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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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»Also, was ist passiert?«, fragte er. »Gib mir die Kurzversion; es interessiert mich nicht, wie lange du um dein Leben gefleht hast.«
    »Ich bin ein paar alten Freunden über den Weg gelaufen«, erklärte ich. »Sie haben behauptet, sie seien Ex-Roller.«
    »Behauptet haben sie das?«
    »Ich weiß nicht, warum irgendjemand scharf auf die Ehre sein sollte, deshalb habe ich es ihnen abgenommen.«
    |142| »Was wollten sie?«
    »Rache«, antwortete ich. »Und eine Information. Sie wollten wissen, wer ihre Exkollegen verschwinden lässt.« Benny richtete sich im Sitzen auf, was er nur zu besonderen Anlässen tat. »Hat das FBI Wind davon bekommen?«
    Benny schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste. Sagten sie, wie viele?«
    »Sie waren nicht in der Stimmung, ins Detail zu gehen.«
    »Warum sind sie zu dir gekommen?«
    »Sie haben angenommen, dass ich in die Sache verwickelt bin. Jemand hat da übertriebene Vorstellungen von meiner Bedeutung.«
    Benny klopfte mit den Händen auf dem Kunststoffstuhl herum. »Haben sie die Ältesten erwähnt?«
    Ich wollte den Kopf schütteln, aber vom Hals her schoss mir der Schmerz bis ins Gehirn. »Das war nicht deren Stil. Wenn die Ältesten mich aus dem Weg räumen wollten, würden sie keine Clowns in billigen Anzügen losschicken, um mich zu lynchen.«
    Benny nickte. Er wusste, es wäre ein Sack über den Kopf gewesen und eine kostenlose Reise ins Ausland. Er stand auf und begann, hin und her zu gehen. »Wenn der Direktor kommt, wird er das klären. Vielleicht weiß er sogar etwas über das Verschwinden der Roller.«
    »Darauf würde ich nicht wetten«, sagte ich. »Vielleicht sind diese Fälle einfach Zufall. Ein Ex-Roller muss eine Menge Feinde haben.« Die Roller waren kaum mehr gewesen als ein Bündnis von Widerlingen unter dem Oberfolterer Ezekiel White. Die Ehrlichen unter ihnen hatten Karrieren zerstört, Ehen zerbrochen und Eltern für ungeeignet erklärt, ihre eigenen Kinder zu erziehen. Die Korrupten hatten Geld und andere Gefälligkeiten dafür angenommen, dasselbe jemand anderem anzutun.
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Benny. »Wenn ich |143| nach ihren Feinden suchen sollte, würde ich mit dem Telefonbuch anfangen.«
    »Wenn der Direktor noch immer die Absicht hat herzukommen, nehme ich an, dass das Heimatschutzministerium noch keine Klarheit wegen des Falls Kirov hat?«
    »Sie haben uns wenigstens gesagt, wie viele Tote es gegeben hat«, meinte Benny und stocherte mit der Fußspitze in einem Spalt im Boden herum. »Kirov und zwölf Mitglieder der SWA T-Spezialeinheit . Zwei weitere liegen auf der Intensivstation und schweben zwischen Leben und Tod.«
    »Scheiße«, sagte ich, weil es kein anderes Wort dafür gab. »New York hat nicht mehr so viele Beamte an einem einzigen Tag verloren, seit   …«
    »Ich weiß«, erwiderte Benny. »Jemand in Washington sollte sich besser mal von seinem Arsch erheben. Ich würde den Heimatschutz noch nicht einmal nach meinem verdammten Hund suchen lassen, von einem solchen Fall ganz zu schweigen.«
    Unser Gespräch wurde durch das Eintreten einer attraktiven puertorikanischen Krankenschwester unterbrochen. Sie war Mitte dreißig und hatte schöne dunkle Augen, die durch die dunklen Ringe darunter sogar noch schöner wirkten.
    »Sie sind wach«, sagte sie. Die Schwester nahm mein Krankenblatt vom Fußende des Bettes und sah darauf. »Ist Ihnen schwindlig oder fühlen Sie sich unwohl?«
    »Mir ist nicht schwindlig«, antwortete ich, »und ich habe mich wohlgefühlt, bis dieser Dummkopf hier aufgekreuzt ist.«
    Benny zeigte der Schwester seinen FB I-Ausweis . »Dieser Mann ist des widernatürlichen Missbrauchs mehrerer Stadtbusse verdächtig«, sagte er. »Keine Sorge; er ist nur gefährlich, falls sie mit Wasserstoff laufen.«
    Die Schwester schaute ein paarmal zwischen uns hin und |144| her und beschloss dann, uns zu ignorieren. »Sie haben ein leichtes Gehirntrauma erlitten.«
    »Was ist leicht an einem Gehirntrauma?«
    »Das gebräuchliche Wort ist Gehirnerschütterung«, erklärte sie. »Sie können kurzfristig unter Schwindel, Übelkeit und Verwirrung leiden, aber Sie haben keinen bleibenden Schaden davongetragen.«
    »Da drin ist nicht viel, was kaputtgehen könnte«, meinte Benny und setzte seinen Angriff auf den Spalt im Boden fort.
    »Lassen Sie das«, sagte die Krankenschwester zu Benny. Zu meiner Verblüffung gehorchte er ihr. »Ich muss mir Ihre Nähte ansehen.« Sie öffnete die Knöpfe meines

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