Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Arbeitsflächen gefegt. In der Bettkiste unter einer der Kojen hatte sie Laken gefunden. Honor hatte sie an Deck ausgeschüttelt, bevor sie sie über die Matratzen gebreitet hatte. Wenigstens konnten sich auf diese Weise keine Käfer oder Larven mehr in den Bezügen verstecken, auch wenn sie immer noch nach Schimmel rochen. Trotzdem waren sie deutlich weniger abstoßend als die nackten stockfleckigen Matratzen.
    »Bis zur Toilette habe ich mich allerdings nicht vorgewagt«, gab sie zu.
    »Kann ich verstehen. Ich habe an Deck ein paar Eimer gesehen. Die werde ich mit Flusswasser füllen. Dann können Sie und Emily sie benutzen.«
    Froh, dass dieses peinliche Thema geklärt war, wandte sie sich sofort dem nächsten Punkt zu. »Jetzt, wo wir Wasser haben, könnte ich ein paar der Flächen abwischen, damit wir darauf arbeiten können.«
    »Aber geizen Sie mit dem Wasser.«
    »Mache ich.« Dann stellte sie ihm die Fragen, die ihr auf der Seele brannten. »Haben Sie inzwischen Ihren Kontaktmann erreicht? Diesen Hamilton?«
    »Ich habe es versucht. Es war wieder die gleiche Frau am Apparat. Ich habe verlangt, durchgestellt zu werden. Sie bestand darauf, dass ich tot sei.«
    »Wie deuten Sie das?«
    Er biss achselzuckend in seinen Keks. »Dass Hamilton noch nicht mit mir sprechen will.«
    »Und wie deuten Sie das ?«
    »Gar nicht.«
    »Sie machen sich keine Sorgen?«
    »Ich gerate erst in Panik, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Ansonsten ist das Energieverschwendung.«
    Das würde sie später überdenken und dann noch mal zur Sprache bringen. »Haben Sie Freds Handy auf gespeicherte Nummern überprüft?«
    »Es gab keine einzige, genau wie ich erwartet habe. Und in seiner Anrufliste war nur der eine Anruf bei seinem Bruder gespeichert. Das Handy war ausschließlich für außerdienstliche Zwecke gedacht.«
    »Sein anonymes Telefon«, wiederholte sie den Begriff, den er damals gebraucht hatte.
    »Keine Anmeldung, Prepaid-Anschluss. Praktisch nicht aufzuspüren.«
    »So wie Ihres.«
    »Ein Gerät für den Notfall. Jedenfalls würde ich vermuten, dass er das Telefon benutzt hat, um mit seinem Bruder und dem Bookkeeper in Kontakt zu bleiben, und dass er nach jedem Anruf die Nummer aus der Verbindungsübersicht gelöscht hat. Vielleicht kann ich das Ding ja irgendwann ein paar Technik-Freaks in die Hand drücken, die es auseinandernehmen und die gelöschten Daten möglicherweise wiederherstellen können. Aber im Moment ist uns Freds Handy keine große Hilfe. Trotzdem setze ich den Akku lieber nicht wieder ein.«
    »Warum?«
    »Ich bin technisch nicht auf dem letzten Stand, aber ich glaube, es gibt Experten, die sogar ein ausgeschaltetes Handy orten können. Dazu brauchen sie nur die Telefonnummer. Solange ein Akku im Gerät ist, überträgt es ein Signal.«
    »Stimmt das wirklich?«
    Er zuckte mit den Achseln. »So habe ich es jedenfalls gehört.«
    »Wie lange würde das dauern? Ein Handy zu orten, meine ich?«
    »Keine Ahnung. Auf dem Gebiet kenne ich mich nicht aus, aber ich will auch kein Risiko eingehen.«
    Vor achtundvierzig Stunden hätte sie sich nicht in ihren wildesten Träumen vorstellen können, eine Unterhaltung über Handysignale und Ortung zu führen. Und genauso wenig hätte sie sich einen Mann wie Coburn vorstellen können, der seelenruhig Schokokekse futterte, während er über einen Mann redete, den er nur wenige Stunden zuvor erschossen hatte.
    Sie wusste nicht recht, was sie von Lee Coburn halten sollte, und es verstörte sie, dass sie überhaupt etwas von ihm halten wollte.
    Um das Thema zu wechseln, fragte sie: »Wo haben Sie den Pick-up her?«
    »Ich hatte einfach Glück. Mir fiel ein Briefkasten am Straßenrand auf, der mit Post vollgestopft war, ein todsicherer Hinweis darauf, dass die Bewohner nicht zu Hause sind. Das Haus selbst stand ein gutes Stück von der Straße zurückgesetzt. Die Wagenschlüssel hingen innen an einem Haken neben der Hintertür. Genau wie bei Ihnen. Also habe ich mich bedient. Mit etwas Glück sind die Bewohner noch länger auf Reisen, und der Pick-up wird nicht gestohlen gemeldet.«
    »Ich nehme an, Sie haben das Kennzeichen mit einem anderen Fahrzeug getauscht.«
    »SVW.« Er bemerkte ihren verständnislosen Blick und sagte: »Standardvorgehensweise. Das sollten Sie sich merken, falls Sie sich entschließen, Berufsverbrecherin zu werden.«
    »Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird.«
    »Ich auch nicht.«
    »Ich glaube, ich bin nicht dafür geschaffen, ständig

Weitere Kostenlose Bücher