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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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kommen könnte, hatte ich ganz spontan gemacht - vielleicht ein Fluchtinstinkt. Andererseits versprach ich mir etwas von einem Gespräch mit Shirley Rosenblatt.
    Ich würde mich so bald wie möglich auf die Reise machen, und Robin müsste ausziehen, ob sie wollte oder nicht.
    Ich beschloss, sofort nach Beverly Hills hineinzufahren und eine öffentliche Faxmaschine zu suchen, doch auf dem Weg zur Tür summte das Telefon.
    »Ein Mr. Greer möchte Sie sprechen, Doktor.«
    »Stellen Sie durch.«
    »Doktor Delaware? Hier spricht Sherman Greer, Donald Wallace’ Anwalt.«
    »Guten Tag.«
    »Haben Sie meinen Brief bekommen?«
    »Ja, vielen Dank.«
    »Sie haben ihn noch nicht beantwortet, Doktor.«
    »Ich wusste nicht, dass es da etwas zu beantworten gibt.«
    »Ich habe Grund anzunehmen, dass Sie den Aufenthaltsort der Kinder -«
    »Nein, den kenne ich nicht.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Muss ich das etwa?«
    Nach einer Pause: »Mein lieber Doktor, wir können die Sache wie zivilisierte Menschen angehen; wir können sie aber auch kompliziert machen.«
    »Dann komplizieren Sie mal schön, Sherman.«
    »Augenblick mal -«
    Ich legte auf. Nach der kleinen Gemeinheit fühlte ich mich wohler und wollte gehen, doch bevor ich aufstehen konnte, war mein Telefondienst wieder dran, mit einem Gespräch aus New York.
    »Dr. Delaware? Ich bin’s noch mal, Joshua Rosenblatt. Meine Mutter wäre bereit, mit Ihnen zu reden, aber ich muss Sie warnen, Sie müssen sehr vorsichtig mit ihr sein. Die Gespräche dürfen nicht länger als jeweils ein paar Minuten dauern. Von den Einzelheiten habe ich ihr noch nichts erzählt. Sie weiß nur, dass Sie meinen Vater gekannt haben und dass Sie glauben, er sei ermordet worden. Es ist möglich, dass sie Ihnen nichts sagen kann und Sie Ihre Zeit verschwenden.«
    »Das Risiko gehe ich ein. Wann kann ich kommen?«
    »Heute ist Dienstag. Freitag ist schlecht, und an den Wochenenden braucht sie vollkommene Ruhe - Donnerstag, würde ich sagen.«
    »Wie wär’s mit morgen, wenn ich heute Abend einen Flug bekomme?«
    »Morgen... das sollte auch gehen, aber erst am Nachmittag. Morgens hat sie Therapie, danach hält sie ihren Mittagsschlaf. Kommen Sie zuerst in mein Büro - Fifth Avenue, Hausnummer 500, Firma Schlechter, Mohl und Trimmer, dreiunddreißigster Stock. Haben Sie mir Ihre Referenzen schon gefaxt?«
    »Das wollte ich gerade tun. Ich war auf dem Weg.«
    »Gut, ohne das geht es nicht. Schicken Sie mir auch ein Foto von Ihnen. Wenn alles in Ordnung ist, sehen wir uns morgen, sagen wir, um halb drei.«
     
    Auf dem Cañon Drive fand ich einen Kopier- und Faxladen und kabelte meine Dokumente nach New York. Als ich wieder zu Hause war, erzählte ich Robin zunächst nichts von meinen Reiseplänen und rief eine Fluggesellschaft an. Ich buchte den Zehn-Uhr-Flug und fragte die Ticketverkäuferin, ob sie mir ein Hotel in New York empfehlen könnte.
    »In der Stadtmitte? Sie könnten das Middleton versuchen. Da wohnen unsere Chefs immer, wenn sie nach New York müssen, aber es ist teuer. In New York ist natürlich alles teuer, es sei denn, Sie wären mit einer Absteige zufrieden.«
    Ich bedankte mich und rief bei dem Hotel an. Ein sehr gelangweilt klingender Mann nahm meine Kreditkartennummer auf und gab mir, anscheinend widerwillig, ein Einzelzimmer für zweihundertzwanzig Dollar die Nacht.
    Ich ging in die Garage und erzählte Robin von Rosenblatt. Sie schüttelte den Kopf und griff nach meiner Hand.
    »Vor vier Jahren«, sagte ich, »damit wäre wieder eine Lücke gefüllt.«
    »Wie ist es passiert?«
    »Der Sohn nannte keine Einzelheiten, aber wenn der Mörder seinem Schema treu geblieben ist, dann muss es wie ein Autounfall oder wie ein Sturz ausgesehen haben.«
    Dann eröffnete ich Robin meinen Plan, an die Ostküste zu fliegen, und bot ihr an, sie könnte mitkommen.
    »Was hätte das für einen Sinn?«, fragte sie.
    »Es wird leider kein Urlaub, fürchte ich. Ich muss wieder in anderer Leute Tragödien stochern. Allmählich komme ich mir vor wie ein Leichenfledderer.«
    Sie schaute über die Schulter auf ihre Werkzeuge und halbfertigen Instrumente.
    »Das einzige Mal, dass ich in New York war, war auf einem Familienausflug, inklusive Niagarafälle. Meine Eltern haben sich die ganze Zeit gestritten.«
    »Ich bin seit der Uni nicht mehr dort gewesen.«
    »Du musst auf jeden Fall hin. Hier wird es immer schlimmer für dich. Wann fliegst du?«
    »Heute Abend, hatte ich gedacht.«
    »Ich bringe dich zum

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