Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8
Hewitt zu dieser Klasse zählt, dann würde das unsere Theorie bestätigen, dass ihr Verhältnis zu Hewitt außer Kontrolle geraten ist. - Nur, bringt uns das weiter?«
»Na ja, wir sind auch nicht schlauer hier. In Katharinas Haus haben wir nichts gefunden, keine Akten. Das heißt, entweder hat sie nie welche verwahrt, oder der Mörder hat sie jetzt. Wir konnten bestätigen, dass Mary Parks mit Mary Evans identisch ist, aber bei Rodney Shipler sind wir keinen Schritt weiter. Nach seiner Steuerakte war er dreißig Jahre lang bei der zentralen Schulbehörde in Los Angeles beschäftigt, direkt im Anschluss an die Armeezeit. In Santa Barbara ist er anscheinend nie gewesen, jedenfalls nicht, dass es der Distriktverwaltung hier bekannt wäre. Keine Spur einer Verbindung zum De-Bosch-Institut.«
»Hm - vielleicht in den Sommerferien. Leute aus dem Schuldienst machen oft Nebenjobs, wenn ihre Schule zu ist.«
»Seine Jobs waren immer in L. A.«
»Wie lange war er in der Armee?«
»Fünfzehn Jahre, zuletzt als Stabsfeldwebel auf den Philippinen. Ehrenhafte Entlassung, makellose Akte.«
»Und trotzdem konnte jemand nicht anders, als ihn totzuschlagen.«
»Es sieht nicht so aus, als hätte es mit dem Heim zu tun. Anscheinend ist dort überhaupt nichts passiert. Kein Feuer, kein Verbrechen, nichts, wofür j emand an Rache denken könnte. Das Einzige sind ein paar Beschwerden von Bancroft und ein Autounfall in der Zeit, als Mary Evans dort arbeitete, im Mai dreiundsiebzig, aber es war eindeutig ein Unfall. Einer der Heiminsassen, ein Junge, stieg in den Schul-Lieferwagen und fuhr damit los. Er kam bis zum Riviera-Distrikt, dann verlor er auf der Küstenstraße die Gewalt über die Karre. Er starb. Die Polizei recherchierte und fand, dass niemand zu beschuldigen war.«
»Wie alt war der Junge?«
»Fünfzehn.«
»Ein Autounfall auf einer Küstenstraße... Grant Stoumen wurde überfahren, und Michael Lerner fiel von einer Klippe...«
»Ist das nicht ein bisschen viel Fantasie, Alex?«
»Wieso? Wenn es dem Mörder darum geht, konsistent zu sein, Verbindungen herzustellen?«
Er wusste einen Moment nicht, was er sagen sollte. »Okay, Alex, über solche Dinge weißt du bestimmt mehr als ich, aber warum bist du so auf das Heim fixiert, wenn wir bei einem der Opfer nicht die geringste Verbindung dazu finden können? Keine Verbindung zu de Bosch, Punkt.«
»Shipler könnte mit dem Symposium zu tun gehabt haben.«
»Aber wie? Als Hobbypsychologe? Oder meinst du, er hat die Halle ausgekehrt nach dem Kongress?«
»Vielleicht kommt da de Boschs Rassismus ins Spiel. Shipler war ein Schwarzer.«
»Meinst du, der Mörder schlägt einen Neger tot, weil er etwas gegen Rassismus hat?«
»Unsinn... Aber ich bin sicher, das Ganze dreht sich um de Bosch. Sein Heim, das Symposium... Merino behauptete, es hätte etwas in ihm wachgerufen. Vielleicht war es die öffentliche Belobigung des Alten, wo er doch wusste, dass die Wahrheit ganz anders war.«
»Kann alles sein, aber das Heim ist nie unangenehm aufgefallen.«
»Bancroft denkt, es war eine Brutstätte des Verbrechens.«
»Bancroft ist nicht der allerbeste Zeuge. Sarah sagt, er hängt ziemlich an der Flasche, und von der Weltanschauung her steht er rechts vom Ku-Klux-Klan. Als de Bosch Anfang der sechziger Jahre auftauchte, versuchte er gemeinsam mit seinem Vater, die Nachbarschaft gegen ihn mobil zu machen. Sie malten den Teufel an die Wand - randalierende Halbstarke und so weiter -, aber niemand ging darauf ein, weil die Bancrofts sich vorher jahrelang mit allen angelegt hatten.«
»Die Nachbarn hatten also nichts gegen das Heim?«
»Das würde ich nicht sagen, aber es gab nie ernste Probleme.«
»Bis auf einen Fünfzehnjährigen in einem gestohlenen Lieferwagen.«
»Eine Sache in zwanzig Jahren. Ich bitte dich, Alex, ist das nicht ein ausgesprochen gutes Resultat für ein Heim für verhaltensgestörte Kinder?«
»Bemerkenswert, würde ich sagen. Beispielhaft. Aber was denkst du, wie er das zustande gebracht hat? Disziplin, harte Disziplin.«
Milo seufzte. »Natürlich, vielleicht hast du recht, nur, wenn de Bosch eine Folterkammer betrieb, wo sind die Klagen?«
»Fünf Morde sind zu beklagen!«
»Okay, aber wenn du an Motive denkst, dann schau dir doch Bancroft an. Der lag über zwanzig Jahre lang mit de Bosch im Clinch. Deshalb läuft er nicht rum und ermordet jeden, der ihn an ihn erinnert.«
»Vielleicht solltet ihr ihn mal unter die Lupe nehmen.«
»Das machen wir
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