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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Krawattennadel: ein rotes Gitarrenplektrum auf silbernem Untergrund.
    Ich stellte mich vor und sagte, ich sei auf der Suche nach Freunden von David Hewitt.
    »Ach ja, David«, sagte er, »einer meiner Triumphe.« Die Freundlichkeit war verflogen. »Nun sagen Sie schon, für welche Zeitung arbeiten Sie?«
    »Wie ich schon sagte, ich bin Psychologe.«
    Er lächelte. »Ach ja?«
    Ich lächelte zurück. »Großes Ehrenwort.«
    »Und Polizeiberater?«
    »Richtig.«
    »Sie sind mir sicher nicht böse, wenn ich Sie bitte, sich auszuweisen?«
    Ich zeigte ihm meine Psychologenlizenz, meinen Fakultätsausweis und die alte Beraterplakette der Polizei.
    »Die Polizei«, sagte er, als ob er es immer noch nicht glauben konnte. »Haben Sie damit keine Probleme?«
    »Wieso?«
    »Mit der Polizeimentalität, meine ich. Mit der Intoleranz und dem Autoritätsgehabe.«
    »Nein, könnte ich nicht sagen. Polizist ist nicht gleich Polizist, genau wie bei anderen Menschen.«
    »Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ich will nicht sagen, dass alle Polizisten von Grund auf bösartig sind. Bestimmt fangen die meisten als aufrechte menschliche Wesen an, doch am Ende verdirbt sie der Job - zu viel Macht, zu wenig Verantwortungsbewusstsein.«
    »Dasselbe könnte man auch von Ärzten und Rechtsanwälten sagen, meinen Sie nicht?«
    Er lächelte wieder. »Das ist leider ein schwacher Trost.« Er lächelte beharrlich, obwohl es immer mehr fehl am Platz wirkte. »Also, warum interessiert sich ein Polizeiberater für David Hewitts Freunde?«
    Ich wiederholte die Geschichte, die ich Jean Jeffers erzählt hatte.
    »Nötigung also. Könnten Sie etwas präziser werden?«
    »Die Einzelheiten kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass jemand Tonbandkassetten mit Hewitts Stimme verschickt oder mit einer Stimme, die ›böse Liebe schreit, dieselben Worte, die er nach dem Mord an Rebecca Basille benutzte.«
    Nach einigem Nachdenken fragte Coburg: »Sie meinen, jemand hat es vom Fernsehen aufgenommen?«
    »Möglich. Die Polizei hält es jedenfalls für lohnend, der Sache nachzugehen.«
    »An wen gingen denn diese Kassetten?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sicher jemand, der sehr wichtig ist für die Polizei, wenn sie sich solche Mühe gibt.«
    Ich zuckte die Schultern. »Fragen Sie sie doch selbst.« Ich gab ihm Milos Namen und Telefonnummer, doch er machte sich nicht die Mühe, sie aufzuschreiben. »Die Polizei überlegt, ob Hewitt einen speziellen Freund gehabt haben könnte - jemand, der von seiner Tat beeinflusst worden sein könnte, jemand mit den gleichen gefährlichen Tendenzen.«
    »Beeinflusst? Meinen Sie, er hätte eine Art Verein gegründet, Obdachlose, die sich verschwören, guten Bürgern auf die Nerven zu fallen?«
    »Ganz so harmlos war Hewitt leider nicht.«
    »Im Grunde schon. Er war erstaunlich harmlos, solange er seine Medikamente nahm. An guten Tagen hätten Sie ihn für einen netten Kerl halten können.«
    »Hatte er die Medikamente abgesetzt, als er den Mord beging?«
    »Das sagt jedenfalls der Obduktionsbericht. Er hatte einige Promille Alkohol im Blut, und er muss etwa eine Woche davor aufgehört haben, seine Psychopharmaka zu schlucken.«
    »Und warum?«
    »Wer weiß? Ich bezweifle, dass es eine bewusste Entscheidung war. Wahrscheinlicher ist, dass ihm die Pillen ausgegangen waren und es ihm nach einer Weile zu anstrengend wurde, um Nachschub zu betteln. Als er dann mehr und mehr durchdrehte, vergaß er die Pillen total und wusste bald nicht mehr, wozu er sie überhaupt nahm. Das passiert immer wieder, wenn Leute vollkommen am Ende sind. Die alltäglichsten Kleinigkeiten werden zur Qual, und trotzdem erwartet man von ihnen, dass sie sich an Termine erinnern, Formulare ausfüllen, Schlange stehen und ein geregeltes Leben führen.«
    »Ich weiß, ich war heute in der Klinik und habe mich gefragt, wie die Patienten damit fertig werden.«
    »Nicht gut, sage ich Ihnen, gar nicht gut. Selbst wenn sie sich an die Regeln halten, werden sie abgewiesen - es ist nun mal Rezession, und die armen Teufel trifft es am härtesten. Haben Sie eine Ahnung, wie schwer es ist, in dieser Stadt Hilfe zu bekommen, wenn Sie kein Geld haben?«
    »Ja. Ich habe zehn Jahre im Western Pediatric gearbeitet.«
    »Dann wissen Sie Bescheid. Ich will nicht beschönigen, was David verbrochen hat - das arme Mädchen, ein Albtraum für jeden Verteidiger, ich kann immer noch kaum schlafen, wenn ich daran denke. Aber war er im Grunde nicht selbst ein Opfer? Man hätte sich um ihn

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