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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hinzugefügt, trocken, Moni, trocken, weißt, was das heißt. Übung, hatte Heider gejuchzt und sofort böse Blicke geerntet.
    Van Bommel auf Schweinsteiger, Schweinsteiger auf van Bommel, prima Kurzpassspiel am Anstoßkreis. Die Kölner zupfen derweil gelangweilt an ihren Trikots, und Luginger fand Zeit, rüber zur Küchentür zu linsen, hinter der Sammy werkelte, als wäre nichts geschehen.
    Sammy war zurück. Ein Stein war Luginger vom Herzen gefallen, als er ihn im Hammer-Eck mit Moni am Tresen plaudernd vorgefunden hatte. Faulhuber hatte ihn gerade abgesetzt und noch gerufen, er komme dann pünktlich zum Anstoß, als er von einer Sekunde auf die nächste spürte, wie erleichert er war.
    Sie klatschten sich ab, grinsten, umarmten sich. Alles in Ordnung?, hatte Luginger gefragt. Alles bestens, hatte Sammy geantwortet. Flegel war besoffen und ist gestürzt. Die Obduktion hat nichts ergeben, und Arbeitskollegen von Flegel haben ausgesagt, dass er ordentlich geschluckt hat und auch schon mal auf dem Finanzamt hingefallen ist. Luginger hätte sich am liebsten jedes seiner Worte einrahmen lassen, so glücklich war er gewesen. Die Frau Weibel hat mich hergefahren, hatte Sammy noch gesagt, danach ist sie weiter zum Flughafen. Was will die denn da?, hatte Luginger gefragt. Ist doch völlig wurscht, Franz, hatte Moni geantwortet und drei Persiko eingeschenkt. Sammy ist raus, Flegel ist tot, und die Helga Fischer muss sich wegen der Dumpfbacke keine Sorgen mehr machen.
    Der Flegel-Tod hatte im Lokal später auch nicht für viel Gesprächsstoff gesorgt. Niemand hatte den Typen richtig gekannt, und dass bei seinem Sturz jemand nachgeholfen haben sollte,
war nicht ernsthaft in Erwägung gezogen worden. Weder der Polizeieinsatz gestern Abend noch der Umstand, dass Frau Fischer und Sammy nach Erding hatten mitfahren müssen, war einen Aufreger wert gewesen.
    Luginger wunderte sich noch immer. Gut, weder er noch Faulhuber, noch Moni hatten ein Wort über die letzte Nacht verloren, dass die Buschtrommeln aber derart versagt haben sollten, war schwer zu glauben. Er fand nur eine Erklärung. Der Winkelgraben war zu weit weg, lag abseits im Ort, und die Bewohner dort führten ein Leben, das keine Berührungspunkte mit dem seiner Gäste hatte.
    »Machst mit, Franz?«, fragte Erika.
    Luginger wurde aus seinen Gedanken gerissen. »Wer hat denn den Spruch heute ausgesucht?«
    »Faulhuber.«
    »Bernie? Hat der überhaupt Ahnung?« Dann ließ Luginger seine Hand auf Dexters Schnauze fallen und wiederholte seine Frage, während er Grimassen schnitt und Dexter anlächelte. »Na, Dexter, was meinst? Hat der Bernie überhaupt eine Ahnung von Fußball? Sollen wir zwei da mitspielen, mein Guter?«
    »Also der Spruch ist super«, sagte Erika kopfschüttelnd, »und bis jetzt hat keiner erraten, von wem er stammt.«
    »Wie viel hast eingenommen?«, fragte Luginger.
    »16 Euro.«
    »Gut, weil’s Bernie ist«, sagte Luginger.
    »Und ihr?«, fragte Erika Gernot und Heider.
    Beide stöhnten. Ein Kölner Angreifer war gerade genau dorthin gelaufen, wo van Bommel grätschen musste.
    »Leg los«, sagte Gernot, und Heider nickte.
    »Freistoß aus relativ nicht schlechter Distanz«, las Erika vor.
    »Wie bitte?«, fragte Gernot.
    »Wunderbar«, sagte Erika. »Oder?«
    »Freistoß aus relativ nicht schlechter Distanz«, wiederholte Luginger anerkennend, wobei er fleißig Dexters Kopf streichelte. »Unser Bernie. Das hätt ich dem nie zugetraut. Also, Männer, was ist?«
    »Ein Mann, ganz klar, kein Deutscher«, fing Gernot an.
    »Richtig, ein Österreicher, so was können nur Österreicher«, ergänzte Heider.
    »Oder Markus Babbel«, sagte Luginger.
    Alle lachten.
    »Nein, ein Ausländer, keiner von hier und ein Journalist«, sagte Gernot, dessen Knie zu zittern begann.
    Luginger holte sein Portemonnaie raus und legte zwei Euro auf den Tisch. »Ich hab keine Ahnung. Ich zahle.«
    Gernot und Heider dachten nach.
    »Der Faulhuber soll uns mal einen Tipp geben«, sagte Heider. »Also, wenn österreichischer Journalist stimmt, dann muss die Frage als beantwortet gelten. Wer kennt denn schon die Sackgesichter da unten.«
    Erika zögerte. »Wenn ja, dann statt des Zwickerls nur einen Euro. Einverstanden?«
    Gernot stoppte sein Knie. Dann sagte er: »Nur weil’s für Moni ist. Und weil wir schon so lange sammeln, ohne dass was passiert. «
    Seit drei Jahren geht das schon, dachte Luginger, während Ribéry am Sechzehner auf Müller spielte, der den Ball nicht

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