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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Tante.«
    »Wo wohnt sie?«
    »Nirgendwo. Sie starb 2002, wenn ich mich recht erinnere. Was hat sie oder irgendwas von alldem mit Ihrer Suche zu tun?«
    »Er hat irgendwas bei irgendwem hinterlegt. Oder er hat irgendwo etwas versteckt. Eine Akte. Unterlagen. Ein Tagebuch. Schlüssel.«
    »Wir haben all das schon durchgesprochen. Falls tatsächlich so etwas existiert, dann weiß ich nicht, was es sein sollte, und noch weniger, wo wir danach suchen sollen. Ich bin müde. Können wir nicht bis morgen warten und dann weitermachen? Bitte.«
    »Vielleicht sind wir bis dahin tot.«
    »Genau, ich könnte nämlich vor Erschöpfung sterben. Und was hätten wir dann gewonnen?«
    Er strich sich müde übers Kinn. Lange sah er sie nachdenklich in der Dunkelheit an, doch gerade als sie glaubte, er würde sich geschlagen geben, erklärte er: »Sie oder sein Dad. Einer von beiden muss es haben.«
    »Warum nicht einer seiner Kollegen? Fred oder Doral? Abgesehen von Stan und mir waren die Zwillinge seine engsten Vertrauten.«
    »Weil die beiden damit belastet werden, ganz gleich, was es ist. Wenn sie es hätten, hätten sie es schon vernichtet. Dann hätten sie nicht zwei Jahre wie die Geier über Ihnen gekreist.«
    »Weil sie darauf warteten, dass ich es irgendwann hervorzaubere?«
    »Oder weil sie sichergehen wollten, dass es nie wieder auftaucht.« Während er nachdachte, schlug er sich regelmäßig mit der Faust in die offene Hand. »Wer hat Eddies Tod als Unfalltod deklariert?«
    »Der ermittelnde Polizist.«
    Seine Hände kamen zur Ruhe. »Lassen Sie mich raten. Fred Hawkins.«
    »Nein. Es war jemand anderes. Ein Polizist, der zufällig am Unfallort vorbeikam. Als er eintraf, war Eddie schon tot.«
    »Wie hieß der Polizist?«
    »Warum?«
    »Mich interessiert, wieso er zufällig dort vorbeikam.«
    Honor stand unvermittelt auf und trat an Deck, blieb aber direkt neben der Tür stehen, wo das schmale Vordach über dem Ruderhaus sie vor dem Regen schützte.
    Coburn folgte ihr. »Was ist los?«
    »Nichts. Ich brauchte nur etwas frische Luft.«
    »Von wegen. Was ist los?«
    Zu müde, um noch länger mit ihm zu streiten, sackte sie gegen die Wand. »Der Polizist, der den Unfall untersuchte, wurde ein paar Wochen danach tot aus einem Bayou gefischt. Er war erstochen worden.«
    »Verdächtige?«
    »Keine.«
    »Ein ungelöster Mordfall.«
    »Ich nehme es an. Ich habe nie wieder etwas darüber gehört.«
    »Diese Schweine sind wirklich gründlich, nicht wahr?« Er blieb direkt neben ihr stehen und schaute in den Regen hinaus. »Was hatte Eddie für Hobbys? Bowling? Golf? Was?«
    »Alles. Er war ein geborener Sportler. Er ging gern jagen und angeln. Aber das habe ich Ihnen schon erzählt.«
    »Wo ist sein Angel- und Jagdzeug?«
    »Bei Stan.«
    »Die Golftasche?«
    »Auch bei Stan. Genau wie die Bowlingkugel und das Pfeil-und-Bogen-Set, das er mit zwölf zum Geburtstag bekommen hat.« Sie versuchte knapp und sarkastisch zu klingen, aber er nickte nur nachdenklich.
    »Früher oder später werde ich Stan einen Besuch abstatten müssen.« Bevor sie darauf eingehen konnte, bat er sie, Eddie zu beschreiben.
    »Sie haben sein Bild doch gesehen.«
    »Ich meine seine Persönlichkeit. War er ernsthaft und ehrgeizig? Optimistisch? Launisch? Witzig?«
    »Ausgeglichen. Gewissenhaft. Ernst, wenn es nötig war, aber er konnte sich auch amüsieren. Er erzählte gern Witze. Und er tanzte gern.«
    »Und liebte gern.«
    Sie nahm an, dass er sie provozieren wollte, aber diese Befriedigung wollte sie ihm nicht geben. Sie sah ihm ins Gesicht und sagte ernst: »Sehr.«
    »War er treu?«
    »Ja.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut.«
    »Absolut sicher können Sie unmöglich sein.«
    »Er war treu.«
    »Waren Sie es?«
    Sie sah ihn finster an.
    Er zuckte mit den Achseln. »Okay, Sie waren treu.«
    »Wir führten eine glückliche Ehe. Ich hatte keine Geheimnisse vor Eddie, und er hatte keine vor mir.«
    »Eines hatte er mindestens.« Er schwieg kurz, um der Bemerkung Nachdruck zu verleihen, und raunte ihr dann leise zu: »Jeder hat Geheimnisse, Honor.«
    »Ach, wirklich? Dann verraten Sie mir doch eines von Ihren.«
    Ein Mundwinkel zuckte nach oben. »Jeder außer mir. Ich habe keine Geheimnisse.«
    »Das ist doch absurd. Sie bestehen aus nichts als Geheimnissen.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Fragen Sie nur.«
    »Wo sind Sie aufgewachsen?«
    »In Idaho. Nahe der Staatsgrenze nach Wyoming. Am Fuß der Teton Range.«
    Das überraschte sie. Sie wusste

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