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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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offene Haustür.«
    »Was sagt er über die Unordnung im Haus?«, wollte Tom wissen.
    »Sie meinen abgesehen davon, dass der Leichnam seines Bruders mittendrin lag? Das Gleiche wie ich. Jemand – und wir gehen davon aus, dass es Coburn war – hat hier etwas gesucht.«
    »Und was?«
    »Das weiß niemand.«
    »Hat er es gefunden?«
    »Das weiß niemand. Anscheinend weiß auch niemand, was Coburn hier wollte. Weder Doral noch Mrs. Gillettes Schwiegervater.«
    Er erzählte Tom von Stan Gillettes unerbetenem Besuch am Tatort und beschrieb ihm den ehemaligen Soldaten bis zu den blankpolierten Schuhen. »Ein harter Brocken, aber an seiner Stelle wäre ich wahrscheinlich auch nicht besonders umgänglich«, musste der Deputy zugeben.
    Crawford verschwand, erlaubte Tom aber, durchs Haus zu gehen. Der gab sich alle Mühe, nicht die Leute von der Spurensicherung zu stören, die sich durch das Chaos arbeiteten und Beweisstücke zu sammeln versuchten. Schon nach wenigen Minuten stand er wieder im Freien.
    Für die Rückfahrt nach Lafayette brauchte er über eine Stunde, und als er in sein Büro trat, war er regelrecht erleichtert, dass er den unvermeidlichen Ausflug überstanden hatte.
    Aber kaum hatte er sich hinter seinem Schreibtisch niedergelassen, da wurde schon ein internes Gespräch angezeigt. Er drückte auf die blinkende Taste. »Ja?«
    »Ein Anruf von Deputy Director Hamilton aus Washington.«
    Toms Magen sackte nach unten wie ein Aufzug im freien Fall. Er räusperte sich, schluckte, dankte seiner Sekretärin und drückte die nächste blinkende Taste. »Agent VanAllen.«
    »Hi, Tom. Wie geht’s?«
    »Danke, gut, Sir. Und Ihnen?«
    Unverblümt wie immer kam Clint Hamilton direkt auf den Grund seines Anrufes zu sprechen. »Bei Ihnen ist die Kacke ja mächtig am Dampfen.«
    Tom fragte sich, wie Hamilton in aller Welt Wind davon bekommen hatte, und versuchte auszuweichen. »Die letzten Tage waren ziemlich turbulent.«
    »Erzählen Sie mir alles.«
    Während der nächsten fünf Minuten redete Tom, ohne dass Hamilton ihn unterbrochen hätte. Mehrmals machte er absichtlich eine Pause, um sich zu überzeugen, dass die Verbindung nicht getrennt worden war. Auch während dieser Pausen blieb Hamilton stumm, doch wenigstens hörte Tom ihn atmen, darum sprach er weiter.
    Als er zum Ende gekommen war, blieb Hamilton so lange still, dass Tom sich mit dem Taschentuch die Schweißperlen von der Oberlippe tupfen konnte. Hamilton hatte damals sein ganzes Vertrauen in ihn gesetzt. Dieses Vertrauen wurde nun auf die Probe gestellt, und er wollte nicht, dass Hamilton seine Entscheidung bereute.
    Als Hamilton schließlich etwas sagte, verblüffte er Tom mit einer Frage: »War er einer Ihrer Agenten?«
    »Verzeihung?«
    »Dieser Coburn. Haben Sie ihn undercover Sam Marsets Transportgeschäfte untersuchen lassen?«
    »Nein, Sir. Bis ich in die Lagerhalle kam und Fred Hawkins mir am Tatort den Namen des Verdächtigen nannte, hatte ich noch nie von ihm gehört.«
    »Fred Hawkins, der jetzt tot ist.«
    »Korrekt.«
    Nach einer weiteren längeren Pause sagte Hamilton: »Okay, fahren Sie fort.«
    »Ich … äh … habe vergessen …«
    »Sie haben mir eben berichtet, dass die Agenten aus Ihrem Büro Hand in Hand mit dem Tambour P. D. zusammenarbeiten.«
    »Genau, Sir. Ich wollte nicht gleich alle vor den Kopf stoßen. Die Toten in der Lagerhalle fallen in deren Zuständigkeit. Und das Sheriffbüro ist für den Mord an Fred Hawkins zuständig. Aber wenn erst feststeht, dass Mrs. Gillette tatsächlich gekidnappt wurde …«
    Hamilton fiel ihm rücksichtslos ins Wort. »Mit Zuständigkeiten kenne ich mich aus. Gehen wir noch mal zurück zu Sam Marset. Er wäre doch in der perfekten Position gewesen, illegale Waren durchs Land zu transportieren.«
    Tom räusperte sich. »Ja, Sir.«
    »Gibt es entsprechende Hinweise?«
    »Nein, bisher noch nicht.« Er erzählte Hamilton, dass sie jeden Wagen der Flotte angehalten und jeden Fahrer sowie alle anderen Angestellten befragt hatten. »Ich habe mehrere Agenten abgestellt, jeden aufzuspüren und zu vernehmen, der sich in den letzten dreißig Tagen in der Lagerhalle oder in deren Nähe aufgehalten hat, aber bislang haben wir keine illegalen Schmuggelwaren entdeckt.«
    »Welches Motiv soll der Verdächtige gehabt haben, seinen Boss und seine Kollegen umzubringen?«
    »Das versuchen wir noch herauszufinden, Sir. Aber bei Coburns Lebensstil ist das nicht so einfach.«
    »Inwiefern?«
    »Er wurde als Einzelgänger

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