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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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bezweifele, das Jeremys Tipp der erste war, den wir bekamen. Vielleicht hat er uns auch vor einiger Zeit einmal angerufen. Nachdem ich seine Jester-Datei gelesen habe, halte ich das für ziemlich wahrscheinlich.«
    »Glauben Sie, dass die Bande etwas davon weiß? Ist Jeremy deshalb getötet worden?«
    »Wir wissen mit Sicherheit, dass sie keine Ahnung hat, dass wir ihr auf der Spur sind. Die Mitglieder sind allesamt ziemlich arrogant und in letzter Zeit auch ein wenig nachlässig.«
    Kate fiel auf, dass er nicht widersprochen hatte, als sie erwähnte, dass Jeremy getötet worden sein könnte.
    »Was machen sie mit dem vielen Falschgeld? So viele Geldscheine muss man erst einmal loswerden.« Die weißen, auf Paletten gestapelten Pakete in Griggs Druckerei kamen ihr in den Sinn.
    »Sie haben jemanden, der sich um die Verteilung kümmert und den sie – einfallslos, wie ich finde – ›Feet‹ getauft haben. Ein eher kleiner Fisch. Er saß im Gefängnis und hat viele Kontakte zu anderen Kriminellen in ganz Europa.«
    »Warum sollten ihm die Leute Falschgeld abnehmen?«
    »Weil er es zu einem Bruchteil seines aufgedruckten Wertes verkauft.«
    »Und der Datenträger, den ich zu Malden gebracht habe? Enthielt er Druckvorlagen für die Geldscheine?«
    »Richtig geraten! Disque Bleu arbeitet für die EZB an dem neuen Währungsprojekt. Er ist mit dem Druck der Euroscheine in Chamalières und anderen Druckereien betraut und hat natürlich Zugang zu sämtlichen Druckdaten.«
    »In diesem Fall müssten sie auch jemanden auf der Gehaltsliste haben, der die Druckplatten herstellt.«
    »Für einen so komplexen Druck braucht man bis zu siebzehn Farbplatten. Aber wir wissen, wer sich bei ihnen darum kümmert.«
    Plötzlich wirkte Kenrick, als habe er von Kates Fragerei genug. Hastig stellte sie die letzten beiden Fragen, die ihr noch unter den Nägeln brannten: »Ich wüsste gern, wer dieser Jester ist. Und wer die Fosters getötet hat.«
    Vielleicht hätte Kenrick geantwortet, hätte es nicht just in diesem Augenblick an der Haustür geklingelt. Kate setzte sich kerzengerade in ihrem Sessel auf. Kenrick machte ihr ein Zeichen, sitzen zu bleiben, und ging selbst hinaus. Kate hörte, wie die Tür geöffnet wurde und eine Frauenstimme ertönte: »Das ist doch Camilla Rogers’ Haus, oder etwa nicht? Aber wer um alles in der Welt sind Sie?«
    Kate stand auf und ging ebenfalls hinaus in den Flur.
    »Hallo Roz«, sagte sie, und zu Kenrick gewandt: »Keine Sorge, das ist meine Mutter.« Jetzt, da sie ihn in Aktion erlebte, stellte sie fest, wie stark und intelligent er wirkte.
    Roz folgte ihnen ins Wohnzimmer. Erst jetzt stellte Kate fest, dass ihre Mutter nicht allein gekommen war. Sie hatte einen Mann mitgebracht.
    »Ich hoffe, wir stören nicht«, sagte Roz, als sie die Kaffeetassen auf dem Tisch entdeckte.
    »Wir haben uns unterhalten«, erklärte Kate und hoffte, dass ihre Mutter die Botschaft verstand und schnell wieder verschwand.
    »Willst du mich deinem Freund nicht vorstellen?«, fragte Roz stattdessen. Manchmal konnte sie einen wirklich zur Weißglut bringen!
    »Das ist Jon Kenrick«, sagte sie und warf dabei dem Mann in Roz’ Begleitung einen Blick zu.
    »Barry Frazer«, stellte Roz vor. »Und das ist meine Tochter Kate.«
    Kate schätzte Barry Frazer um mindestens acht Jahre jünger als ihre Mutter. Natürlich hatte sich Roz wirklich gut gehalten und sah längst nicht so alt aus, wie sie war – trotzdem konnte man den Altersunterschied deutlich erkennen.
    »Falls du jetzt gerade darüber nachdenkst, wie schockierend du es findest, dass Barry jünger ist als ich, dann finde ich dich ausgesprochen altmodisch, Kate.«
    So, so, Roz hatte also eine neue Beziehung! Allerdings missfiel Kate nicht nur der Altersunterschied. Barrys Sonnenbräune war ein wenig zu gleichmäßig, sein Haar eine Spur zu blond, und seine Augen schienen ihrem Blick auszuweichen. Oder war sie jetzt unfair? Oder etwa – eifersüchtig?
    »Wo habt ihr euch kennen gelernt?«, erkundigte sie sich.
    »Würdest du mir vielleicht zunächst erlauben, dir Fragen zu deiner neuen Bekanntschaft zu stellen?« Roz machte es sich bequem, als wäre sie in Camillas Wohnzimmer zu Hause, und Barry folgte ihrem Beispiel. »Du dürftest uns auch ruhig einen Kaffee anbieten.«
    »Ich muss gleich wieder zurück nach London«, warf Kenrick ein.
    »Beachten Sie uns nicht weiter, und beenden Sie Ihr Gespräch mit Kate«, sagte Roz.
    Da öffnete Barry zum ersten Mal den Mund. Seine

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