Böses Blut der Vampire
ein bequemes Bett!“, summte er behaglich und rückte dem jungen Mann ziemlich auf die Pelle. Beine hoch, Stiefel aufs Bett, genoss er Sebastians wütenden Blick. Cosmin sah sich am längeren Hebel und kostete die Situation genüsslich aus. Sebastian wurde allmählich wütend. „Du bist …“ „Stimmt, ich bin ein Vampir“, gab Cosmin offen zu und rülpste herzhaft. „Ups, das war das Essen.“ „Ich wollte eigentlich prolliges Arschloch sagen.“ Sebastian setzte sich auf und griff zum Handy, als es vibrierte. Am anderen Ende war Malte. Der Vampir, den er im Blick behielt, griff in die Tasche und holte ein Zigarillo raus. Er zündete es an und sog genüsslich den Rauch ein, den er Sebastian frech ins Gesicht blies. „Sag mal, geht’s noch? Hallo, Herr Harrach, Party ist vorbei!! Bei euch ist also ein Vampir zu Besuch? Harrach, komm endlich von dem Trip runter!“, tönte Maltes Stimme verärgert aus dem Hörer. „Moment bitte.“ Sebastian aktivierte die Handycamera. Dann drehte er das Smartphone so, dass Cosmin in den Erfassungsbereich der Kamera geriet. Der war etwas überrumpelt, fauchte wütend und verlor dabei die Kontrolle über sich. Die Augen glühten rot, seine Pupillen verengten sich zu Schlitzen, die Fangzähne verlängerten sich und das Gesicht bekam etwas Raubtierhaftes. Sebastian schloss in diesem Augenblick mit dem Leben ab und hauchte: „Wenigstens gibt es jetzt einen Zeugen“, dann konnte er sich vor Angst nicht mehr rühren. Cosmin fasste sich wieder und ergriff das Smartphone, welches Basti aus der Hand geglitten war. Die Verbindung stand noch und er sah Malte, der völlig von der Rolle war und ins Handy brüllte. „Wer auch immer du bist, wenn du meinem Bro was tust, dann reiß ich dir deinen Russenarsch auf.“ „Deinem was? Und was für ein Russenarsch? Du Idiot, ich hab doch gar nicht vor, ihm was zu tun“, fauchte der Vampir ins Smartphone. Ihm war das Zigarillo aus der Hand gefallen. Ein wenig Rauch stieg auf, als sich ein Loch in Sebastians Bettwäsche brannte. Cosmin blickte fluchend um sich, entdeckte eine Wasserflasche, die aus einer Sporttasche ragte. Schnell spritzte er Sebastian Wasser ins Gesicht und auf den kleinen Brandherd. Aus dem Smartphone ertönte Maltes Stimme, der panisch den Namen seines Freundes rief. „Sebastian, ganz ruhig, ich tu dir nichts!“, flüsterte Cosmin behutsam. Er hörte, wie das Herz des Jungen wie wild raste. Es dauerte nicht lange, bis Sebastian wieder die Augen öffnete. Als Erstes erblickte er das Gesicht von Cosmin. „Ich werde nie wieder meinem Vater widersprechen, wenn er was von der Hölle und ihren nach Schwefel stinkenden hässlichen Dämonen predigt. Es gibt eine Hölle, sie hat im Vogtland ihre Pforten geöffnet und spuckt ihre die Menschen quälende stinkende Brut aus“, murmelte er matt. „Schönen Dank auch! Rieche ich etwa nach Schwefel?“, kam es von dem pikiert wirkenden Vampir. „Das ist Le Male von Gaultier!“ „Basti?“ Fragend kam Maltes Stimme aus dem Handy: „Geht‘s dir gut? Ist alles in Ordnung?“ „Ja, anscheinend ist der Typ hier doch satt oder ich bin nicht sein Geschmack. Ich glaub das ja alles nicht.“ „Und was machen wir nun? Soll ich kommen? Brauchst du Hilfe?“, rief Malte durch das Telefon. Cosmin Radulescu schaltete sich ein. „Kommst du jetzt mal von der Idee runter, dass ich dir ans Leben will? Und wenn du dich mit dem Gedanken anfreunden könntest, dann könnten wir uns mit deinem Kumpel treffen. Das hattest du doch selber vorgeschlagen, ihr wolltet Computerspiele testen oder so. Wenn dein Vater und mein Cousin ihre Besprechung beendet haben, rufen sie an, ich verschwinde, und du siehst mich nicht wieder.“ „Versprochen?“, fragte Sebastian hoffnungsvoll. „Ich kann auch im Auto warten, falls dein Kumpel mich nicht in seinem Haus haben will“, erwiderte der Vampir. „Worauf du einen lassen kannst!“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Malte. „Also gut, mir wird das mit der Vampirschwuchtel in meinem Bett auch langsam zu viel. Ich komme zu dir, und wenn der Typ mit will, dann kommt er eben mit.“ „Lass das gefälligst mit den Beleidigungen!“, fauchte Cosmin Sebastian grimmig an. „Ich überleg mir das sonst eventuell mit …“ „Und ich rede mit deinem Cousin und erzähle ihm, was sein Cousin gestern alles so im Sodom getrieben hat!“ Cosmin zischte ihn an und packte ihn am Hals. „Gar keine gute Idee, Sebastian, überhaupt gar keine gute Idee. Weder für dich
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