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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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richtig unter Kontrolle brachte. Damals war ein Typ namens Boysen hier aufgekreuzt, und wirklich jeder hatte geglaubt, diesmal wird’s was, jetzt hat’s geschnackelt, Moni heiratet. Also
hatten sie zum Sammeln angefangen für ein schönes Geschenk, was Großes, was Einzigartiges, und dazu war das Spiel erfunden worden, das bis heute Geld in ein mächtiges Sparschwein spülte. Die Regeln waren einfach, wie alles einfach sein musste, was im Hammer-Eck funktionierte. Abwechselnd durfte sich jeder Gast einen Spruch aussuchen, der mit Fußball zu tun hatte, und die, die mitmachen wollten, sollten erraten, von wem er war. Einzige Bedingung: Die Quelle musste offengelegt werden, damit niemand Weisheiten erfand, die von Fußballerhirnen noch gar nicht erdacht worden waren. Zwang gab es nicht. Hatte keiner einen Spruch parat, wurde nicht gespielt.
    Erika verhandelte mit Faulhuber, der sich sichtlich amüsierte. Luginger sah, wie er nickte. Dann kamen sie an ihren Tisch.
    »Also«, sagte Faulhuber zu Gernot und Heider, »Hut ab, Jungs. Der Spruch ist von einem österreichischen Rundfunkreporter, Robert Seeger heißt der.«
    »Wusst ich’s doch«, rief Heider. »So was kriegen nur Österreicher hin.«
    »Macht 20 Euro für Monis Aussteuer«, sagte Gernot. »Wenn die nicht bald jemand findet, wird’s eng. So viel Blödsinn gibt’s über Fußball auch nicht zu sagen.«
    Luginger, Heider und Gernot stießen an, während Klose aus 20 Metern beherzt abzog. Montragon hielt, weiterhin 0:0.
    »Rein muss er halt«, sagte Erika.
    »Wie war noch mal der Max-Merkel-Spruch, Heider?«, fragte Gernot. »Der kam doch von dir?«
    Max Merkel, dachte Luginger. Die Trainerlegende seiner Kindheit, unter dessen Regie selbst die Löwen erfolgreich gewesen waren.
    Heider holte Luf. »Der Österreicher glaubt mit 18, er sei Pelé.
Mit 20 glaubt er, er sei Beckenbauer. Und mit 24 merkt er, dass er Österreicher ist.«
    Faulhuber klatschte sich vor Freude auf die Schenkel, Luginger winkte grinsend ab, und Gernot frohlockte: »Besser geht’s nicht, besser geht’s einfach nicht.«
    In der Halbzeitpause gingen Faulhuber und Luginger in die Küche. Sammy half Moni Gläser einsammeln und spülen.
    »Von mir aus können die Kölner heute gewinnen«, sagte Faulhuber. »Dass Sammy wieder da ist, ist schöner als jeder Sieg.«
    »Geht mir alles zu glatt«, entgegnete Luginger. »Erst der ganze Aufriss und dann hurra die Waldfee.«
    »Barbaras Strafverteidigerin ist eben gut. Die hat da ordentlich Dampf gemacht.«
    Vielleicht, dachte Luginger. Vielleicht auch nicht. Wenigstens hatte sie vorhin am Telefon noch mal versichert, dass es keine Anhaltspunkte für Fremdeinwirkung gibt. Besonders entlastend sei die Aussage einer Frau Pospichil gewesen, die regelmäßig bei Flegel geputzt hat. Dass die Haustür offen stand, kam wohl öfer vor.
    Dann fiel ihm etwas ein. »Warum soll die Höpfner mich anrufen? Die kennt mich doch gar nicht.«
    »Weil Joe sie drum gebeten hat, deshalb«, erwiderte Faulhuber.
    »Das funktioniert nicht, Bernie. Das Mädchen wird niemanden anrufen, den sie nicht kennt. Die steckt doch selbst in Schwierigkeiten.«
    »Aber hier ist keiner ihrer Bekannten.«
    »Doch. Mike.«
    »Mike?«
    »Ja, Mike. Der war mal verliebt in sie. Oder ist’s immer noch.«

    »Davon weiß ich ja gar nichts.«
    »Geht dich auch nichts an.«
    Faulhuber zog seine Stirn in Falten. Dann lief er zur Tür und spähte in das Lokal.
    »Der steht da vorn und redet mit Herbert.«
    Nervös trommelte Luginger mit einem Löffel gegen einen großen Topf.
    »Lass das, Franz«, brummte Faulhuber ärgerlich. »Du machst einen ganzen Stall von Affen verrückt.«
    »Wenn ich so denk, wie meine Mutter denkt, wenn sie mir von ihren Krimis erzählt, dann muss die Höpfner eine Idee haben, wo das blöde Versteck ist. Sie ist nur noch nicht draufgekommen, weil sie zu wenig drüber nachgedacht hat. Oder weil’s ihr bisher wurscht war. Ihr Axel war ein Prahlhans, einer, der sich für oberschlau hielt. Weißt, der hat immer Andeutungen gemacht, ohne wirklich zu sagen, was läuf. Meine Mutter ist sich sicher, dass es Anhaltspunkte gibt.«
    »Deine Mutter in Ehren, Franz, aber Fernsehen ist Fernsehen. Und ob die Britta Höpfner sich wirklich noch für ihre Leuterdinger Vergangenheit interessiert, weiß ja auch keiner. Wirst sehen, der Geiger findet das Versteck, weil es für den am wichtigsten ist.«
    Am Ende blieb es beim 0:0. Selbst der viel zitierte Bayerndusel half nicht, das zweite

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