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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Hewitt Kinder?«
    »Fehlanzeige. Er hat weder geheiratet noch sonst irgendwas gemacht. Ledig und arbeitslos, so steht’s im Bericht«
    »Es wäre gut zu wissen, zu wem er Kontakt hatte in der Klinik. Wir könnten auch versuchen zu klären, ob meine Aufnahme von dem Video stammt oder nicht. Wenn nicht, dann können wir uns die Mühe sparen, bei dem Fernsehsender nachzuforschen.«
    Er lächelte. »Und du bräuchtest deine Patientenliste nicht zu offenbaren, nicht wahr?«
    »Das würde ich ohnehin nicht tun. Dazu habe ich kein Recht.«
    »Und du bist sicher, dass es keiner von denen sein kann?«
    »Das bin ich nicht, aber was soll ich tun? Hunderte von ‹Leuten anrufen und fragen, ob sie zu hasserfüllten Wahnsinnigen geworden sind, seitdem ich sie das letzte Mal gesehen habe?«
    »Eins kann ich sagen: Dein Band ist keine exakte Kopie des Videotons. Auf dem Film schreit Hewitt ziemlich genau siebenundzwanzig Sekunden lang. Bei dir sind es gerade sechzehn. Das habe ich schnell nachgeprüft, bevor ich hierherkam. Ich habe die Bänder simultan abgespielt, um zu sehen, ob es Stücke gibt, die genau übereinstimmen, aber das ist nicht so einfach. Nach kurzer Zeit klingt alles Schreien gleich.«
    »Kann man keine Stimmanalyse machen? Elektronisch, meine ich?«
    »Soweit ich weiß, geht das nur mit richtigen Worten, nicht mit Schreien. Außerdem macht man das kaum noch bei uns.«
    »Warum nicht?«
    »Wahrscheinlich mangels Nachfrage. Wofür es nützlich ist, sind Anrufe von Kidnappern, Lösegeldforderungen, und die sind Sache des FBI. Die andere Anwendung - Telefonterror, Perverse - steht ganz unten auf unserer Prioritätenliste, bei dem Gemetzel, das in dieser Stadt jeden Tag vor sich geht. Ich glaube, im Büro des Sheriffs gibt es noch einen Typen, der sich damit beschäftigt. Ich werde mich darum kümmern. Warum versuchen wir es nicht inzwischen mit der Primitivmethode, ohne den technischen Firlefanz? Komm, du übernimmst das Tonband, ich das Video.«
    Er trug das Videogerät in mein Arbeitszimmer und legte die Kassette ein. Wir saßen uns gegenüber und versuchten, das Drumherum zu ignorieren, während wir den Schreien zuhörten. Auch zu zweit war es nicht einfach, das Geheul in einzelne Abschnitte zu unterteilen. Wir hielten die Bänder an, spulten unzählige Male vor und zurück und versuchten, die sechzehn Sekunden meiner Kassette mit der längeren Videoaufnahme zur Deckung zu bringen. Der Hund hielt es nur eine Minute aus, bevor er aus dem Zimmer trottete. Milo und ich blieben schwitzend zurück.
    Nach einer halben Stunde hatten wir unseren kleinen Triumph. Wir fanden einen Unterschied. Eine Sekunde, vielleicht zwei, am Ende meines Bandes. Wortloses Gelalle, das nirgendwo auf dem Video zu finden war. Die Schreie wurden eine Spur leiser, eine kaum merkliche Änderung in der Tonlage, aber nachdem ich einmal darauf hingewiesen hatte, war es unüberhörbar.
    »Zwei verschiedene Aufnahmen«, sagte ich. Milo war baff. Ich glaube, er ärgerte sich, dass er es nicht früher bemerkt hatte. »Es müssen verschiedene Aufnahmen sein, sonst könnte auf dem kürzeren Band nicht etwas sein, das auf dem längeren fehlt.«
    Milo sprang auf und schaute auf seine Uhr. »Wann, sagtest du, fährst du zum Flughafen?«
    »Um neun.«
    »Wenn es dir nichts ausmacht, das Haus allein zu lassen, könnte ich etwas erledigen.«
    »Sicher.« Ich stand auf. »Was hast du denn vor?«
    »Ich will mit der Klinikchefin reden. Über Hewitts Freundeskreis.«
    Er packte seine Sachen und ging zur Tür. »Ich mach mich dann auf den Weg. Du weißt, ich bin mit dem Porsche unterwegs. Ich habe ein Telefon im Auto. Du kannst mich erreichen, wenn es nötig ist.«
    »Ich danke dir, Milo.«
    »Wozu sind Freunde da?«
    Mir lagen ein paar hässliche Antworten auf der Zunge, doch ich hielt lieber den Mund.

8
    Ich wollte gerade zum Flughafen aufbrechen, als der Rückruf von Dr. Stanley Wolf kam. Ich dankte ihm und sagte, ich hätte ein paar Fragen bezüglich Grant Stoumen.
    »Ja, das hat man mir gesagt. Waren Sie einer seiner Studenten?«
    »Nein, ich habe ihn nie getroffen.«
    »Oh... was möchten Sie denn wissen?«
    »Irgendjemand hat etwas gegen mich, Dr. Wolf, und ich hatte gedacht, Dr. Stoumen könnte vielleicht etwas Licht in die Sache bringen.«
    »Könnten Sie mir das näher erklären?«
    »Ich bekomme lästige Post und Anrufe. Es könnte mit einer Konferenz zu tun haben, an deren Organisation ich vor einigen Jahren beteiligt war. Dr. Stoumen war einer der

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