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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Luginger stöhnte. »Und was war mit den anderen Geschäften?«
    »Sie weiß, dass er ständig irgendwas am Laufen hatte. Aber alles, was er angepackt hat, war wohl so wie die Idee mit den Schülerinnen. Aus der Hüfte geschossen, eher um selbst Spaß zu haben als daraus ein richtiges Geschäft zu machen.«
    »Geld hatte er ja auch von seinem Alten, oder?«
    »So ist es«, antwortete Joe. »Britta sagt, Geldsorgen hätte Axel keine gekannt.«
    »Wie lange bleibt das Mädchen noch?«
    »Montag will sie zurück.«
    »Hat sie einen Verdacht, wer Axel umgebracht haben könnte? «
    »Nein. Das hat sie auch der Polizei so gesagt.«

    »Mannomann«, brummte Luginger. »Das sind ja Sachen. Sag mal, hat sie was über Mike Menzinger gesagt?«
    »Über Mike? Nein. Warum das denn?«
    »Die beiden kennen sich, deshalb. Sammy hat in Mikes Auftrag den Axel mal vermöbelt, weil es dem gestunken hat, wie mies Axel einige Mädchen behandelt hat.«
    »Davon weiß ich nichts, Franz. Also Mike hat sie mit keinem Wort erwähnt.«
    Luginger nickte und begann eine Zigarette zu drehen.
    »Meinst, die Höpfner würd uns helfen?«, fragte er schließlich
    »Wem und inwiefern?«
    »Das blöde Versteck zu finden zum Beispiel. Faulhuber hat da so eine Idee.«
    »Was soll sie denn tun?«
    »Axels Bekannter, von dem die Höpfner erzählt hat, heißt wahrscheinlich Geiger. Arno Geiger, ein Bauunternehmer. Faulhuber will dem heute auf den Zahn fühlen. Könnte sein, dass der die Britta Höpfner später anruf, weil er sich mit ihr treffen will. Sie müsste mir nur sagen, ob er das gemacht hat oder nicht.«
    Joe überlegte. Dann sagte er: »Glaub schon, dass sie da hilf. An dem Versteck wird sie auch interessiert sein. Und du meinst, der Bauunternehmer weiß was?«
    Luginger hob die Schultern. »Vielleicht.«
    »Und wie kommt ihr da drauf?«
    Luginger stöhnte leise. »Meine Mutter.«
    Joe grinste. »Na ja, dann.«
    Als sie vor seiner Garage standen, musste Luginger noch was loswerden. »Sammy sitzt in Haft. Gestern Abend ist ein weiterer Toter aufgetaucht.«

    »Was?«, fragte Joe entsetzt, und Luginger erzählte eine Kurzfassung der Ereignisse, die sich offensichtlich noch nicht bis in jeden Leuterdinger Winkel herumgesprochen hatten.

    Als Luginger die Tür zum Haus seiner Mutter aufschloss, roch es verbrannt.
    »Mama, was ist los? Wo steckst denn?«, rief er aufgeregt.
    Schnurstracks marschierte er in die Küche und sah sofort, was schiefgegangen war. Sie hatte Brot getoastet und vergessen, den kaputten Toaster auszustellen.
    Dieses alte Scheißding, dachte Luginger. Nur weil sie zu geizig ist, einen neuen zu kaufen, fackelt sie noch die ganze Hütte ab. Ich benutz den nicht mehr, Franz, kannst ihn stehen lassen, nein, da wird mir das Brot eh zu hart, brauchst keinen andern besorgen. Wenn Sammy mal da ist, kann er ja schauen, die Neger reparieren doch alles. Mist, erbärmlicher, Kruzifix noch eins.
    »Mama, jetzt sag halt, wo du bist?«
    Luginger rannte durchs Wohnzimmer auf die Terrasse.
    Stumm saß sie in ihrem Gartenstuhl. Das verkohlte Schwarzbrot lag auf einem Teller. Sie hatte den ovalen kleinen Tisch gedeckt. Etwas Butter, Honig, Milch und eine Tasse Kaffee, die mittlerweile kalt war.
    »Mama, was ist?«
    Anna Luginger blickte auf ihre gefalteten Hände im Schoß.
    »Bernie Faulhuber hat angerufen, da hab ich’s vergessen«, sagte sie schließlich mit zittriger Stimme.
    »Jetzt lüft ich erst mal. Wirst sehen, in ein paar Minuten merkt keiner mehr was.«

    Luginger lief los und riss in Küche und Wohnzimmer alle Fenster auf. Dann sprintete er die Treppe hoch und tat in der oberen Etage das Gleiche.
    »Ich muss ins Heim«, füsterte seine Mutter apathisch, als er einen Stuhl heranzog und sich neben sie setzte.
    »Quatsch. Erstens willst in eine Residenz, und zweitens kann das doch jedem passieren. Den Toaster nehm ich nachher einfach mit. Du hast doch gesagt, du benutzt das Ding nicht mehr.«
    Sie schniefe und wischte sich mit der Schürze übers Gesicht.
    »Ich bin zu alt, um allein zu wohnen, Bub. Das war ein Zeichen. «
    »Jetzt hör aber auf, Mama. Ein Zeichen! Das war ein kaputter Toaster, den du nicht wegschmeißen wolltest, weil dir das Geld zu schad ist. Na ja, musst ja auch a bisserl sparen für die Residenz und all den Schmarrn da in Wasserburg.«
    Anna Luginger stöhnte tief und ausgiebig.
    »Wie geht’s denn deinem Becken?«
    »Total blau, Bub.«
    »Hast was zum Einreiben?«
    Sie nickte.
    »Machst das auch?«
    Seine Mutter

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