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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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abgefunden.
     
    Im Flughafen war nicht viel Betrieb. Ich setzte mich auf eine Bank in der Ankunftshalle und wartete, bis Robin herauskam.
    Ich umarmte und küsste sie und nahm ihr das Gepäck ab. Ihre Wangen glühten, ihre Augen waren klar und ruhig. Sie war nur fünf Tage fort gewesen - fünf lange Tage.
    Sie legte ihren Arm um meine Hüfte, und wir gingen eng umschlungen zu meinem Wagen. Ich hielt ihr die Tür auf und legte das Gepäck in den Kofferraum.
    »Wie ist dein Vortrag gegangen?«
    »Gut. Ich habe die akustische Bassgitarre verkauft, die ich letzten Sommer gebaut habe. Ein Jazzer aus Dublin war da, der sie haben möchte.«
    »Großartig. Die hat dich eine Menge Zeit gekostet.«
    »Fünfhundert Stunden, genau gesagt, aber das rechnet man besser nicht.«
    Sie unterdrückte ein Gähnen, legte ihren Kopf an meine Schulter und schlief die ganze Zeit, bis wir den Sunset Boulevard erreichten. Ich wartete, bis sie ganz wach war, bevor ich ihr erzählte, was passiert war.
    Sie nahm es gelassen: »In deinem Gewerbe muss man wohl mit so etwas rechnen. Vielleicht sollten wir für eine Weile umziehen, in meine Werkstatt.«
    »Umziehen?«
    »Ja. Wenigstens, bis du weißt, was los ist.«
    Ich dachte an ihr Studio in den finsteren Gassen von Venice. An die Maschinen und das Sägemehl auf dem Boden im Erdgeschoss und unser Liebesnest unter dem Dach.
    »Ich kann das Haus nicht einfach allein lassen. Denk nur an die Fische...« Es war ein schwaches Argument.
    Sie sagte: »Ach ja, die armen Fische. - Ich verstehe, wie du dich fühlst, Alex. Wir werden schon fertig mit diesem Blödsinn, mach dir keine Sorgen.«
    »Ich will dich aber nicht in Gefahr bringen. Vielleicht wohnst du im Augenblick besser unten in Venice.«
    »Ich soll dich allein in dem Schlamassel lassen?«
    »Ich will nur sichergehen, dass dir nichts passiert.«
    »Was glaubst du, wie ich mich fühlen würde, wenn ich mir ständig um dich Sorgen machen müsste? Okay, um die Fische muss sich jemand kümmern, wenn’s sein muss gegen Bezahlung. Warum stellst du nicht jemanden an, der das Haus hütet?«
    »Du meinst, ich soll meine Sachen packen und die Flucht ergreifen?«
    »Warum nicht? Was soll falsch daran sein, wenn man ein wenig vorsichtig ist?«
    »Ich weiß nicht. Ist das nicht etwas drastisch? Bis jetzt haben wir es schließlich nur mit grobem Unfug zu tun.«
    »Warum geht es dir dann so an die Nieren?«
    »Entschuldige, ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Ich bin aber beunruhigt. Jemand schickt dir verrückte Tonbänder, jemand schleicht sich in deinen Garten und...« Die Ampel schaltete auf Grün, und ich bog links ab.
    »Okay, das bringt dein Beruf mit sich«, wiederholte sie. »All die Menschen, die du im Laufe der Jahre behandelt hast. All die verkorksten Gefühle. Ich bin nicht im Geringsten überrascht. Es wundert mich, dass es nicht schon früher passiert ist.«
    »Aber gesagt hast du nie etwas.«
    »Ich wollte eben nicht, dass du dir Sorgen machst. Was hätte das für einen Zweck?«
    Ich küsste ihre Hand.
    »Also, wir werden gegenseitig auf uns Acht geben. Wie es sich gehört, wenn man sich wirklich liebt.«
    Ich hielt vor meinem Haus. Keine offensichtlichen Anzeichen von Eindringlingen.
    »Lass mich kurz nachschauen, ob alles in Ordnung ist, bevor wir hineingehen.«
    »Ach Schatz, muss das sein?«
    Ich ging zum Teich. Die Fische schliefen. Keiner fehlte.
    Ich lief die Treppe hinauf, überprüfte die Haustür und schaute durchs Wohnzimmerfenster. Die Vorhänge bewegten sich. Der Hund drückte seine Schnauze gegen die Scheibe. Ich hob meine Hand zur Begrüßung, und er klopfte mit einer Pfote gegen das Fenster. Durch die Holzwand hörte ich die Jazzmusik.
    Als ich zum Auto zurückkam, war Robin dabei, ihren Koffer aus dem Gepäckraum zu hieven. Ich wollte ihn ihr abnehmen, doch sie winkte ab und ging Richtung Treppe.
    Als ich aufschloss, sagte sie: »Wir könnten uns wenigstens eine Alarmanlage zulegen. So was hat jetzt jeder.«
    »Grund genug, sich keine anzuschaffen.« Ich merkte sofort, dass sie es nicht witzig fand und sagte schnell: »Okay, ich werde mich morgen darum kümmern.«
    Wir gingen ins Haus und stolperten fast über die Bulldogge, die sich auf der Fußmatte breitgemacht hatte. Sie blickte erst Robin an, dann mich, dann wieder Robin und musterte sie würdevoll.
    »Mein Gott«, sagte Robin.
    »Was?«
    »Mein Gott, so etwas Süßes habe ich ja noch nie gesehen. Komm her, mein Schöner.« Sie beugte sich zu ihm hinunter und hielt ihm

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