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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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vor knapp einer Stunde. Sammy blieb vorerst in Haf. Die in Erding spielten auf Zeit. Erstens bestehe Fluchtgefahr, zweitens liege der endgültige Bericht der Rechtsmedizin noch nicht vor, drittens sei die Spurensicherung heute Morgen noch einmal in das Haus des Opfers gefahren. Man wolle mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass Mister Sammy nicht log. Seiner Aussage nach war er nämlich nie im Haus von Herrn Flegel gewesen. Und viertens sei er
bei der Kripo kein unbeschriebenes Blatt mehr. Seine Verwicklungen in die Fälle Fischer und Strauss könne man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Hilgard hatte gereizt geklungen. »Die spielen Spielchen, Herr Luginger, tut mir leid. Dass Dr. Zack-Zack noch keinen Bericht geliefert haben soll, glaube ich nicht, und der Verdacht der Fluchtgefahr steht auf wackligen Füßen. Für einen Haftbefehl reicht das nicht. Aber sie können Mister Sammy noch etwas festhalten. Ich rede später noch mal mit der Frau Weibel, dann sehen wir weiter.«
    »Wie im Knast hier«, bemerkte Luginger. »Keiner kann reinschauen, keiner kann rausschauen.«
    Faulhuber parkte vor einer Doppelgarage und zeigte auf goldene Torgriffe.
    »Damit du weißt, wo du bist, mein Lieber«, sagte er gut gelaunt, bevor sie ausstiegen. »Da drinnen erwartet dich einiges. Zum Beispiel eine Gästetoilette vom Feinsten. Marmorfiesen, goldene Armaturen und Spiegel mit verschiedenen Beleuchtungsmöglichkeiten. Damit das Schminken leichterfällt. Und wenn du auf der Schüssel sitzt, kannst du auf einer Leinwand sehen, was gerade aus dir rausfällt.« Faulhuber grinste und antwortete auf Lugingers fragenden Blick: »Ich war hier mal eingeladen. Ist schon ein paar Jahre her.«
    Bevor Luginger hinter Faulhuber hermarschierte, fuhr er Dexter übers Maul und blapperte was von »Aufpassen«, »Guter Hund« und »Wir sind gleich wieder zurück«.
    Nach dem Klingeln öffnete sich eine gusseiserne Eingangstür. Der Weg zum Haus maß gut und gerne 30 Meter, die sie auf großen Natursteinplatten zurücklegten. Vorm Haus wartete eine junge Frau im dunklen Kleid und weißer Schürze. Luginger hielt seine Kippe in die Luft.

    »Einfach fallen lassen«, sagte die Frau mit glockenheller Stimme. »James eins muss nachher eh noch fegen.«
    »James?«, fragte Faulhuber Hände schüttelnd.
    »Kommen Sie rein. Herr Geiger wird gleich für Sie da sein. Er hat noch Besuch.«
    Dann standen sie neben einer Garderobe mit goldenen Bügeln und bewunderten das auf Hochglanz polierte Parkett.
    »Wer ist bei Ihnen für so was zuständig?« Faulhuber zeigte voller Ehrfurcht auf den Boden.
    »James zwei«, erwiderte die Frau vergnügt.
    »Und der Rasen«, fuhr Faulhuber fort, »ist deshalb so grün, weil James drei ihn regelmäßig nass spritzt.«
    Die Augen der jungen Frau leuchteten. »Da täuschen Sie sich. James drei gibt es nicht. Der Rasen wird automatisch abends um 20 vor neun gewässert.«
    »Warum das denn?«, fragte Faulhuber.
    Die Frau lachte. »Weil wir nicht wissen, wie wir die Sprenkelanlage anders einstellen können. Sie sprenkelt einfach täglich zur gleichen Zeit. Und zwar vom 1. April bis zum 30. September. Wenn wir die Zeitschaltuhr verändern, passiert nichts. Keine Reaktion.«
    Luginger stemmte die Hände in die Hüften, während Faulhuber schöne Augen machte. Dann ging eine Tür auf, und Luginger sah für eine Sekunde ein bekanntes Gesicht. Noch ehe er Faulhuber auf seine Entdeckung aufmerksam machen konnte, war Arno Geiger bei ihnen.
    Der sieht ja aus wie Arjen Robben, dachte Luginger. Hohe Stirn, Glatzenneigung, mittelgroß, schlank, hellhäutig. Weite Leinenhose, weites offenes Hemd, passabel frisiertes Brusthaar, schmaler Mund, schmales Gesicht, schmale Nase, leicht
abstehende Ohren. Wenn der in seinem Job so gut wie Bayerns Bester ist, fiegen wir hier gleich hochkant raus.
    »Guten Tag, die Herren«, sagte Arno Geiger. »Sie sind bestimmt Herr Faulhuber und Sie Herr Luginger. Kommen Sie, gehen wir in das Zimmer da drüben. Ich habe noch Besuch, tut mir leid. Irgendwie ist mein Zeitplan durcheinandergeraten. Möchten Sie etwas zu trinken?«
    »Ein Weißbier«, sagte Luginger und spürte sofort, dass der Typ sie auflaufen lassen würde. Von wegen Zeitplan und so.
    »Für mich auch, aber ein leichtes, bitte«, ergänzte Faulhuber.
    »Marie, kriegen wir das hin?«, fragte Geiger lächelnd und wies seinen Besuchern den Weg.
    Marie verschwand Richtung Kellertreppe, und Arno Geiger öffnete die Tür zu einem Zimmer, in dem um

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