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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ich, dass er mit seinem Kopf kaum durch unsere Haustür passen würde. Es macht mich rasend, dass er dich immer noch kontrollieren will.«
    Er beschloss, ihr nicht zu erzählen, dass er nicht der Einzige war, der heute von Hamilton angerufen worden war. Viele seiner Kollegen waren von Tom VanAllens Ernennung wenig begeistert gewesen und hatten daraus kein Geheimnis gemacht. Allerdings gab es auch welche, die ihm mit Worten oder Taten den Rücken gestärkt hatten.
    Eine von ihnen, eine Datenanalystin, hatte ihm heute anvertraut, dass auch andere im Büro von Hamilton angerufen worden waren. »Aus irgendeinem Grund«, hatte sie Tom hinter verschlossenen Türen anvertraut, »hat Hamilton den Fall auf dem Radar. Er behält ihn im Auge und erkundigt sich über dich.«
    »Inwiefern?«
    Sie hatte abwehrend die Hände gehoben. »Ich will nicht in einen Bürostreit hineingezogen werden, Tom. Ich brauche diesen Job. Aber ich dachte, du solltest wissen, dass man dich im Auge behält.«
    Tom hatte ihr gedankt. Den ganzen restlichen Tag hatte er zu spüren gemeint, wie hinter seinem Rücken getuschelt wurde. Was vielleicht nur Paranoia war, aber eigentlich glaubte er das nicht. Dass Hamilton sich einmischte, war höchst unangenehm. Welche Gründe ihn auch dazu bewogen hatten, es war beleidigend und beunruhigend.
    Er schob den Stuhl zurück und stand auf. »Ich muss wieder los.«
    Er floh aus der Küche, bevor das Gespräch noch unangenehmer werden konnte. Erst spritzte er sich auf der Toilette etwas Wasser ins Gesicht, dann holte er seinen Aktenkoffer aus dem Wohnzimmer. Janice erwartete ihn mit einem Lunchpaket an der Tür. »Ein Notproviant, falls du welchen brauchen solltest. Erdnussbutter-Kekse und ein Apfel.«
    »Danke.«
    Diesmal küsste sie ihn nicht, und er küsste sie auch nicht. Aber bevor er ihr den Rücken zudrehen konnte, legte sie die Hand auf seinen Arm. »Du leistest gute Arbeit, Tom. Lass dir weder von Hamilton noch irgendjemandem sonst weismachen, dass es anders ist.«
    Er lächelte mutlos. »Tue ich nicht. Das Gemeine daran ist, dass Hamilton recht hat.«
    »Inwiefern?«
    »Jeder Idiot, der diesen Fall verfolgt, muss begreifen, dass wir es nicht mit einer gewöhnlichen Entführung zu tun haben. Höchstwahrscheinlich war Mrs. Gillette dabei, als Coburn Fred Hawkins erschoss. Mörder hinterlassen keine Augenzeugen. Coburn muss einen Grund haben, warum er sie am Leben lässt.«

24
    D oral stattete seiner Mama einen Pflichtbesuch ab.
    Wie nicht anders zu erwarten, hatte die Trauer sie im wahrsten Sinn des Wortes niedergestreckt. Weibliche Verwandte umringten sie, drückten ihre Hände und legten ihr feuchte Tücher auf die Stirn. Unter dem Klackern der Rosenkränze beteten sie für Freds Seelenheil und baten Gott um Trost für die geliebten Menschen, die er zurückgelassen hatte.
    In der Küche stapelten sich die vielen Speisen, die Freunde, Verwandte und Nachbarn vorbeigebracht hatten. Die Klimaanlage kämpfte vergeblich gegen das nahende Gewitter an, unter dem der Luftdruck abgesackt und die Luftfeuchtigkeit ins Unerträgliche gestiegen war.
    Um dem Drama im Haus zu entkommen, hatten die männlichen Besucher ihre vollgeladenen Teller mit in den Garten genommen. Dort saßen sie auf Gartenstühlen beisammen und streichelten die auf ihren Schenkeln lagernden Gewehre und Flinten, eine Geste, die ihnen so zur zweiten Natur geworden war wie das Ohrenkraulen bei ihren Jagdhunden. Während Flaschen mit billigem Whisky herumgereicht wurden, planten sie leise Rache an Freds Mörder.
    »Der soll beten, dass ihn die Polizei vor mir erwischt«, erklärte ein Onkel, ein gemeiner Bastard, der in Vietnam ein Auge verloren hatte, aber immer noch treffsicherer war als jeder andere, ausgenommen vielleicht Doral.
    »Morgen um diese Zeit könnt ihr Coburns Eier in einem Einweckglas auf meinem Regal besichtigen. Ihr werdet schon sehen«, prophezeite ein minderjähriger Cousin, der schon so betrunken war, dass er um ein Haar von dem Baumstumpf kippte, auf dem er saß.
    Einer von Dorals jüngeren Brüdern brüllte seine ungezogenen Kinder an, die im Garten Fangen spielten. »Zeigt ’n bisschen Respekt, verfluchte Scheiße!«, röhrte er und gelobte gleich darauf, nicht zu ruhen, bis Coburn zur Strecke gebracht war. »Ich kann’s überhaupt nicht leiden, wenn jemand sich mit unserer Familie anlegen tut.«
    Sobald sie sich gestärkt und ihre Flaschen ausgetrunken hatten, kletterten sie wieder in die verschiedenen Pick-ups und fuhren in

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