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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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einen Termin aus, und ich wollte hingehen, aber dann kam etwas dazwischen - ich wurde wieder eingesperrt.«
    »Warum gaben Sie sich als Dr. Merino aus? Und warum meldeten Sie sich bei mir als Mr. Silk?«
    Er runzelte die Stirn. »Du hast mit Harrison gesprochen? Vielleicht werde ich ihn doch noch besuchen.«
    Mir lief es kalt den Rücken herunter. »Er weiß von nichts...«
    »Hör auf zu jammern, Idiot. Ich bin fair, das war ich immer. Ich habe euch allen dieselbe Chance gegeben wie Harrison, aber außer ihm haben alle versagt.«
    »Mich haben Sie damals nicht angerufen.«
    Er lächelte. »Nein? Auch nicht am dreizehnten November neunundsiebzig, um zwei Uhr nachmittags? Ich hab mir das notiert. Deine rotzige Sekretärin erzählte mir, du würdest nur Kinder behandeln, sie könnte mir keinen Termin geben.«
    »Das durfte sie gar nicht - ich wusste nichts davon.«
    »Soll das eine Entschuldigung sein? Wenn die Soldaten Mist bauen, ist immer noch der General verantwortlich. Womit willst du dir überhaupt die Chance verdient haben? - Delmar und ich und die anderen Kinder hatten keine Chance. Es ist vorbei, Bruder.«
    »Aber Rosenblatt hat doch mit Ihnen gesprochen.«
    »Der war der größte Heuchler von allen. Er tat so, als würde er mich verstehen - die sanfte Stimme, das gespielte Mitgefühl. Und dann zeigte er, was er wirklich war. Er fragte und fragte; er wollte in meinen Kopf gucken.« Coburg versuchte ihn nachzumachen: »›Ich höre großen Schmerz. Vielleicht sollten wir ausgiebiger darüber reden.‹« Die hellbraunen Augen waren voller Wut. »Das Schwein wollte mir eine Psychoanalyse verpassen, damit ich mit meinen Konflikten fertig würde! Er tat so, als hörte er mir zu, aber er glaubte kein Wort. Er wollte nur mit meinem Kopf herumspielen... Er war der Schlimmste von allen.«
    »Wie brachten Sie ihn dazu, Sie außerhalb seiner Praxis zu treffen?«
    »Ich erzählte ihm, ich müsste im Bett bleiben - Folgeschäden von Hitlers Behandlung. Da war er plötzlich interessiert. Er kam am selben Abend, mit seinem freundlichen Blick, seinem Bart und seinem billigen Tweedanzug. Ich blieb die ganze Zeit im Bett. Beim zweiten Mal auch. Ich brachte ihn dazu, mir etwas zu trinken ans Bett zu bringen. Ich ließ mich von ihm bedienen. Es war ein schwüler Tag, das Fenster stand weit offen. Auf der Fensterbank lag eine Packung Kleenex. - Karma. Ich täuschte einen Nieser vor und bat ihn, mir ein Tuch zu holen.« Er schob seine Hand vor. »Und dann: Guten Flug, alter Heuchler.«
    Anderer Leute Häuser ... Der große Banker ... Eine Farm in Connecticut. Und ein Apartment in New York City? Mama ... eine so gebildete Frau ...
    Sie Rechtsanwältin, er Banker.
    »Die Wohnung gehörte Ihrer Mutter und Ihrem Stiefvater, nicht wahr?«, sagte ich.
    »Sieh mal, der schlaue kleine Alex. Mrs. Lyndon wäre stolz auf dich. Mama und der böse Mann waren in Europa, also beschloss ich, mich in meinem guten alten Zuhause einzunisten, das nur zwei Straßen von Rosenblatts Praxis entfernt war - Karma. Achter Stock, guten Flug.«
    Mr. und Mrs. Malcolm J. Ruland. Kalte Menschen, hatte Shirley Rosenblatt gesagt. Nicht bereit, einen Privatdetektiv hereinzulassen. Vielleicht war es nicht nur ihre Privatsphäre, die sie schützen wollten. Vielleicht ahnten sie etwas.
    »Sie haben damals Einbrecherwerkzeuge zurückgelassen«, sagte ich. »Brauchten Sie die, um in die Wohnung zu kommen, oder wollten Sie es nur wie einen der East-Side-Einbrüche aussehen lassen?«
    Er versuchte, seine Überraschung mit einem lässigen Lächeln zu überspielen. »Meine Güte, was waren wir fleißig! - Nein, ich hatte einen Schlüssel. Für alle Fälle, wie das so ist.«
    »Stoumen und Lerner«, bohrte ich weiter, »haben die sich mit Ihnen getroffen?«
    »Nein«, sagte er, plötzlich wieder wütend. »Stoumens Entschuldigung war, dass er sich zur Ruhe gesetzt hatte. Wieder eine Sekretärin, die mich fragte, ob ich mit einem der anderen Ärzte reden wollte. Ihr Scheißer wisst wirklich nicht, wie man Angestellte vernünftig instruiert. - Lerner gab mir einen Termin, aber dann tauchte er nicht auf. Sehr unhöflich.«
    Das war wohl die Unzuverlässigkeit, von der Harrison gesprochen hatte.
    »Sie verfolgten sie zu Konferenzen. Wie kamen Sie an die Teilnehmerlisten?«
    »Ich bin eben gründlich.«
    »Hat Meredith Ihnen geholfen, an die Listen zu kommen? Machte sie etwa Öffentlichkeitsarbeit für die Konferenzen?«
    Er stülpte die Lippen vor, runzelte die Stirn, wedelte mit

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