael Beccanti nicht in Toms Büro war, um Lektoratsarbeit zu machen«, sagte Elizabeth. »Nehmen wir an, ich würde Ihnen erzählen, dass er dorthin gegangen ist, um herumzuschnüffeln und um etwas über Toms Tod herauszufinden?«
    »Ist das wahr?«
    »So habe ich es verstanden. Loogan und er haben zusammengearbeitet und ihre eigenen Nachforschungen angestellt.«
    Hideaway sah auf das Wasser hinunter. »Das sollte mich eigentlich überraschen, tut es aber nicht. Letzte Woche, als wir Mr Loogan den Job bei
Gray Streets
angeboten haben, habe ich ein paar Worte mit ihm unter vier Augen gewechselt. Er hat vorgeschlagen, dass ich ihn anstelle, um Toms Tod zu untersuchen. Ich habe diesen Vorschlag nicht ernst genommen. Er anscheinend schon.«
    Er ging zum Ende des Stegs und kam wieder zurück. »Und jetzt ist Beccanti tot. In den Nachrichten geht man davon aus, dass Loogan ihn erstochen hat. Was glauben Sie, was geschehen ist? Sind die zwei plötzlich aneinandergeraten?«
    »Loogan zufolge nicht«, sagte Elizabeth.
    »Sie haben mit ihm gesprochen? Ich dachte, er ist flüchtig.«
    »Das ist er auch. Aber ich konnte mit ihm telefonieren. Er leugnet, Beccanti erstochen zu haben, sagt, dass es jemand anders war. Vermutlich die gleiche Person, die auch Tom getötet hat.«
    »Erstaunlich«, sagte Hideaway. »Glauben Sie ihm?«
    |263| »Es ist möglich, dass er die Wahrheit sagt. Was glauben Sie?«
    Hideaway wetzte seinen Stiefel an einer der Planken des Stegs. »Ich glaube, David Loogan ist ein ungewöhnlicher Mensch. Aber Tom fand, dass er ihm trauen könnte, deshalb kommt es mir nicht richtig vor, wenn man schlecht über ihn denkt. Letzte Woche hatte ich ein etwas ungutes Gefühl ihm gegenüber, aber es war nichts wirklich Greifbares. Ist es immer noch nicht.«
    »Was meinen Sie damit?«, sagte Elizabeth.
    »Ich frage mich, ob irgendjemand von uns wirklich weiß, wer David Loogan ist«, sagte Hideaway nachdenklich. »Laura weiß nichts über seine Vergangenheit. Tom schien das nicht zu interessieren. Und ich könnte mir vorstellen, dass es bloß ein Zufall ist.«
    »Was ist bloß ein Zufall?«
    »Sein Name«, sagte Hideaway. »Ich habe mal sehr unwissenschaftlich nachgeforscht – im Telefonbuch von Detroit. Fast eine Million Menschen leben in Detroit, und keiner von ihnen heißt Loogan. Vielleicht bedeutet das gar nichts. Vielleicht gibt es Loogans in Kalifornien, vielleicht quillt Texas über von ihnen. Oder es gibt, mit Ausnahme von unserem David, keinen Loogan in den Vereinigten Staaten, ja in ganz Nordamerika nicht.«
    Eine Brise kam übers Wasser geweht und zerzauste Hideaways weiße Haare. »Die Sache ist die«, sagte er, »ich habe den Namen Loogan schon mal gehört. Aber es ist gar kein Name. Es ist ein Slangausdruck. Raymond Chandler hat ihn in
Der große Schlaf
verwendet. Er hat ihn wahrscheinlich sogar erfunden, er war bekannt dafür, seinen eigenen Slang zu erfinden. Philip Marlowe hat das Wort benutzt, im Gespräch mit Vivian Sternwood. Ein ›loogan‹ – ein ›Rippenbohrer‹ – ist ein Gangster, jemand auf der falschen Seite des Gesetzes.«
     
    Als Elizabeth Hideaways Häuschen verließ, fuhr sie nach Nordwesten, indem sie dem Lauf

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