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Böser Engel

Böser Engel

Titel: Böser Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Wethern
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zurückkehrten. Einige neue Armeewaffen fielen uns in die Hände, bevor sie an die Truppe verteilt wurden. Ein paar Maschinengewehre waren in den 60er-Jahren während der berühmten Polizeirazzien auf dem Anwesen des exzentrischen Millionärs William Thoreson in den vornehmen Pacific Heights von San Francisco beschlagnahmt worden. Wie sie zu uns gelangten, sei dahingestellt.
    Ein Dutzend Tauschgeschäfte brachte uns Hunderte von Waffen und Hunderte Pfund Sprengstoff ein. Meist riefen wir Police Sergeant Edward Hilliard anonym an und teilten ihm mit, in einem Motelzimmer oder auf öffentlichem Gelände befänden sich illegale Waffen. Laut Inventarliste der Polizei handelte es sich um folgende Gegenstände:
Irgendwann 1968: vier oder fünf Karabiner und etwas Dynamit.
Januar 1969: zwölf Maschinengewehre, darunter auch russische, und Maschinenpistolen der Marke Thompson; einige Handgranaten.
20. Oktober 1970: ein Maschinengewehr Marke Browning, Kaliber .50, drei Maschinengewehre aus verschiedenen Ländern (eines mit Schalldämpfer), eine abgesägte Schrotflinte Kaliber 16, zwanzig Dynamitstangen, 35 Feuergranaten, vier Tränengasgranaten, drei Handgranaten, eine Signalgranate, 14 Sprengkapseln und fünfzig Neun-Millimeter-Patronen.
22. April 1971: ein deutsches wassergekühltes Maschinengewehr, eine Maschinenpistole Marke Thompson, ein Colt AR-15, eine M-14, eine Schrotflinte Marke Winchester, Kaliber 12, sechs gefüllte Ladestreifen, Munition für Maschinengewehre, vier Granaten, zwei Dynamitstangen und eine Tränengasbombe. (Zwei Waffen waren als gestohlen gemeldet.)
Juli 1971: Einige Blöcke Plastiksprengstoff, Gewehrgranaten und Sprengfallen.
27. September 1971: vier AR-15, drei Kisten Dynamit plus zwanzig Kilo Dynamitstangen. (Die Waffen waren in Fort Benning, Georgia, der Sprengstoff aus dem Arsenal einer Baufirma in Nevada City, Kalifornien, gestohlen worden.)
6. Oktober 1971: fünf AR-15 und zwei Maschinengewehre M-60.
18. Oktober 1971: vier Kisten Dynamit.
21. Oktober 1971: vier Kisten Dynamit (bei der Baufirma in Nevada City gestohlen).
16. Januar 1972: vier Kisten Dynamit, je 23 Kilo, und ein Koffer mit 45 Kilo Dynamit.
4. Februar 1972: zwei Kisten Plastiksprengstoff, je 23 Kilo, und zwei Kisten Artillerieladungen, je 13 Kilo.
18. Februar 1972: ein automatisches Gewehr M-14, eine Maschinenpistole, eine Kiste mit Bauteilen für automatische Waffen, drei Rollen Zündschnüre, eine Rolle Sprengschnur, sieben Granaten, zwei Rauchgranaten, zwei Panzerminen mit Zündschnüren, drei Tränengasgranaten, 48 Dynamit­stangen, eine Packung Sprengkapseln und 23 lose Sprengkapseln sowie fünf Zündschnurteile.
    Die Cops hielten ihre Zusagen ein. Hilliard hatte sich bereit erklärt, die zuständigen Stellen der Justiz über die abgelieferten Waffen zu unterrichten, falls Sonny oder »Sir Gay« verurteilt werden sollten. Anderen Mitgliedern sollte nach einer stillschweigenden Übereinkunft eine ähnliche Sonderbehandlung zuteilwerden. Deshalb suchte Hilliard (wie er später als Zeuge aussagte) zusammen mit Jules Bonjour, dem Anwalt des Clubs, und Charles Herbert, dem stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt, Richter William Hayes am Kammergericht des Bezirks Alameda auf, als ein Rauschgiftverfahren gegen Sir Gay eröffnet wurde. Walton wurden damals insgesamt 23 Drogen- und Waffendelikte vorgeworfen. Nachdem Hilliard dem Richter eine Liste der übergebenen Waffen gezeigt hatte, um die Kooperation des Clubs zu belegen, gab es einen Handel: Walton räumte drei Vergehen ein, die anderen zwanzig Anklagen wurden aus verschiedenen Gründen fallen gelassen. Bei mehreren anderen Mitgliedern wurde offenbar die Kaution reduziert, nachdem wir illegale Waffen eingesammelt hatten. (Später behauptete die Polizei allerdings, die Richter hätten die Kautionen ohnehin verringern wollen.)
    Diese Kooperation dauerte drei Jahre. 1971 traf sich Sonny mit Hilliard und einem anderen Beamten hinter einem Schnapsladen in der Golf Links Road. Als Sonny sich im Auto der Beamten auf den Rücksitz setzte, sagte er, ein Zeitungsartikel über die Bombenleger und die Unfähigkeit der Polizei, sie zu schnappen, habe ihn auf eine Idee gebracht.
    »Ich kann Ihnen Leute liefern«, sagte Sonny.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Weathermen. Wir stecken sie in einen Sack und schmeißen sie Ihnen vor die Tür. Geben Sie uns einfach eine Liste dieser Leute, und für jeden von denen entlassen Sie ein Mitglied aus dem Gefängnis. Das ist alles, was ich

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